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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Thomas,
Zitat:
Bezeichnend für dieses Gedicht ist auch, dass es hier kein LI gibt. Das hat seinen Grund, vorher - gab es nicht wirklich jemanden, sondern lediglich einen "funktionierenden Automaten". Hier ist es erforderlich, sich vorzustellen, dass das LI erst nach dem Durchbruch zu sich selbst findet und dadurch dann "zu Tage tritt". Das Erkennen des Teufelskreises ermöglicht erst das Erkennen der "Gefangenschaft", des "Eingesperrtseins". Zuvor war das (indirekt vorhandene) LI nicht unbedingt unglücklich, aber auch nie froh, eher "abgestumpft", denn wo kein Schmerz ist, ist auch keine Freude. Der Wechsel von Tag und Nacht fand "einfach statt". Eine "Existenz, ohne wirklich zu leben". ![]() Das Erkennen eines solchen Zustands ist zwangsläufig schmerzhaft, und kann durchaus verzweifeln lassen (man bedenke das Sprichwort: Das kann einen ja wahnsinnig machen! - Es ist also kein "Wahnsinn" im Sinne von "verrückt" gemeint). Das Schwerste ist das Akzeptieren, dass die Lösung des Problems nicht im Problem zu finden ist, sondern außerhalb. So ein "Durchbruch" bedeutet nicht, dass "physische" Gewalt angewendet wird, sondern es geht um die Psyche, um einen "geistigen Befreiungsschlag". Das alte Verhaltens- und Denkmuster muss "durchbrochen", schädliche Bindungen durchtrennt werden und es ist ein Neubeginn "außerhalb des alten Kreises" erforderlich. Das verlangt Mut (denn die "Konsequenzen" wirken bei Betrachtung - vor allem der Verlust der "materiellen Sicherheit", die zuvor gegeben war - eher "abschreckend"), aber es ist zu erreichen, wenn man einmal den Entschluss dazu gefasst hat. ![]() Das Gedicht führt absichtlich nicht weiter, denn es beschreibt den "Weg" und lässt das "Ziel" lediglich "in Sicht" kommen. Das "Weiterdenken" bleibt dem Leser überlassen, denn das ist, wie Dana richtig anmerkte, etwas, das jeder deshalb alleine tun muss, weil es dafür keine "allgemeingültige Methode" gibt. Den "Durchbruch" kann jeder nur auf die eigene Art und Weise schaffen, denn auch die daraus resultierenden Konsequenzen (die nicht ausbleiben) sehen bei jedem Menschen anders aus. Zitat:
![]() Resignation ist nie ein Ausweg, lieber Thomas. ![]() Zitat:
Zitat:
Was das "trotzdem" betrifft, ja, das ist nicht 100%ig gelungen. Ich denke darüber nach, und finde sicher etwas Passenderes, hier gebe ich dir recht. Allerdings möchte ich das "Absurd" gerne behalten, denn es bezieht sich nicht nur auf die Quadratur des Kreises (und, es ist absurd, dass, nachdem heute klar ist, dass sie mit Lineal und Zirkel nicht zu erreichen ist, immer und immer wieder Versuche unternommen werden, es dennoch zu schaffen - ich sehe es als absurd an, seine Kräfte auf Unmögliches zu auszurichten, anstatt auf das Mögliche), sondern in erster Linie und vor allem auf das (scheinbare) Paradoxon, dass sich Wege "verschließen" können ohne sich zuvor zu "öffnen". Daher auch die Formulierung: "Absurd, so wie die Quadratur des Kreises." Man muss sich darüber klar werden, dass sich bezüglich dieser "Quadratur per Hand" auch immer noch hartnäckig der Irrglaube hält, es gäbe für die "Lösung" einen "Preis" ... ![]() Die Entdeckung der transzendentalen Zahlen (ich bin keine Mathematikerin und verstehe sie daher nicht wirklich, bin mir aber schon im Klaren, dass es sich hier z. B. um PI - π handelt) hat das natürlich mittlerweile gelöst. Aber es wird niemals mit Zirkel und Lineal funktionieren, ich habe mich "schlau" gemacht, das wurde bereits 1882 von Ferdinand von Lindemann bewiesen - sofern ich da richtig liege, nicht alle Informationen, die per Suchmaschine gefunden werden, sind immer richtig. Fazit: "Absurd" dient lediglich zum Herstellen eines "vergleichenden Bezugs" zwischen "Unmöglichkeiten". Ich hoffe, ich konnte das ein wenig erklären, und nein, du bist überhaupt nicht "pingelig". Mit "trotzdem" befasse ich mich noch, mal sehen, was mir einfällt. Jedenfalls bedanke ich mich herzlich für deinen Kommentar, denn mir ist klar, dass du das Gedicht sehr aufmerksam gelesen hast, was keine Selbstverständlichkeit ist, sondern etwas, über das ich mich immer besonders freue. ![]() Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (06.12.2011 um 15:41 Uhr) Grund: Eine kleine Ergänzung. |
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