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Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.958
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Servus Erich,
wolltest du dir endlich das Leben nehmen? Dann bin ich der größte Dichter... ![]() Ich weiß es nicht, was im Kopf eines Selbstmörders vorgeht. Kurz vor meinem 18. Geburtstag hat sich ein 17jähriger Freund das Leben genommen, indem er sich vor einen Zug warf. Wir waren damals in einer Clique und keiner von uns hat etwas bemerkt. Das kam von einem Tag auf den anderen. Daran habe ich sofort gedacht, als ich deinen Text las, auch wenn die Tat hier ganz anders geschieht. Ist man aufgeräumt im Herzen und fühlt sich wohlig, wenn der endgültige Entschluss gefasst ist? Wie gesagt, ich weiß es nicht, meist ist das doch eine Verzweiflungstat. Aber es könnte durchaus auch so sein, denn wenn man sein Herz aufgeräumt hat, muss es wohl ziemlich leer sein. Auf jeden Fall ist das sehr ergreifend und hat mir in diesem Sinne gut gefallen. Übrigens die "Türen" finde ich auch nicht so prickelnd. Man könnte zwar sagen die Türen, durch die das Leben kommt und geht, aber irgendwie fließen durch Türen keine Flüssigkeiten, auch wenn es der Protagonist ist, der sich hier entrinnt, aber es geht ja um die Schnittverletzung als solche, durch die das Leben dann doch letztlich wieder entrinnt. Wie wäre es stattdessen mit "Schleusen"? Sind zwar auch nicht kleiner, aber durch sie fließt eben Wasser und lyrischer finde ich die auch, als die "plumpen Türen". ![]() Gerne gelesen und kommentiert... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
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TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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HI, Faldi!
Ja, nur wenn das Herz aufgeräumt ist, kann man sich töten, obwohl man bei Sinnen ist. Wer sich noch gefühlsmäßig der Welt verbunden fühlt, wird dies nicht tun, es sei denn - wie gesagt - ein Schmerz ist so unerträglich groß, dass er den Betreffenden zu einer Wahnsinnstat treibt. Ich war als Tennager in der Schule sehr unglücklich, weil gemobbt und gedemütigt. Ich habe schon öfter darüber geschrieben. Mit 16, 17 Jahren verhinderten eigentlich nur meine Feigheit und mein logisches Denkvermögen, dass ich meiner Existenz aus purer Verzweiflung und eingebildeter Rache an meinen Peinigern ein allzu frühes Ende setzte! - Und ja, so jung und dumm war ich wirklich einmal! ![]() Später, als mir die Meinung der Welt endlich egal genug war, um nicht darob in Schwermut zu verfallen, kamen Depression, die selbstgewählte Isolation und noch ein paar andere niederschmetternde Eigenschaften meiner Persönlichkeit, mit denen ich lange zu kämpfen hatte. Auch da blieb dieser schwerste aller leichten Auswege immer eine Option im Hinterkopf, irgendwie Trost und Mahnung zugleich, letzte Zuflucht und endgültiges Scheitern in einem. Jedenfalls kannst du sicher sein, dass ICH weiß, wovon ich rede, wenn ich so ein Gedicht schreibe... ![]() ![]() Vielen Dank für deine offenen Gedanken! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (14.05.2014 um 22:35 Uhr) |
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