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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 29.10.2009, 09:10   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Lieber Erich Kykal,


es ist grausig, weil es so wahr ist.
Ich habe - nach Jahren noch - einen Bericht über die bettelarme Unterschicht in Indien vor Augen, der solches Handeln schilderte (ohne Bewertung, streng sachlich). Daß Indien nur als Exempel gilt, ist leider verifizierbar.
Ja, hier bei uns wird rasch "Netzbeschmutzer" geschrieen. Das mag vom schlechten Gewissen herrühren, denn vielen gilt der Angriff als beste Verteidigung.
Dein Gedicht hat viele Empfindungen in mir wieder aufgerührt.

Über Deinen Stil muss ich kein Wort verlieren.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 29.10.2009, 09:18   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, cypi!

Ja, eins meiner selteneren sozialkritischen Werke. Weil du es ansprichst: Dieses Gedicht entstand tatsächlich im Anschluss an eine Doku über Kinderarbeit und eben auch Prostitution in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Nicht zuletzt der widerliche Sextourismus grade aus unseren "abendländisch kultivierten" Reihen macht einen sauren Nachgeschmack, den man am liebsten weit von sich weisen würde - wenn man es denn könnte!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2011, 08:25   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Erich,

das Gedicht von dir, welches ich beim Stöbern im Forum gefunden habe, zwingt den Leser sehr eindringlich, sich mit dem armen Kind zu identifizieren und die beiden Schlusszeilen, die du die Mutter sprechen lässt, verstärken die Hoffnungslosigkeit der Situation. Das Gedicht ist sehr wirkungsvoll und deshalb gut. Gerade weil es einem im Magen liegen muss! Es unterscheidet sich sehr von den Gedichten (ich habe bisher nur einige gelesen), die ich von dir gelesen habe.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 13.06.2011, 17:44   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

die bitterste aller Realitäten und zu alles Zeiten grausam wahr.

Ein gutes Gedicht, das einen stummen Aufschrei auslöst.

Ein längerer Kommentar ist nicht möglich - das Entsetzen wühlt schmerzhaft auf.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.06.2011, 08:37   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas und Dana!

Solche Zeilen gibt es nicht viele bei mir, aber irgendetwas in mir wollte es mal beschreiben: Diese Lethargie der Armut, die Ausweglosigkeit des Verrats durch die Menschen, die man eigentlich liebt und denen man vertraut.
Wie zerschmettert muss die Welt solcher Menschen sein!

Wo das Allzumenschliche sich an Wehrlosen "austobt", wird es zum Verbrechen.
Es zeigt dieser Sextourismus auch das immer noch rassistische Weltbild vieler "Abendländer": Hier beherrscht man sich, ist Gutmensch und liebender Vater, aber "dort" leben ja nur "Ausländer", nicht mal so richtige Menschen - die kann "Mann" ganz nach Belieben benutzen, ohne sich ein schlechtes Gewissen zu machen - sind ja nur Arme, Farbige, Ungebildete, Wertlose, Rechtlose...
Das fügt sich doch wunderbar, oder?
Man tut denen ja eigentlich sogar Gutes: Sie bekommen gutes Geld dafür. Ha- diese Heuchler reden sich wahrscheinlich noch ein, sie wären die reinsten Entwicklungshelfer! Traurig - aber leider nur allzu menschlich!

Traurige Grüße, eKy
__________________
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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