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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 12.06.2011, 08:03   #1
a.c.larin
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Hallo Erich,

ich persönlich finde den Grundton dieses Gedichtes nicht düster, sondern nur ein wenig elegisch - aber das haben die blaublümigen Romantiker ja sehr gerne in der Lyrik.....

Hallo Stimme der Zeit - hier steht sie doch, des Rätsels Lösung:

die uns versöhnen mag mit allen Tagen,

Dafür hat ja jeder seine ganz eigene Methode herauszufinden.
Ich versuche mal, mein "letztes Ziel" mit Humor zu definieren:


Lässt uns auch das Wanderleben
öfter mal 'ne Wand erleben,
dürfen wir die Hand erheben!
Um nicht ganz im Sand zu kleben

hat uns Gott Verstand gegeben:
So lässt sich der Grant beheben,
den die Wand im Wanderleben
oft herbeiführt! Hand drauf geben -

und behagliich weiter leben.....



Lieber Erich - ob die Schritte nun zu kurz oder zu lang waren, ist doch letztlich ganz egal!
Ich zitiere aus einem Geidcht von Max Stebich ("Die Schnecke"):

"Auch wer wandert mit Behagen
kommt nach vorgeschriebnen Tagen
an sein Ende, an sein Ziel...."!

Also dann: Nut det hudeln! Es wird ohnehin.....

Gern gelesen,
larin
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Alt 13.06.2011, 12:39   #2
Erich Kykal
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Hi, Stimme der Zeit (Vox Temporae)!

Meine Gedichte sind sehr - um nicht zu sagen, völlig - von der Grundstimmung abhängig, die den Dichter zum Zeitpunkt des Dichtens bewegt. In diesem Fall war ich weitgehend "bedeckter" Laune, kurz vorm seelischen Dauerregen.
Wie immer schreibe ich weitgehend unbewußt vor mich hin, als wäre ich nur ein Kanal, durch den Gedanken sich fokussieren, die mich offenbar auf einer ganz anderen Ebene eher unbewußt beschäftigen.
Die Aussage ergibt sich beim Schreiben! Oft fängt es als Naturgedicht an und geht dann ins Philosophische, beginnt lebensnah und wandert ins Phantastische - oder umgekehrt. Wie auch immer, in den seltensten Fällen ist mein Dichten irgendwie "geplant". Meist tropft es so, wie's dasteht, aus unerforschten Hirnregionen ab und fügt sich dank eines musischen Talentes fast wie von selbst in Reime. Seltsam, aber so läuft's bei mir.


Hi, larin!

Na, du alte Spottdrossel!?

Vielen Dank für deine erheiternden Reimzeilen! Vielleicht die einzig passende Antwort auf solch welt- und wesensverzehrende Schwergewichtslyrik wie dies! Ich wünschte, ich könnte selbst das Dasein öfter mal mit so heiterer Gelassenheit begehen! Mitte Juli kannst du mich ja dann unterweisen!

LG euch beiden, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.06.2011, 13:47   #3
a.c.larin
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Hallo Erich,

das "alte " hab ich überhört - mit der "Spottdrossel" werde ich wohl oder übel leben müssen..... ich kanns halt einfach nicht lassen!

humor ist aus meiner sicht das einzige mittel, das uns dabei hilft schwere lasten auf eine (leichtere) schulter zu nehmen.

nun, das mit dem "unterweisen" ist so eine sache:
man lernt doch nur, was man selber will! (zumindest als erwachsener)
ich selbst habe mir die "leichtere" gangart ja auch mal wo abgegeguckt -
und weil ich mich in den vertreter derselben heftigst verliebt hatte, ist mir davon ein erinnerungsrest geblieben (der nun kräftig auswildert, und das nach allen seiten! )
aber wer weiß: vielleicht setz ich dir ja auch noch so eine flause in den kopf?

den tiefgang findet man aber wohl eher in deinen zeilen.....

alles liebe,
larin
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Alt 13.06.2011, 18:03   #4
Dana
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Lieber eKy,

hier muss ich mich melden, weil mich die "Besprechung" noch mehr begeistert, als das Gedicht selbst. (Womit ich dem Werk nichts abspreche. Allein die Entstehung - wie du in der Antwort an Stimme beschreibst - ist schon faszinierend.)

Ich würde mir allzu gern von unserer "Spottdrossel" einiges abgucken.
Es klappt leider nicht durchgehend.

Auf der anderen Seite liebe ich beinahe Düsteres, Elegisches - ja, manchmal sogar die darin abgetauchte eigene Stimmung.
Solche Momente und Zeiten gibt es in jedem Leben, behaupte ich einfach aus Erfahrung, Beobachtung und aus vertrauten Gesprächen.

Dazu fallen mir wieder H. Hesses "Stufen" - mein absolutes Favoritengedicht.

Wenn jeder die Kunst beherrschte, sich aus Elegischem "auf Abruf" zu befreien, dann ist die Traurigkeit ein schöner Teil des Daseins - direkt zum Suhlen.

Bin gern dabei gewesen,

liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.06.2011, 13:05   #5
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Na hoffentlich hab ich nix falsch gemacht, wenn dich die Besprechung mehr fasziniert als das Werk selber!?
Da fühl ich mich irgendwie, als hätte ich mir nicht genug Mühe gegeben...(schluchz)

Hesse hat ein paar sehr gute und manch gute Gedichte, aber auch einiges an "Müll", zumindest nach meinen Ansprüchen. An Rilke reicht er nach meinem Dafürhalten insgesamt bei weitem nicht heran. Aber das ist eben Geschmacksache...

Das Traurige, Pessimistische, Grüblerische ist bei mir sozusagen wesensimmanent, sprich fix eingebaut! Ich tu mich bei "lustigen" Gedichten erst so richtig schwer...

LG, eKy
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