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#1 | |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
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Moin Lipiwig,
deine Formulierung ist auch nicht schlecht, jedoch passt sie hier reimtechnisch nicht ins Konzept. Dann müsste man die erste Strophe komplett umschreiben. z.B. : Ich habe mich gefragt, wer denn der Lüneburger Heide sei und suchte diesen Gentleman vergeblich in der Ketzerei. Na ja, hat auch was... ![]() Kann ich ja mal als alternative erste Strophe beistellen. In S3/Z3 tausche ich das "denn" durch "mit" aus. Das klingt wirklich besser. Das Recht auf freie Glaubensausübung sollte man auch niemandem absprechen. Es ist nur so, daß wir, in Deutschland z. B., eine eigene Lebenskultur entwickelt haben. Diese Lebenskultur ist immerhin so gut, daß viele Menschen aus dem Ausland zu uns gekommen sind und immer noch kommen, weil sie eine Hoffnung im Herzen trugen. Meist ging es dabei wohl um Arbeit und damit wirtschaftliche Gründe, die als Motivation anzusehen sind. Jetzt stellt sich die Frage, warum diese Hoffnungen am wahrscheinlichsten in dieser, unserer Lebenskultur zu erfüllen waren/sind. Und zwar genau die Hoffnungen, die in der Heimat, also ihrer eigenen Kultur, nicht erfüllt werden können. Wenn es hier dann wirtschaftlich besser geht, dann sollte dies auch akzeptiert werden und da liegt es an jedem selbst, wo er ein Teilchen in diesem System des Ganzen wird. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob jemand Anhänger des christlichen oder des muslimischen Glaubens ist. Wir müssen hier alle an einem Strang ziehen, sonst funktioniert dieses System nicht mehr. Die christlichen Kirchen sind politisch allenfalls noch als Institutionen relevant. Ansonsten haben sie noch das Recht, öffentlich ihre Glocken zu läuten. Das kann manchmal ganz schön nerven, aber da dies eine jahrhundertlange Tradition ist, kann man das akzeptieren und hinnehmen, das höre ich meist gar nicht mehr. Fünfmalige Rufe zu den täglichen Gebeten aus der Moschee in der Nachbarschaft würden mich aber schon stören. Das will ich gar nicht wissen und so geht es den meisten Menschen hier. Nicht das Gebet in der Moschee oder das Gebäude an sich ist störend, jeder Gläubige soll das an seinem heiligen Ort tun, sondern die sich in den Vordergrund drängende Präsenz eines Glaubens. Jeder soll seinen Glauben frei ausüben, aber bitte für sich und mit Gleichgesinnten und zwar ohne ständige öffentliche Demonstration desselben. Etwas mehr gegenseitige Achtung dabei wäre auch wünschenswert. Zitat:
Selbst für ein gemeinsames Europa ist das noch eine Stufe zu hoch, weil jeder sein eigenes kulturelles Süppchen kocht. Trotz und gerade weil dieses Europa bislang rein christlich gefärbt ist. Doch Christ ist ja noch lange nicht Christ. Erst wenn der Glaube in der Gesellschaft hinter dem Gemeinschaftsbewusstsein zurück tritt, kann Multikulti funktionieren. Das sollten sich alle schönfärbenden Sozialromantiker einmal hinter die Ohren schreiben. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß auch der Kirchenkritiker Voltaire dem heute zustimmen würde... ![]() Vielen Dank für deine nochmalige Rückmeldung... ![]() Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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@norbert: spät, doch wenigstens nun eine Antwort:
Woher ich das mit dem riesigen Euroraum weiß? Wissen ist das nicht, es ist eine -mE sehr berechtigte- Annahme. Das wäre aber zu vertiefen. Sind philosophische Menschen weniger religiös? Ich glaube das nicht. Ich bin übrigens sogar der Überzeugung, dass sich Wissenschaft und Religion wieder annähern. Dies ist mM kein Rückschritt, sondern eine Weiterentwicklung, die auf der beiderseitigen Öffnung der Horizonte beruht. Warum? Selbst wenn wir die "Gottteilchen" fänden, wäre das z.B. noch immer kein zwingender Beweis dafür, dass ein ein allerhöchstes Prinzip nicht gäbe. Wenn ich aber etwas nicht sicher weiß, dann ist dessen absolute Ablehnung das wahre "finstere Mittelalter", da diese lE auf ungerechtfertigter Simplifizierung beruht. Wir haben -mE- Wahrnehmungsschranken, die uns absolute Urteile verbieten. ------- @Falderwald ...Wir müssen hier alle an einem Strang ziehen, sonst funktioniert dieses System nicht mehr.... Ja bitte nicht - gerade deswegen funzt es so emotional befriedigend (im Vergleich) - mM. Es gibt rational erfolgreichere Wege, die aber nicht den Menschen in seiner Gänze abbilden (z.B. das zZ in den Himmel wachsende China). Was das "den Glauben ausleben" angeht: Widerspruch! Wenn hier Menschen leben, die sich mit einem Teil ihres inneren Seins dadurch ausdrücken, dass soundsooft zum Gebet gerufen wird - dann sollen sie das so leben dürfen. Wer sich daran nicht gewöhnen will, ist mE intolerant. Wir sind hier nicht irgendwo. In diesem Hier und Jetzt muss der ganz normale Alltag geregelt werden und für alle gleichermaßen lebbar sein. Ob muslimische Staaten gleich fair handeln ist dabei z.B. _völlig!_ irrelevant. Empfände ich den Ruf des Muezzins als fremd? Ja... Na und? Leben und leben lassen! Man muss sich davon nicht stören lassen - die Umwelt gehört allen - zu gleichen Teilen. Das "Gemeinschaftsbewusstsein", von dem Du sprichst, kann daher mM aus Gründen der Fairness nur der kleinstmögliche gemeinsame Nenner sein. LG von Lipiwig |
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