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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 21.09.2014, 19:36   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Thomas!

Vielen Dank für deinen Beitrag, auch wenn dich mein Mitteilungseifer um die Erwähnung der Reimstruktur betrogen hat, und dass du dir des ungewöhnlichen Schemas durchaus bewusst warst.

Es war aber wirklich so wie beschrieben: Es ergab sich aus dem dichterischen Prozess und dem Unwillen, noch länger nach einem geeigneten umfassenden Reim innerhalb des ersten Vierzeilers zu suchen.

Das Lob freut mich wie immer sehr!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 21.09.2014, 21:14   #2
Thomas
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Lieber Erich,

egal wie du drauf gekommen bist, es ist eine gute Idee! Vielleicht solltest du öfters ungedultig werden (und den Rocker von einst ein wenig rauslassen)

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 22.09.2014, 07:23   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Den "Rocker von einst" - gut gesagt! Der hätte sich eher angesoffen, als ein gutes Gedicht zu schreiben. In meiner Bikerzeit - ich möchte sie nicht missen, wohlgemerkt - habe ich eigentlich nur ein einziges erwähnenswertes Gedicht geschrieben: Es fiel mir tatsächlich am Morgen nach einem Besäufnis auf einem Zeltplatz im Waldviertel ein, im frühen Sonnenlicht eines Spätsommertages um die Jahrtausendwende:

EIN NEUER TAG

So bleiern dräut der Morgen,
ein neuer Tag bricht auf,
webt still die alten Sorgen
in seinen jungen Lauf.

Hab mir ein Lieb gefunden
von Jugend und Gesicht,
küsst mir die alten Wunden,
doch macht sie heiler nicht.

So sickern meine Stunden
durch jeden neuen Tag,
weil meine alten Wunden
kein Lieb mir heilen mag.

Mehr war nicht in fünfzehn Jahren Rock'n Rollerei!

LG, eKy
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Alt 22.09.2014, 11:46   #4
juli
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Beiträge: n/a
Standard Hallo eKy :)

Dieses Wochenende hat sich der wunderbare Spätsommer hier verabschiedet. Die Tage werden kürzer und auch die Spaziergänge in der Helligkeit.

Ich glaube die meisten Menschen versterben in Januar und Februar.
Du schaffst es immer so schön Naturereignisse und Menschenschicksale miteinander zu verdichten.

Besonders gut gefällt mir dieses Bild:

So kalt und klamm wie eines Grabes Schatten,
bereit, die letzte Wärme zu ermorden,
darauf die Bilder meiner Tage treiben.


Dein Reimschema passt zum Thema.

Auf das Der Winter, danach der Frühling wieder kommt....

Liebe Grüße sy
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Alt 22.09.2014, 15:51   #5
Thomas
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Lieber Erich,

das ist zwar keine reiche Ausbeute, aber es klingt gut, man könnte es als Lied singen. Schön dass du es ausgepackt hast.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 23.09.2014, 03:22   #6
Lailany
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Ach Eky,
wieder eins Deiner Werke, die tief in Seele und Gemüt dringen, um sich dort laut- und schwerelos niederzulassen und auszubreiten.

Worte, so sensibel und zart gewebt, dass man beim Lesen schier den Atem anhält, sodass nicht ein Lufthauch dieses fragile Gespinst berührt, stört, oder gar entschweben lässt.

Wieder eins Deiner Werke, bei denen man so viel mehr fühlt, als dass man es mit Worten ausdrücken kann.

Wieder eins Deiner Werke, mit denen Du so vieles berührst, für das es gar keine Worte gibt. Gäbe es sie, wärst Du derjenige, der sie fände.

Hohe Schule der Dichtkunst. Poesie vom Feinsten.

HG von Lai
die bei diesem Werk über eine Stunde verweilt und dabei etliche Tempo verschneuzt hat.
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (23.09.2014 um 04:23 Uhr)
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Alt 23.09.2014, 10:16   #7
Chavali
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Hi, Erich,

jaja, die Herbstgedichte, sie schießen jetzt aus den Federn und Tastaturen wie Pilze aus dem Waldboden

Aber es ist immer wieder schön, neue zu lesen, den Nachhall des Sommers zu spüren und sich inspirieren zu lassen.

Dieses hier zielt wohl mehr (auch) auf den Herbst des Lebens, denn du verbindest die Herbstnatur und -erscheinungen damit.
Das ist dir wie immer sehr gut gelungen, ja mehr noch, auch die gekonnte Reimstruktur lädt zum Überdenken ein,
ob man nicht alte Wege (der Dichtkunst) verlassen sollte

Deine Poesie greift ans Herz und es lässt sich berühren und mitleiden.

Lieben Gruß
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 23.09.2014, 12:57   #8
Erich Kykal
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Hi, lai!

Mehrere Tempos, soso... - wieviel zahlt dir die Firma "SCA Hygiene Products" (Hersteller und Vertreiber der Marke Tempo) für diese dezente Schleichwerbung?

Okay, okay - ein Scherz! Natürlich weiß ich, dass "Tempo" längst zu einem Synonym für Taschentuch geworden ist...

Es freut mich, dass ich dich offenbar so intensiv erreichen konnte - das legt nahe, dass ich hier etwas richtig gemacht habe... Aber ob ich dir das mit der ganzen "Stunde" abkaufen soll...?


Hi, Chavi!

Wie dieses Reimschema zustande kam, hab ich in meiner Antwort an larin ja bereits erläutert. Früher habe ich viel mit verschiedensten Variationen von Reimschemata experimentiert und gespielt - ehe ich zum Sonett fand...

Viele Gedichte wurden ABACBC, aber ich hatte auch ABCCBA oder ABCABC.

Obiges ist neu - zumindest für mich. Keine Ahnung, ob das sonst schon mal wer benutzt hat.


LG, eKy
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Alt 23.09.2014, 18:23   #9
Dana
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und eine mehr ist tief berührt. (auch wegen Tempo )

Lieber eKy,

vor so einem Werk will ich die Worte wählen - doch welche passen?

Ich schließe mich Larin an. Einst gab es Jahreszeiten, da musste man durch und nichts war leichter.
Nun sind jene fast berechenbar geworden.

Doch beim Lesen eines solchen Gedichtes lohnt sich das Herbsten beinahe. Man muss es nur immer wieder lesen und zur rechten Stunde weiter reichen, damit es bleibt.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 23.09.2014, 18:50   #10
Erich Kykal
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So reicht es denn weiter...

Hi, Dana!

Vielen Dank für die lieben Worte! Zur Zeit scheint mir ein gutes Gedicht nach dem anderen zu gelingen, wenn auch bei moderater Frequenz - aber das stört mich nicht, wenigstens kommt ihr alle mit dem Lesen und Kommentieren nach...!

Wo hast du denn den Schneuzesmiley her? Bei uns hier gibt es den nicht. Schade, würde gut dazupassen.
Und wir bräuchten einen Achselzucksmiley, vielleicht einen Kopfkratzsmiley, einen Rant-Smiley, einen Umarmungssmiley, ... - die Liste ist lang!

LG, eKy
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