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#1 | |||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Liebe Dana,
nun, leider scheint das Interesse an diesem Thema nicht sehr groß zu sein - oder es hat sich bisher noch niemand beim Lesen hierher "verirrt". Leider wird das Lagerfeuer recht wenig frequentiert, das finde ich eigentlich schade, da wir hier sowohl diskutieren, über "Gott und die Welt" sprechen als auch einfach nur gemütlich "klönen" können. Aber, wie dem auch sei, ich habe deine Antwort sehr interessiert gelesen. ![]() Zitat:
Ich weiß, dass ich mir selbst gegenüber unmöglich immer ehrlich bin, denn ich sehe in mir zwangsläufig, es ist gar nicht anders möglich, "meine Vorstellung von mir" - und diese ist dadurch bedingt subjektiv. Daher sehe ich mich sicher in vielen Bereichen anders, als ein Betrachter von "Außen". Ehrlichkeit ist ein weites Feld, und ich bemühe mich sehr, mir selbst und anderen gegenüber so ehrlich zu sein, wie ich kann. Dass das keine 100% sein können, ist mir leider auch klar. Denn "schonungslose Ehrlichkeit" kann auch sehr verletzend sein! Nehmen wir an, meine Tochter kommt zu mir, und trägt eine neue Jacke. Sie strahlt mich an und sagt: "Mama, ich habe mir diese Jacke gekauft. Ist sie nicht einfach toll?" Was sage ich nun, wenn ich sie einfach scheußlich finde? Soll ich ihr gegenüber dann "absolut ehrlich" sein und ihr "knallhart" sagen: "Das Ding ist ja grauenhaft, ich finde die Jacke scheußlich und sie steht dir überhaupt nicht, die Farbe beißt sich total mit deiner Haut- und Haarfarbe!" Liebe Dana, ich versuche in solchen Fällen, eine Lüge zu vermeiden, das tue ich in solchen Fällen immer. Dann hilft aber nur "elegantes Ausweichen". Z. B. könnte ich fragen, wo sie sie gekauft hat, wie viel sie gekostet hat und ihr mitteilen, dass ich schon bemerkt hätte, dass solche Jacken jetzt groß in Mode sind u.s.w., u.s.f. Meistens gelingt es mir, und sie bemerkt gar nicht, dass ich eine direkte Antwort "vermieden" habe. Ich bringe es aber meistens "nicht übers Herz", jemandem offen ins Gesicht zu sagen, was ich denke; nicht, wenn ich Gefahr laufe, den anderen zu verletzen. Da ist bei mir die "Grenze". Aber was ich wirklich nicht tue, und wenn es mir auch zum Nachteil gereicht, das ist: Lügen um meines persönlichen Vorteils willen! Das verabscheue ich zutiefst, bei mir selbst und bei anderen, und ich möchte auch weiterhin getrost in den Spiegel sehen können. Da liegt meine "andere Grenze". Warum also poste ich meine Gedichte im Forum? Anfangs waren Lyrikforen für mich etwas völlig Neues, ich wusste zuvor nicht, dass es sie gibt - ungelogen. Zunächst las ich mehrere Wochen lang, versuchte, erst mal herauszufinden, wie die Software funktioniert. Als ich die geposteten Gedichte las, dachte ich mir: Da gibt es alles, jede Art. Bin ich eigentlich gut oder sind meine Gedichte "grottenschlecht"? Habe ich eigentlich "Talent" oder sollte ich lieber Pullover stricken? Ja, ich wollte wissen, ob mein "Geschreibsel" jemandem gefällt. Nein, es gefiel nicht sehr, was ich heute sehr gut verstehe. Endlos lang, zig Wiederholungen, metrisches Chaos und eine Inversion nach der anderen. Ich werfe die Flinte aber nicht gleich ins Korn, also fing ich an, in den "alten Fäden" zu lesen, da gab es viele "Anleitungen" für "Schreibanfänger". Und dabei ist es "passiert". Dort gab es Verweise auf klassische Dichter, also begann ich, auch im Web mehr und mehr "klassische Werke" zu lesen - und war verzaubert, hingerissen und danach schwer am Schlucken. Würde ich es überhaupt je schaffen, so etwas Wunderschönes zu schreiben? Da begann ich zu arbeiten, und zwar ernsthaft. Ich sah meine "Erstlinge" fast als "Beleidigung" der Dichtkunst an, und ich wusste: Wenigstens "gut" müssen meine Werke werden, ansonsten höre ich auf. Ich habe erst hier auf dem Eiland damit begonnen, meine Werke als Gedichte zu bezeichnen und mich selbst als Dichterin zu sehen, denn zuvor war beides nicht der Fall! Auch heute noch bin ich mit keinem meiner Gedichte wirklich zufrieden, ich denke immer, sie könnten sicher noch besser sein - deshalb lerne und übe ich weiter. Und ich brauche die Lyrikforen, denn wie soll ich selbst meine Gedichte beurteilen? Dafür brauche ich Rückmeldungen, denn ich möchte mich weiterentwickeln, immer noch besser werden, denn - und das ist "meine" Wahrheit - für mich ist Lyrik die "ganz große Leidenschaft", sie ist "das Eine", wonach ich mein ganzes bisheriges Leben lang gesucht habe und nein, für mich ist das kein Hobby. Ich nehme die Lyrik sehr, sehr ernst. Zitat:
Zitat:
In anderen Fällen schreibe ich höfliche "Blümchenkommentare". Aber auch da lüge ich nicht - ich picke mir die "Rosinen" heraus (selbst im schlechtesten Werk finden sich solche), halte mich daran fest und ansonsten lasse ich das meiste ungesagt. Ich schweige, anstatt zu lügen. Keine Sorge, liebe Dana, wenn wir Forendichter mal alle tot sind, werden unsere Werke sicher sehr positiv betrachtet! ![]() Zitat:
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![]() Und ja, die Schönheit führte schon zu Kriegen, man denke nur an die schöne Helena, das "Paradebeispiel" ... ![]() ![]() Zitat:
![]() Ich habe versucht, mit meinen Fragen ganz bewusst keinen Standpunkt einzunehmen, sondern alles "offen" zu lassen. Ich baue manchmal auch etwas in meine Gedichte ein, wie z. B. in meinem Antwortgedicht an Faldi zwei Pflanzennamen und die Geschichte der Haimonskinder. Allerdings gehe ich selten so weit, bei ihm weiß ich, dass er a) das richtig auffasst und b) darin keine "Angabe" von mir sieht. Schließlich habe ich gerade von ihm sehr viel über Rhetorik gelernt, über lyrische Werke und über Philosophie. In meinen Postings dagegen versuche ich schon, nicht zu viele unbekannte Begriffe zu verwenden, da ich das von dir angesprochene "Problem" gerne vermeiden möchte. Ich sage aber auch ganz ehrlich: Wenn jemand sich weigert, auch nur die elementarsten Grundregeln der Rechtschreibung einzuhalten, dann bin ich mir sicher, dass es sich um einen Fall von "Seht her, ich bin's" und nicht um ein echtes Interesse an Lyrik handelt. Zitat:
Zitat:
![]() Jetzt bleibe ich gerne bei dir am Feuer sitzen, lege auch noch ein wenig Holz nach, halte eine Kanne Tee warm und warte, ob sich noch jemand dazusetzen möchte. Liebe Grüße Stimme ![]()
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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hallo dana, hallo stimme der zeit,
ich setz mich mal zu euch ans feuer und mache das kleeblatt komplett. ihr habt bereits so vieles übers dichten räsoniert, ich weiß gar nicht, ob mir dazu noch wesentlich neues einfällt. aber ich schwafel halt mal munter drauflos, zb. über die "ehrlichkeit". ich würde es eher: die diskrepanz von "selbstbild und fremdbild" nennen. klar sieht man sich selbst nicht in allem so wie einen die anderen wahrnehmen! das hat für mich nichts mit unehrlichkeit zu tun - nur mit einer frage des standortes. dass man das dichten "erlernen" kann (und ich glaube, manche tun das wirklich) erfüllt mich mit staunen und ver- bzw bewunderung. also, ich glaube ganz ehrlich: ich könnts nicht. ich halte mich aber auch nicht für einen dichter. ich schreibe bloß gedichte, hab das immer schon getan. seit ich via internet die möglichkeit habe, sie unmittelbar zu kommunizieren nur umso lieber und umso öfter. ![]() warum? das ist eine gute frage! die treffendste antwort nach dem motiv für "kunst" scheint mir jene zu sein, die einmal daniel düsentrieb ( der geniale erfinder) einem kleinen vögelchen entlockte auf die frage: "vogel, warum sitzt du auf dem baum und singst?" er musste es zu diesem zweck an einen lügendetektor anhängen. der vogel entwischte ihm aber immer und immer wieder( und der arme daniel geriet auf der vogeljagd in alle möglichen bedrängnisse und notlagen ![]() und dann sagte das solcherart wissenschaftlich erforschte vögelchen auf die frage: vogel, warum sitzt du auf dem baum und singst? folgendes: "vielleicht bin ich beglückt, vielleicht bin ich bedrückt, vielleicht auch ein bisschen verrückt!" dem ist aus meiner sicht, was das dichten und das schreiben in foren an anbetrifft, eigentlich nichts hinzuzufügen! so , ich leg jetzt mal ein wenig holz nach und dann mache ich tee für uns alle.... lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#3 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Hallo Lagerfeueristen,
Feuer gab es, Tee gab es und ein paar Worte ![]() Inzwischen hat die Flut alles mitgenommen, auch unsere Spuren. ![]() Ich stelle jetzt mal ein Fähnchen in den Wind und fange an zu kokeln. So lange ich allein bin, denke ich laut: Alle sagen, dass Politiker lügen, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer wie Sklaven behandeln, dass der "kleine Mann" für alles zahlen muss. Doch diese ALLE sind wir, die absolute Mehrheit! Ohne uns könnten die das alles nicht machen. Rechnerisch gesehen schon, oder? Und doch funktioniert es so, wie es ist, so wie wir es nicht mögen - warum? ![]()
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#4 | |
ADäquat
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (02.11.2012 um 21:42 Uhr) |
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#5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Liebe Chavi,
schön, dass du gekommen bist. Der Rum mit viel Zucker nimmt deinen "Weils" jede Bitterkeit. ![]() Was du sagst, ist so schrecklich wahr, dass es fast unglaublich ist. Vielleicht sind wir, die "ALLE", auch nur verdeckte Politiker, Arbeitgeber und Feiglinge, die sich nicht trauen. Manchmal ist es nicht auszuhalten, was man erfährt. Ich meine nicht einzig die großen Sachen in den Nachrichten. Das Erlebte im Alltag ist teilweise noch grotesker und doch da. Wir trinken erst unseren Rum, weil es so kalt ist, und dann gehen wir ganz vorsichtig anders an die Dinger heran - wenn wir uns trauen. ![]() Vielleicht kommt noch jemand. *Edit* Lieber Cebi, Chavi hatte gutes Proviant mit, darum habe ich dich nicht gleich gesehen. ![]() Ich weiß, was du meinst und schwanke (nicht wegen Chavis Rum) gedanklich oft hin und her. Beim Vergleich der Länder und Lebensqualitäten ist es fast unmoralisch, undankbar und unverzeihlich zu meckern. Es gibt Kinderarbeit, es gibt immer noch echte Versklavung, es gibt bestialische Diktaturen und immer noch Kriege - ich weiß. Daran gemessen, können wir für uns und unsere Kinder froh sein, dass wir das so direkt nicht erleben müssen. Doch all die oben genannten Dinge sind hier über Jahrhunderte erarbeitet, demokratisiert und endlich nicht mehr da. Was mich laut denken ließ, ist die leise, nicht merkliche Umkehr in eben diese Zustände. Wer keine Arbeit hat, ist faul. Wer nicht flexibel ist, braucht sich über nichts zu wundern. Wer in Schulden gerät, hat selbst Schuld. Ich sage "jain" - denn es schwindet immer mehr die Menschlichkeit und Berücksichtigung dessen, was man haben kann. Schau dir die Werbung an, was man alles haben muss. Uns können sie damit nicht mehr kriegen und uns wollen sie auch nicht mehr. Thema Arbeit: Als Zuhörer und Beobachter weiß ich, was und wie gespielt wird. Du darfst 10 Stunden arbeiten, bekommst aber nur 8 Stunden bezahlt, weil die Ein- und Aufräumstunden nicht zählen. Das gibt es wirklich. Natürlich ist das im Vergleich zur Kinderarbeit und Löhnung in anderen Ländern immer noch keine Katastrophe. Doch wenn wir uns dem hingeben, dann ist auch bei uns Kinderarbeit und Unterbezahlung bald kein Grund mehr zum Aufheulen. Das hatten wir aber und fanden es nicht gut. Der Vergleich hinkt. Ich meinte nicht einzig uns. Wenn z.B. ein Markenartikel hier und überall für 300 Euro verkauft wird, dann ist das nicht gerecht. Dort wo er für Cents hergestellt, gefertigt wird, muss er auch für ein paar Cents mehr erwerbar bleiben. Hier geht es uns noch relativ gut, weil wir die "Sklaverei" anderswo in Kauf nehmen. Mir wird wieder kalt, Chavi schenk noch mal nach. ![]() Ich denke jetzt leise weiter.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) Geändert von Dana (04.11.2012 um 17:19 Uhr) Grund: Doppelpost |
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#6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallochen zusammen,
ich setz mich mal ein wenig dazu - war etwas im Mondschein am Strand spatzieren, da sah ich das Lagerfeuer - was mir gut gefiel. Nein, ist ne Lüge, ich bin fasziniert von dieser Lagerfeueridee, die euch hier so eng zusammenbringt. Habe mal im Schnelldurchgang alles etwas überflogen. Das hier ist ein wichtiger Ort ... Zum Thema möchte ich nicht soviel sagen, ich lecke noch meine Wunden. Aber auf ein Gläschen Amaretto bleibe ich. ![]() |
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#7 |
verkannt
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Beiträge: 332
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jep, ich verstehe dana,
wenn man wirklich mal in den fernseher schaut und das was man da sieht einen repräsentativen querschnitt unseres landes darstellt, dann... fehlen mir die worte. aber was ist der weg daraus? revolution? hmm... ich werde mal ein paar palmwedel holen und das ganze hier ein wenig winddicht machen.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (02.11.2012 um 22:42 Uhr) |
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#8 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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darum erst ein kleines Lagerfeuer.
![]() Ich weiß es nicht wirklich. Revolution ist gleich schrecklich einem Krieg. Ich vermisse echte und wahre Ideologien - nicht die in Schrift und Wort, sondern die in der Umsetzung. Dabei kann ich mir vorstellen, dass die wirtschaftlichen Abhängigkeiten in der Welt keinen Raum für Ideologien frei lassen. Selbst die Herstellung und Lieferung von Kriegsmaterial bedeutet bei Einstellung tiefgreifende Einbußen, Krisen usw. Das kann doch nicht wahr sein. Trotzdem ekelt es an, wenn Diktatoren als Demokraten hofiert werden, solang die Unterdrückung nicht beim Namen genannt wird. Revolutionen, sobald sie entstehen, werden doch auch nur noch für neue, andere Machtverhältnisse erwittert und wahrgenommen. Doch selbst hier. Drei, vier demokratische Parteien werben einzig mit Unzulänglichkeiten des anderen für die Wahl der eigenen Person. Sie verprechen, was sie nicht halten können und berufen sich beim Nichteinhalten auf die Vorarbeit des Vorgängers. Beim Aufdecken von "Amtsmißbrauch" wird schief gelächelt, höchstens noch für den Zeitschriftenumsatz verrissen und dann mit neuen "Aktualitäten" überdeckt. Mich erschüttert die Kurzlebigkeit der Aktualitäten und vermute eine Absicht dahinter. Die Welt dreht sich seit jahrmillionen nicht schneller. Unsere Betrachtungen für Recht und Unrecht, für Freiheit und Pflicht werden je nach Bedarf gewandelt und galoppieren von dannen. Ich fühle mich nicht wohl und habe manchmal Angst, trotz gegebener Verhältnismäßigkeiten.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
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#9 |
ADäquat
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![]() Leider regnet es schon den ganzen Tag und das Feuer ist wieder fast aus
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#10 |
verkannt
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Hi ihr,
ich denke die Missstände sind uns allen wohlbekannt und es liegt an jedem selbst etwas zu ändern. Klar als Einzelner kann man da nicht so viel ausrichten und wenn, dann ist der Prozess schleichend. Auf solche Gedankengänge treffe ich eigentlich überall und ein Allgemeinrezept gibt es nicht, alles was ich darauf antworten könnte, wäre nicht mehr als die gängigen Stammtischparolen. Politik ist ein Geschäft und viele gehen, meiner Meinung nach, vom Ansatz her mit dem Grundgedanken daran etwas besser zu machen als der Andere/Vorgänger, nur zwingt die gegenwärtige Situation immer zu Kompromissen. Die Politiker vergessen gerne, oft, immer das was Herr Adenauer mal gesagt hat, das ging glaube ich so. „Die Partei ist für das Volk da und nicht für sich selbst.“ Es ist leider zu oft so, dass nicht nur die Partei für sich selbst da ist, sondern ein jeder nur an sich und seine Vorteile denkt. Ich selbst habe es mal erlebt, dass jemand sagte er wähle die CDU, weil die das Kabelnetz ausbauen wollen, da habe ich dann nichts mehr zu gesagt. Und so hat jeder seine Partei für sich gefunden, der Selbstständige wählt die CDU, weil die sich wie auch immer für ihn einsetzen, der Arbeiter die Sozialisten, der Biolehrer die Grünen, der andere die Piraten, warum auch immer. Bei mir hat sich so etwas wie eine Politikverdrossenheit breit gemacht, ich informiere mich nicht mehr, mich interessiert es nicht mehr und ich bin nun so egoistisch, dass ich mich um mich selbst kümmere. Ich bin für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass es wichtigeres im Leben gibt. Wenn ich einen Chef hätte, der von mir verlangen würde, dass ich ich zehn Stunden arbeiten soll, aber nur acht bezahlt bekomme, dann würde ich das nicht machen, mir was anderes suchen und gut. Klar werden jetzt Gegenargumente kommen die dann sagen, dass manche Menschen keine andere Wahl haben, doch ich sage, dass man immer die Wahl hat. Natürlich ist das nicht immer der leichte Weg, aber der mit dem ich Leben kann und den ich auch immer gegangen bin. Und vor allen Dingen, etwas das ich so lebe, weil ich es so will und bei mir hat es bisher so geklappt, aber das ist meine Erfahrung und mein persönlicher Eindruck. Es soll nicht heißen dass diese Enstellung generell gültig ist und andere Menschen haben andere Werte, weil wir, und das ist gut so, individuell sind. Soviel fällt mir gerade dazu ein, ich gehe mal Holz holen.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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