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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Faldi,
mich freut es wirklich, sehr sogar, wieder ein Gedicht von dir zu lesen - ich stürze mich also gleich darauf. ![]() (Ja, gleich gemerkt, ich komme später darauf zurück.) Zitat:
![]() ![]() Ach, Faldi - Jacke wie Hose. Aberglaube ist Aberglaube und scheint einfach unheilbar zu sein. Ich sehe mir das nicht an, und würde es mir auch dann nicht ansehen, wenn ich einen Fernseher hätte. Ihr Schäflein, versammelt euch. Nicht zu fassen: Es ist die größte Schafherde der Welt - 1,1 Milliarden Katholiken, nur als Beispiel. Überall die Hirten, beim Hüten ihrer Schafe; stimmt, nicht nur am Petersdom im Vatikan. Weihnachten sind die Kirchen voll. Bigotterie, verpackt in flauschiger Weihnachtswolle. Zitat:
![]() ![]() Und mach dir keine Sorgen, weshalb sollte der "Geist" noch Appetit auf Philosophen haben? Er ist doch sicher schon satt, bei so viel Verstand, den er bereits geraubt hat. Da passt sicher kein Krümelchen mehr rein. Jedenfalls an Weihnachten. Zitat:
![]() Immer wieder lustig: Alles ist Gottes Wille. Aber Gottes Wege sind unergründlich. Wenn Gott also nicht verstanden werden kann, dann kann ein Mensch auch dessen Willen nicht verstehen. Davon ist aber dauernd die Rede. Das verstehe ich nicht, aber es erheitert mich, genauso wie das Kamel, das durch ein Nadelöhr soll oder das Rätsel im AT: Kain verließ das Land, und zog in ein anderes, nach Nod. Dort wurde "seine Frau" schwanger - wo kam die denn her? Wenn er eine Schwester mitnahm - also bitte, Inzest? ![]() Da hilft die rosa Brile auch. Dann sieht man das einfach gar nicht, so schön rosa gefärbt, wie alles ist. ![]() Zitat:
Christentum und Islam sind nur die "Neuesten". Wobei Martin Luther (hatte er eigentlich ein Haustier?) von der "leiblichen" Wiederauferstehung der Tiere überzeugt war. Also ich würde sagen, dann muss das auch für Insekten, Fische, Pflanzen, Bakterien etc. gelten. Mal ehrlich - wenn also alle Lebewesen, die jemals gestorben sind, "im Fleische" wiederauferstehen - moi! Die haben ja gar keinen Platz, das wäre die ultimative Überfüllung! Und ich will keinen Tyrannosaurus Rex im Garten! ![]() Und was die "Jungfrau" betrifft, da ist mittlerweile doch gut bekannt, dass sowohl dieser Mythos als auch die vielen "Heiligen" nur von der Kirche "geschaffen" wurden, um den "heidnischen Äquivalenten" das "Wasser abzugraben" und erfolgreicher "bekehren" zu können. Hat alles Entsprechungen in früheren polytheistischen Religionen. Maria als Beispiel: Der "Ursprung" liegt in der heidnischen (<- so vorgefunden), vorchristlichen Verehrung der Himmelsköniginnen (du meine Güte, wie einfallslos, sogar die Bezeichnung wurde kopiert) Griechenlands, Roms und des Mittelmeerraums: Diese waren "austauschbar" (aha, dann war das mit Maria ja auch einfach zu bewerkstelligen); es gab Göttinnen namens Artemis, Astarte, Celeste, Ceres, Cybele, Demeter, Diana, Ischtar, Isis und Selene. Urbi et orbi - der Stadt und dem Erdkreis. Ja, für bibelfeste Christen ist die eine Scheibe. Es gibt sogar Bilder, auf denen sie nicht einmal rund ist, es gibt sie auf Wunsch auch als "Kiste", sieht jedenfalls so aus: ht tp://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Cosmas_Indicopleustes_-_Topographia_Christiana_1.jpg (Leerzeichen entfernen - oder, schau mal nach, Faldi, ich würde das Bild gerne hierher verlinken.) Das passt. Immer schön das Geld in die Kiste werfen, dann bekommt man den Schlüssel und darf die Kiste nach dem "Ableben" öffnen. Ist aber so unfair wie der Wertpapierhandel an der Börse, denn: Man weiß einfach nicht vorher, was "drin" ist! Das ist wie beim Lotto: Der Gewinn der Lottogesellschaft überwiegt, denn es wird immer viel mehr Geld eingenommen als durch Gewinne ausgeteilt. Trotzdem kaufen die Leute ständig weiter Lose, in der Hoffnung auf die "mysteriösen sechs Richtigen mit Zusatzzahl". Bei Kirchen funktioniert das noch viel besser, sogar ständig mit "Trostpreisen" (keine "Gewinnauszahlung" an "Lebende") denn es kam noch nie einer zurück, der gesagt hätte: "Hey, ich habe die ewige Glückseligkeit gewonnen!" Mit Ködern fängt man Fische, dementsprechend fromme Lottospieler mit Gewinnversprechungen! Ich rätsle immer wieder, wie das funktioniert. Nicht mal der "Köder" ist real ... ![]() Zitat:
![]() Die Lage mag verzweifelt sein, aber ich sehe sie nicht als hoffnungslos an. Es gab noch nie eine Religion, die dauerhaft "überlebt" hätte. Und die Wissenschaft trägt das ihre dazu bei, um das zu ändern. Um "alte Zöpfe" aus den Gedanken zu bekommen, das erfordert Zeit. Ja, ich bin auch der Meinung, dass Religionsunterricht, gleich welcher Art, in Schulen nichts zu suchen hat. Aber: Ich hatte auch Religionsunterricht, meine Großeltern und meine Urgroßmutter waren religiös - ich habe jedoch aus eigenem Antrieb schon als Jugendliche damit "aufgehört". Mögen Wissenschaftler, Denker und Philosophen auch im "Vergleich" mit der "Überzahl der Religionsanhänger" eine Minderheit sein - ganz langsam werden sie mehr. Die Kirchen verlieren an "Boden", auch das ist eine Wahrheit. Hoffnungslos wäre es, wenn es irgendwann überhaupt keine "Denker" mehr gäbe. Und das wird nicht geschehen. Denker gibt es, seit die Menschen mit dem Denken begonnen haben - Religionen kommen und gehen, aber die "Denker" haben bisher immer, trotz allem, weiter existiert. In diesem Sinne: Schöne freie Tage! ![]() Formal hast du dein "Lieblingsversmaß" verwendet, den jambischen Fünfheber. Sehr schöne Stanzen, wirklich. Reimschema einwandfrei, auch das Verspaar am Ende unterstreicht (erläutert, steigert) jeweils den vorherigen Inhalt. Genau so, wie eine Stanze sein soll. Die Endreime sind schön, sie sind teilweise ganz unverbraucht und auf der anderen Seite sehr gekonnt, auch aufgrund der Tatsache, dass hier viele mehrsilbige Worte verwendet werden, wie z. b. "Jenseitsgötterrunde" und "Geisterstunde" - als ein Beispiel. ![]() Die Vokale in den Endreimen finde ich gut gewählt, abwechslungsreich, aber nicht zu sehr, "e" sorgt mit seiner Häufigkeit für ein "Klangmuster", und in den ironischsten/bedeutungsvollsten Versen greifst du zu dem hellen "i" und zum Diphtong "au". Gefällt mir sehr gut, auch dass in Strophe 4 (mit einer "Halb-Ausnahme": die Welt) sogar jeweils zwei Mal "e" verwendet wird, denn das harmoniert mit dem Inhalt. Ich habe lediglich zu ein paar Stellen etwas anzumerken. (Millionen = Milljonen, das ist schon in Ordnung. Goethe reimte schließlich sogar im "regionalen Dialekt", z. B. "neige" auf "schmerzensreiche". Das nur so, am Rande, es gehört nicht dazu.) Zitat:
![]() ![]() ![]() "Metaphysikbrille" ist eine Wortschöpfung, die schon ein bisschen "hakt". Das liegt an der "Zusammenführung" von "Metaphysik" - XxxX und "brille" Xx. Eigentlich also XxxXXx. Hier "biegst" du ein bisschen, aber ich bin ja nicht päpstlicher als der Papst. ![]() Zitat:
Hier noch etwas: Zitat:
![]() Ich denke, dir wird sicher etwas einfallen, sollte dir mein Vorschlag nicht zusagen. Hauptsächlich wollte ich die Stelle(n) ja nur anmerken. Es ist ein sehr gutes, gelungenes Gedicht. Ein "echter Faldi", ich habe es sehr gerne gelesen und sehr gerne kommentiert - auch ganz unabhängig von meiner Zustimmung zum Inhalt! ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (25.12.2011 um 23:02 Uhr) Grund: Kleine Korrektur. |
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