27.03.2011, 10:49 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Morgengrauen
Entsetzen, wär’s auch schier unsäglich,
wird bald Gewohnheit und alltäglich. Die Welt verdrängt, die Welt vergisst, was ihr zu unerträglich ist. Wer will auch schon im Morgengrauen nach Trübem suchen, Dunkles schauen? Wer sehnt sich nicht, will Frohes hoffen? Das Chaos schmerzt und macht betroffen. Dann lieber neue Krisenherde und neue Klagen und Beschwerde! So geht der Mensch durch seine Zeit und mit ihm gehn auch Tod und Leid. Es mag ihn, eh der Morgen graut, ein Grauen überkommen, laut: Wo geht die ganze Reise hin? Macht denn das Heute heut noch Sinn? Die Frage quält. Dann wird es Nacht. Ob uns ein guter ein Engel wacht? Quo vadis, Mensch? Woher? Wohin? Ach, hörte ich doch in mir drin die Stimme, die mir Richtung gibt, und hofft und glaubt und tapfer liebt. Geändert von a.c.larin (28.03.2011 um 20:03 Uhr) |
28.03.2011, 14:09 | #2 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, larin!
Schönes Ding, nur ein paar Käntchen gäb's noch auszufeilen: Entsetzen, wär’s auch schier unsäglich, Du bist in der Gegenwart, daher: ä wird bald Gewohnheit und alltäglich. Die Welt verdrängt, die Welt vergisst, was ihr zu unerträglich ist. Sehr gut formuliert! Wer will auch schon im Morgengrauen nach Trübem suchen, Dunkles schauen? Wer sehnt sich nicht, will Frohes hoffen? Entweder "Frohes hoffen" oder "frohes Hoffen". Das Chaos schmerzt und macht betroffen. Dann lieber neue Krisenherde und neue Klagen und Beschwerde! So geht der Mensch durch seine Zeit und mit ihm gehen Tod und Leid. Saubereres Deutsch, runder lesbar. Es mag ihn, eh der Morgen graut, ein Grauen überkommen, laut: Wo geht die ganze Reise hin? Macht uns das Heute heut noch Sinn? Verständlicher so. Die Frage quält. Dann wird es Nacht. Ob uns ein guter ein Engel wacht? Quo vadis, Mensch? Woher? Wohin? Hier abteilen: Schönere Struktur im Sonettstil, und auch inhaltlich sinnvoller. Ach, hörte ich doch in mir drin die Stimme, die mir Richtung gibt, und hofft und glaubt und tapfer liebt. Ein Punkt besser hier oder Rufzeichen. Kräftige Aussage zum Schluss. Sehr gern gelesen und beklugscheißert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
28.03.2011, 20:07 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo erich,
danke fürs beklugscheißern. kritikpunkt 1,2,5,6, leuchten mir ad hoc ein , schon beseitigt. bei nummer drei häng ich noch am wörtchen "auch". das gefällt mir hier. (schließlich begleiten ja nicht nur tod und leid unsereren lebensweg, sondern auch freude, zuversicht, liebe ....) bei nummer vier scheints mir nicht unbedingt verständlicher mit "uns." ich wart mal ab, obs anderen auch so erscheint wie dir. liebe grüße, larin Geändert von a.c.larin (28.03.2011 um 20:09 Uhr) |
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