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Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Moin AZ,
ich weiß jetzt nicht, ob das unter deinem Text passend ist und rege an, einen eigenen Diskussionsfaden zu eröffnen, wenn du das möchtest. ![]() Aber ich muss hier noch einmal Stellung nehmen: Zitat:
Zitat:
In seinen Schriften gelang es ihm schon zu zeigen, wie einzelne religiöse Ideen und Praktiken im kindlichen Gemüt wurzeln. Die kindliche Phantasie ist auch der Quellgrund des Glaubens an Märchen und Legenden. Kinder zwischen dem 3. und 8. Jahr leben in einer Welt der Märchen und glauben an Zauberer, Feen, Geister und göttliche Wesen (Blair et al. 1986; Dieckmann 1995; Hyde 1990, von der Leyen 1995; Werner 1959). Nicht nur der Gründervater der Psychologie, W. Wundt (1914), hat aufgezeigt, dass Göttermythen und Kindermärchen sich historisch zunächst nicht voneinander unterschieden haben. Der Glaube an die Götter wurzelt zunächst in Mythen und Legenden. Der vormoderne Mensch besaß die Fähigkeit, solche Märchen zu erfinden und an sie zu glauben. Religion und Göttermärchen gründen daher in einem anthropologischen Entwicklungsstand, der dem eines Kindes unterhalb des achten Jahres entspricht. Zitat:
Jeder noch so infantile Glaube ist etwas ganz Persönliches und Intimes, und jemand der z. B. mit seinen Sexualleistungen prahlt, den kann ich einfach nicht ernst nehmen. Zitat:
Wenn ich z. B. sage, ich glaube daran, dass es möglich ist, schneller als das Licht zu reisen, dann ist das für mich keine heilige Kuh, sondern stellt lediglich eine Möglichkeit dar, die ich, wenn ich so etwas äußere, auch ganz klar als spekulativ kennzeichne und nicht als unumstößliche und allgemeingültige Wahrheit ausgebe. Zitat:
Zitat:
Ich persönlich muss mich gar nicht erwehren, denn das, was ich glaube, ist zwar auf bestimmte Weise ebenso spekulativ, beruht aber auf nachprüfbaren Fakten. Zitat:
Jeder (wirklich überzeugte) Gläubige ist in diesem Sinne arrogant und überheblich gegenüber Andersgläubigen eingestellt. Er sieht auf sie herab, genau wie auf jene Menschen, die einst an Odin, Zeus und Jupiter geglaubt haben. Spätestens mit Einzug einer neuen Religion wird milde lächelnd auf die Anhänger der alten Religionen von oben herabgeschaut. Jede Religion wird sich eines Tages überholen. Zitat:
Zitat:
Nimm da mal einen überzeugten anderen Standpunkt ein, dann können wir gern noch einmal über Ausgrenzung reden. Zitat:
So antwortete der armselige und ansonsten harmlose Schriftsteller Martin Mosebach In einem Interview mit "Welt Online" vom 20.04.2012 über den ausgeprägten Atheismus im Osten Deutschland auf die Frage, ob es schlimm sei, daß laut einer Studie Ostdeutschland die atheistischste Region der Welt sei: Zitat:
Aber was ist das für ein Argument? Wenn wir Menschen jetzt anfangen, uns gegenseitig täglich Sahnetorten ins Gesicht zu werfen, dann wäre dies, zur Sitte geworden, ein typischer Unterschied zwischen Mensch und Tier. Soviel zur Toleranz „vollwertiger“ Menschen und „normaler“ Gläubigen. Vielen Dank! Zitat:
Zitat:
Dazu braucht man doch gar nichts weiter mehr zu sagen… Zitat:
Und es ist ja dann wohl auch ganz friedlich gemeint, wenn in der Bibel steht: <Mk 9,42 (Jesus sagt): "Und wer einen der Kleinen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde." <Mt 10,34-39 (Jesus sagt): "Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln (und die Familien spalten), so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören. Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir zu folgen, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben wegen mir verliert, der wird es finden." Oder im Koran: „Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ Und das sind nur eine wenige Beispiele für den Frieden, den Religionen bringen. Für mich sind die Einfältigen diejenigen, die ihre Augen davor verschließen, dass Religionen menschenverachtende Überzeugungen transportieren und alle in ihrem Sinne Nicht-Gläubigen oder Andersdenkende und –fühlende ausgrenzen. Geh mir bloß weg mit der angeblichen (christlichen) Nächstenliebe: Joh 15,10-14 (Jesus sagt): "Wenn ihr meine Gebote haltet, liebe ich euch, so wie mein Vater mich liebt, wenn ich seine Gebote halte..... Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete." Die viel gerühmte christliche Nächstenliebe gilt also nur dem Glaubensgenossen. Welches Fazit bleibt also übrig? Der gläubige Erwachsene unterscheidet sich vom Kind zwar durch Wissen und Erfahrung, aber nicht durch seinen psychologischen Entwicklungsstand und die Basiskategorien des Weltverstehens und des Denkens. Die Entsprechungen betreffen tatsächlich jedes Detail. Gefährlich, gefährlich! Vor allen Dingen mit Machtinstrumenten und Waffen ausgerüstet. Das ist mein Standpunkt und bitte nicht persönlich zu nehmen. ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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