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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 20.10.2014, 13:49   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Kia ora Lailany,

also für Leute, die Albträume haben, ist der Morgen ja dann wohl der Retter in der Not, der seine Netze aufspannt, um die Monster wieder einzufangen.
(Das wäre die andere Sicht der Dinge. )

Dein Text ist sicherlich ziemlich weit interpretierbar, aber nachdem ich die Antworten hier las, weiß ich natürlich, worum es in den Zeilen geht.

Ich finde, du hast die passenden Bilder dafür gefunden.

In der ersten Strophe finden wir den Alltag, der gemeistert werden muss, aber dennoch sind diese Träume stets im Verborgenen vorhanden und sind für Denken und Handeln mitverantwortlich.

In Strophe zwei folgt dann mehr eine Zustandsbeschreibung, welche die Eigenschaften dieser Träume benennt.

Strophe drei schließlich zeigt, dass ein Mensch, der an seine Träume glaubt, diese nur selbst umsetzen kann. Dazu gehört auch manchmal eine Flucht in einer Nacht- und Nebelaktion.
Was bleibt ist in diesem Fall der Tod einer bestimmten Lebenssituation.

Das könnte sich theoretisch natürlich auch wieder umkehren, denn auch der "verstorbenen" Lebenssituation gingen Wunschträume vorher.

Ein theoretisches Spiel ohne Ende, wenn auch wahrscheinlich nicht in diesem speziellen Fall.

Die Zeilen lesen sich sehr gut und die fehlenden Reime fallen kaum auf.

Allerdings stört meinen Lesefluss S2/Z4, da diese Zeile eine Hebung zuviel hat.
Nach den ersten beiden längeren Zeilen zwei kürzere folgen zu lassen, finde ich gelungen, aber dort bin ich sofort in der zweiten Strophe wieder aus dem Rhythmus gestolpert.

Ich weiß, der Text ist alt, aber er wäre es wert, noch einmal darüber nachzudenken, oder?


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 21.10.2014, 21:03   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Lailany,
zuerst gestehe ich, dass erst deine Antwort an Chavali mir die Tore zur großen Lyrik geöffnet hat. Verstehe es als Kompliment. Trotz dessen, dass du ein persönliches Gefühl erklärt hast, lässt sich dieses Werk sehr weit übertragen.
Es ist kein "Ich-Gedicht", darum fand man sich selbst nicht sofort darin.
Ein jeder hat Träume und ein jeder ganz eigene.
Schaut man sich die eigenen Träume an, findet man sich selbst darin und verliebt sich in dein Gedicht.

Großartige Metaphern, tiefe Gefühle und klangsprachlich sehr schön umgesetzt.
Wie Black Raziel schon sagt: Ein ganz junger Klassiker.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.10.2014, 12:18   #3
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Beiträge: 945
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Lieber Faldi,
hab ichs doch glatt übersehen, dass Du diesen alten Text nochmals hervorgekramt und kommentiert hast. Erst Raziels Verlinkung hat mich hierhergeführt, um zu gucken, ob ich noch immer damit zufrieden bin, denn ich kratz gern immer wieder mal an meinen alten Fetzen rum. Und Du gabst mir sofort einen guten Grund, es zu tun. Die Silbenanzahl ist nun angeglichen, aus 'transparenten Flügel' sind 'Flügel' geworden. Kein großer Verlust, im Text sind eh eine Menge Adjektive drinnen.
Danke fürs Aufzeigen, dieser Silbenpatzer ist mir nie aufgefallen.

Lieber Black Raziel,
woah... ein Klassiker. Solch hohe Erwartungen hab ich gar nicht. Mir genügts, wenn mein Text gefällt, und wenn ich damit im Leser etwas berühre, dann ist mir das genug Lohn.
100 Jahre bis zum Klassiker! Kein Wunder, dass viele wirklich großen Künstler zeitlebens am Hungertuch nagten und arm wie Kirchenmäuse gestorben sind. Ziemlich traurig, wenn man darüber nachsinnt.

Liebe Dana,
das freut mich, wenn der Text mehr als eine Interpretationsmöglichkeit bietet.
Und umso mehr, weil es einer ist, der in einer Weltuntergangsstimmung zustande kam. Lese ich ihn nach all den Jahren, kann ich noch immer die Beklemmung fühlen, in der ich ihn geschrieben hab.
Schreiben ist oft das beste Ventil, Stimmungen zu kanalisieren und rauszulassen. Sie in Worte gefasst zu sehen, ist eine gute Basis für den Verarbeitungsprozess.

Ganz herzlichen Dank an Euch alle für Euren Besuch und Eure Gedanken zu meinem Text.

LG von Lai
__________________
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (29.10.2014 um 12:20 Uhr)
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