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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 16.10.2012, 21:07   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Hi Chavi,

so kann es manchmal gehen, doch dann geht es daneben.

Das ist manchmal ein Trauerspiel, das frösteln lässt und doch jedem jederzeit wiederfahren kann.

Ich sehe hier nämlich das Ende einer Beziehung.
Ob es sich um ein Fortgehen (1) oder den Tod (2) handelt, spielt dabei keine Rolle, es bleiben lediglich zwei Interpretationsebenen:

Zitat:
Fühlten meine Hände schon die unsichtbare Wand?
(1) Manchmal kann man es körperlich förmlich spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
(2) Diesen Zustand nimmt man mit anderen Sinnen war, hier würde die unsichtbare Wand ebenfalls gut ins Bild passen.

Zitat:
Kühlte meine Stirne nicht ein unsichtbares Band?
(1) Das klingt wie eine Art Ernüchterung, eine Einsicht.
(2) dito

Zitat:
Liefen meine Füße einst auf zugebautem Land?
(1) Der Protagonist hat es nie geschafft, das innere Wesen seines Gegenübers zu erreichen.
(2) Alle Bemühungen einer Pflege und Hilfestellung waren vergebens.

Zitat:
Gab ich dir mein Dasein nicht als festgefügtes Pfand?
(1) Das ist eine rhetorische Frage des Vertrauens. Habe ich dir nicht mein Leben leihweise anvertraut?
(2) Hier wäre es dasselbe, allerdings verlöre sich dann der vorwurfsvolle Unterton.

Hier hätte ich allerdings einen guten Vorschlag zu machen:

Gab ich dir mein Dasein nicht
vertrauensvoll als Pfand?

Du brauchst es nur dergestalt umzustellen, dann kannst du jedes Adjektiv dort einsetzen.

Zitat:
Unsichtbarer Schatten nimmt mich an die kalte Hand...
(1) Das ist die Ahnung mit Aussicht auf eine einsame Zukunft.
(2) Was hier natürlich auch gilt.


Alles in allem beschreibt eigentlich jede Aussage, mit Ausnahme der Dasein/Pfand Zeilen, eine Ahnung, die sich letztlich nur verdichtet hat.

Ja, das ist stimmig und hat mir in diesem Sinne gut gefallen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 30.10.2012, 19:53   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.012
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Hallo Faldi,

vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die vorzügliche Interpretation.
Du hast ganz recht: Beide aufgeführte Ebenen sind möglich.
Manchmal merke ich erst bei der Fertigstellung eines Textes, was er aussagt und wie man ihn interpretieren kann.
Das war hier auch der Fall.

Deine Idee für die beiden letzten Zeilen im ersten Block:
Zitat:
Gab ich dir mein Dasein nicht
vertrauensvoll als Pfand?
gefällt mir sehr gut, ich werde das übernehmen und abändern.
Danke auch dafür!
Zitat:
Ja, das ist stimmig und hat mir in diesem Sinne gut gefallen..
Das freut mich sehr!

Lieben Gruß,
Chavali


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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 03.11.2012, 21:25   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,

ich las es auch mehrmals, inzwischen auch die Besprechung.
Trotz allem sind bei mir die ersten Bilder geblieben.
Ich sehe Gevatter Tod nahen, der vom lyrischen Ich mantrammäßig angenommen wird und ich gestehe, dass mir leichte Schauer den Rücken 'runter liefen. Nicht ob des "Schreckens", viel mehr ob der Annahme einer traurigen Wirklichkeit.


Sichtbare und lebendige Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.11.2012, 17:43   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.012
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Liebe Dana,

danke, dass du hier warst und eine Rückmeldung hinterlassen hast
Deine Interpretation des Textes könnte durchau zutreffen.
Der Tod ist unsichtbar. Auch wenn seine Zeichen manchmal zu erkennen sind,
er selbst bleibt verborgen.

Zitat:
Sichtbare und lebendige Grüße
von mir auch an dich
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