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#2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber sonetttgereuer Walther,
![]() es ist schon interessant, wie du die Verse wendest, beim Sonett bleibst und den Leser "bei der Stange" hälst, bzw. zum achtsamen Lesen "zwingst". Das "Zwingen" ist positiv gemeint. Ich las erst nur so ( ![]() Als ich zufrieden war ( ![]() Auf mich wirkt der Inhalt gar nicht so hoffnungsfroh: Man muss was glauben, glaubt man gerne früh Am Tag, wenn endlich sich die Sonne zeigt. Der Zeiger Des Weckers peilt die Acht an, als ein Geiger Den Ton des Morgens sucht und findet. Brüh Hier noch ein relativ guter Start in den Tag. Die Sonne scheint, die Pflicht ruft und gar ein Geigenton. Aber schon der 1. Vers, dass man was glauben muss nimmt mir etwas von der fröhlichen Bereitschaft. ![]() Den Kaffee auf, sagt jetzt die Küche. Müh Dich in das Bad und richte Dich, beeile Und bringe Dich in Form, die nächste Meile, Die Dich ans Ende bringt, beginnt. Komm, blüh, Hier beginnt schon die "Hatz". Die Befehle kommen fast von außen und ich erspüre den gewohnten Morgenablauf, der zwar ritualmäßig abfolgt - aber wo versteckt sich der rubrikangesagte Frohsinn? Du Schlüsselblume, sagst Du selbst, der Winter Da draußen hat sich grad erledigt, Leben Kommt auf die Tagesordnung, und dahinter Die schlechten Plätze sind bereits vergeben. Du reibst die Augen, und ein kleiner Splitter Vom Balken dort schlägt Dir ein Blitzgewitter. Die Hetze geht weiter. Leben kommt auf die Tagesordnung und schlechte Plätze sind bereits vergeben. Ich dachte an jene, die aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht mehr hasten müssen, dafür aber am Leben in der Form nicht mehr teilnehmen. Sehr schön auch das Spiel mit Splitter und Balken. Ich habe es gesellschaftskritisch gedeutet. Versteh mich bitte nicht falsch. Der Text gefällt mir und hat mich sehr beschäftigt - aber eben nachdenklich... Oder liege ich gänzlich daneben? Gern kommentiert und neugierig hinterfragt, liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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