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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Die Missverständnisse beginnen in Z1 mit dem "aus dem Bild gestiegen" - das ist die falsche Phrase, wenn der Maler eigentlich durch einen leeren Rehmen steigen soll, denn solch ein leerer Rahmen IST nun mal KEIN Bild! Ich würde es in etwa so formulieren - wenn ich darf: Durch einen Rahmen ist dein Sinn gestiegen, der ohne Leinwand steht vor einer Weite und Wiesen zeigt an seiner Sonnenseite, bereit für Freiheit und Gedankenfliegen. So muss dein Pinselstrich sich nicht verbiegen, du siehst das erste Bild und nicht das zweite, die Farben leuchten bunt in voller Breite, und die Palette bleibt am Boden liegen. Mit Obsession verwischst du die Konturen, und Farben gehen mit dir auf die Reise. Gefunden werden keine festen Spuren - vielleicht fühlst du dich frei und ungebunden? Die Hürden im Gehirn verschwinden leise, denn du hast gelbes Sonnenlicht gefunden. Ein paar subtile Änderungen, und schon wird das Bild vor Augen klarer. In S3Z1 habe ich noch einen Rechtschreibfehler entdeckt: Dein "verwischt" braucht noch ein "s" vor dem "t", da es sich an eine 2. Person (du) richtet. Nicht ganz klar ist mir der Hinweis auf "gelbes" Sonnenlicht am Ende - hat es damit eine besondere Bewandtnis (Hommage an van Gogh? Er hatte ein besonderes Verhältnis zu Gelb: Sonnenblumen, Korn, farbige Himmel, Nachtbeleuchtung ... - vor allem als Komplementärkontrast mit Blau), ansonsten klänge etwas wie "wahres Sonnenlicht" sicher lyrischer an jener Stelle. Ein schönes Gedicht - da macht das Bearbeiten Spass! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (20.05.2016 um 18:41 Uhr) |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. ![]() Ich wollte ja das beschreiben: Hier sollte ein Maler durch einen Rahmen, der in der Landschaft steht, durchsteigen. Er verläßt sein altes Leben, die Gradlinigkeit, das Genaue und gibt sich den Farben hin. Das sollte das Sonett aufzeigen. Anscheinend habe ich die Leinwand vergessen. ![]() ![]() Durch deine Veränderungen finde ich meinen Sinn genau in dem Gedicht wieder, deswegen habe ich es auch so übernommen, beim nächsten Gedicht grübele ich um so mehr wie mein Sinn und mein Ergebnis zusammenkommen. ![]() Das erste Gedicht mag ich aber auch, ich lasse es hier stehen, es ist kryptisch, aber es läßt den Leser die Gedanken schweifen, so er/ sie das möchte. "gelbes" Sonnenlicht ist mir wichtig, weil es eine Hommage an Schleswig - Holstein ist. Hier blühen gerade die Rapsfelder, sie strahlen und tauchen ganze Landschaften in ein Meer von gelb! Auch macht die Farbe gute Laune, und Derjenige der hier durch den Rahmen steigt, im Sinne er ändert sich und wird freier, genießt das Leben mit Hoffnung und neuer Farbe ![]() Danke das du nochmals hierher zurückgekommen bist. Deine, wie du sagst wenigen Änderungen sind im meinem Sinne, ich weiß du bist schlau und es ist dein Kopf, aber es spornt mich an, genauer zu denken und zu schreiben. Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein sy |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Ich muss noch mal lästig sein: Ich habe einen (eigenen) Tippfehler in S2Z4 entdeckt: Das "bleib" braucht noch ein "t". Du müsstest das ganz oben ausbessern, da komm ich natürlich nicht ran! ![]() ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Den Fehlerteufel habe ich verscheucht. ![]() ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#5 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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Lieber wilder Engel,
ein zauberhaftes und wahrhaft typisches Sy-Gedicht. ![]() Phantasievoll, fröhlich, hell und herrlich abstrakt. Oh, ich mag es! Es vermittelt Freiheit und Lebenslust. Ich hab die Kommis nur sehr flüchtig, die beiden Versionen dafür umso aufmerksamer gelesen und verglichen. In S2Z2: du malst das erste Bild und nicht das zweite... würde ich unbedingt behalten. Es ist ausdrucksstärker als "sieht". S3Z3: Was hältst du von dein Künstlerblick folgt keinen festen Spuren... Die Aussage deiner Zeile vermittelt mir keinen Bezug, sie ist vage, verwaschen und ich weiß nicht, wo mich die Dichterin hinführen möchte. Künstler sind unkonventionell und folgen nur ihrer Inspiration. Von daher meine ich, dass mein Vorschlag sich sehr gut in den Text fügen würde. Dein Baby - deine Entscheidung. ![]() Alles in allem: Ein wunderbar buntes und gelungenes Sonett. ![]() LG von Lai ![]() ![]() ![]()
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
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#6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Lai!
Ich habe das "malst" deshalb geändert, weil es für den roten Faden, das Bild, das Sy beim Leser bilden wollte, zu missverständlich ist: In einen leeren Rahmen kann man kein Bild "malen", sehr wohl aber durch ihn hindurch eines "sehen". Hätte sie geschrieben: "malst im Geiste" oder so, dann wäre klar gewesen, wie es gemeint ist, aber das ging sich wohl metrisch nicht aus. Ich pflichte dir lyrisch wie klanglich bei, aber in diesem Falle war das schönere Wort leider das kontraproduktivere für den roten Faden ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#7 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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![]() Liebe sy,
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. © auf alle meine Texte
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#8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Lai,
Als ich das Gedicht geschrieben hatte, sah ich vor meinem inneren Augen ein surreales Bild. Jemanden der durch einen Rahmen steigt und dananch anders malt, du kannst auch denken Anders lebt. Meine Wortschnipsel im Gehirn zu diesem Bild zusammengefügen war für mich keine leichte Aufgabe. Es sollte Abstrakt werden, und dennoch sollte der Sinn rüberkommen, das jemand ein Maler, oder ein Mensch der bildlich gesprochen seinen eigenen Lebensrahmen verläßt, sich verändert. Er "sieht", im Geiste danach die Konturen, die Möglichkeiten den Zufalls, falls Gekleckstes, sprich Unverhofftes passiert, als Möglichkeit an damit umzugehen, es ist nichts mehr Schlimmes daran. Das frühere Genaue, Gewohnte vielleicht auch das sich selber Einengende, verliert sich, und es wird Neues gefunden. Nun bin ich bei den Philosophen gelandet. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() "Künstlerblick" lasse ich aus dem gleichen Grund liegen und verwende das unverfänglichere: Gefunden werden keine festen Spuren - auch wenn es nicht so lyrisch ist. Auch kann ich mich mit ginTons Deutung anfreunden. Die Rubrik läßt dem Leser die Freiheit. Gefunden werden keine festen Spuren - vielleicht fühlst du dich frei und ungebunden? Die Hürden im Gehirn verschwinden leise, denn du hast gelbes Sonnenlicht gefunden.<<< das wird gefunden, wenn man durch seinen Rahmen steigt, ob künstlerisch, ob im Sinne einfach den alten Lebensrahmen verändern.. Lailany bei mir im Kopf fügt sich die erste Fassung zu einem runden Gedicht zusammen, eky hat es in meinem Sinne deutlicher verfeinert. Die zweite Fassung ist für Diejenigen, die es noch surrealer mögen! ![]() ![]() Lieber eKy, Ich danke dir für deinen roten Faden, wenn du wüßtes, aus welchen Schnipseln ich meine Teilchen zusammensetze, würdest du vielleicht verstehen, warum einige Gedichte aus dem Ruder laufen. Aber genug geplaudert. Ich bin mit diesem Sonett so zufrieden wie es ist. ![]() ![]() ![]() Euch Beiden einen ![]() ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() Oh Chavali ![]() ![]() ![]() Ich habe dich übersehen ![]() ![]() ![]() Ja du hast recht, wegen einem Wort, ist der Sinn nicht weg. ![]() ![]() ![]() Jedem das Seine! Danke für deinen Kommentar, und das du mich an meine Teilchen erinnert hast. ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() Geändert von juli (23.05.2016 um 10:29 Uhr) |
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#9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
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Liebe Syranie,
hier schließe ich mich dem Lob an. Dein Sonett über die abstrakte Malerei gefällt mir ausgesprochen gut. ![]() Liebe Grüße Ophelia |
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#10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Ophelia,
Danke für dein Lesen, ich freue mich über dein Lob. ![]() ![]() Liebe Grüße sy und viel Spaß beim Worten ![]() ![]() ![]() ![]() |
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