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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 03.05.2009, 08:10   #1
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Daumen hoch

Liebe Cyparis

Ich bin absolut begeistert!

Der Aufbau deines Gedichtes ist optimal gewählt. Was für ein Erwachen, und was für Bilder..

Welches Wissen dahinter steckt, wage ich nur zur erahnen.

Zitat:
Wenn Düfte leis die Natter locken,
Syrinx, Rose, Schwertzahn sich beflocken,
wenn endlich diese tote Blässe weicht...
..beflocken, tote Blässe.. Worte, die mir nie in den Sinn kämen, und so stimmig sind.

Was war der Mai, bevor ich deine Zeilen las. Dein ganzes Gedicht ist Natur pur.

Sehr sehr gerne gelesen

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
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Alt 03.05.2009, 09:59   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Lieber basse,


hab Dank fürs Vorbeiflitzen! Wie immer:
"Gefallen macht schön".


Liebe Lena!

Was kann ich auf Deinen so köstlichen Kommentar antworten?

All das, was in meinem Gedicht steht, hab ich buchstäblich e r l e b t.
Hangab in der alten, aufgelassenen Mühle hatten die Fledermäuse (Vampire) eine Heimstatt gefunden.
Die Kröten, Echsen (Smaragdeidechsen) und Nattern durfte ich (reglos an die Mauer gelehnt) bewundern.
Die Blütenüberfülle war da. Ebenso der Milan (Gabelweihe).
Auch im Weinkeller die "Alten", die Troglodyten.

All das warf ich in selbiger Nacht auf's Papier. Trunken von Natur und Gefühl.

Wie Du mich verstehst!
Wie kann ich Dir danken?

Sei bitte irgendwann bei mir....

Deine
cyparis
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Alt 03.05.2009, 20:02   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Ja, liebe Cypi, das ist Mai.
Zauberhaft die Bilder und beneidenswert die Wortschöpfungen.
Dein Gedicht inspiriert mich ab morgen (das sage ich schon seit Wochen) regelmäßig zu wandern, um mit deinen Versen zu schauen.
Ich wollte dir erst meine Lieblingsstrophe aufzeigen und konnte mich dann doch nicht entscheiden - alle sind einfach nur wunderschön.
Ibrahim sagt das auch, also hast du doch sein Talent.
Liebe Maigrüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 03.05.2009, 23:23   #4
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Liebe cyparis, wundervoll!! Meine Lieblingsstrophe ist:

wenn Aufbruch klingt in offnen Erden..
wenn all die quellend vollgesognen Samen
sich wuchtig blähend durch den Boden winden,
sonnentoll dem Blau entgegenzwängen,
lianenhaft die Bergzyklamen
dem Glast der Hitze sich verbinden
in perlend süßen Lerchensängen...

Deine "Maiklänge" sind so gut, da kann ich nur mit einem Vers von Th. Apel antworten, mir selbst fehlen die passenden Worte:

Das Leben drängt sich hervor und quillt
in tausendfarbigen Blüten.
Was willst du die Sehnsucht, die nimmer sich stillt,
im Busen verschlossen noch hüten?
Hervor, was im Herzen dir schlummert so bang,
dann wird auch die Klage zum Jubelgesang
in den Stimmen des Lenzes, der Liebe.

Lieben Gruß von Archimedes ...der mit den blühenden Kreisen
__________________
gestörte Kreise
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Alt 04.05.2009, 18:40   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Dana,

lieber Archimedes -

habt Dank für Eure Kommentare, die mir den Abend versüßen.
Th. Apel rührt mich sehr an, scheint, als hätte er das damals schon extra für mich geschrieben.
Meine Lieblingsstrophe ist (glaube ich) die letzte.

Sehr lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 20:34   #6
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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servus cyparis,


dein meisterliches gemälde von einem naturgedicht entspricht meinem gefühl nach in seiner formvollendeten darstellung, der überbordenden fülle der liebevoll beobachteten details und der kunstvollen ausfertigung einem jener von mir so geliebten und gern betrachteten naturstillleben niederländischer meister des barock, die durch die genaue beobachtung der unterschiedlichen stofflichkeiten, der formen- und farbvielfalt, der wesentlichen und das auge fesselnden merkmale und wunder, die die natur geschaffen hat, bestechen.

die dinge zum anfassen nah bringen. jeden tautropfen auf jedem härchen eines falterflügels abbilden, sodass man meint, er würde im nächsten moment auf- und davonfliegen.

ich bin hin und weg!

ich stehe naturgedichten eher reserviert gegenüber. oft sind sie mir zu nah am klischee, zu viel von schon ähnlich gelesenem. aber das hier ist berückend schön. nicht allein der gekonnten formalen, spannenden reimschemata wegen. auch das auge des beobachtenden autors mitsamt dem liebevollen und staunenden blick voller ehrfurcht gegenüber der natur in all ihrem reichtum ist zu lesen.

was will mein herz mehr!

danke.

beglückte grüße,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 05.05.2009, 08:40   #7
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo cyparis,

dieses schöne Maigedicht verschlägt mir echt die Sprache. Vor meinen Augen zogen die von dir beschriebenen Bilder an vorbei. Die Natur hat ihre Meisterdichterin gefunden.

Jetzt verstehe ich, was Archimedes meinte. Er sprach nicht von deinem Wenn sondern von deinem Dann-Gedicht.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 05.05.2009, 08:51   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Liebe cypi,

was kann ich anderes noch tun, als mich den lobenden Worten meiner Vorschreiber anzuschließen.
Deine wundervollen Worte lassen keine Wünsche übrig.
Für mich eines deiner besten Gedichte!

Diese Strophe ist mein Favorit:
Zitat:
wenn sich die dunkle Tulpenglut
Päonien beugt, im Mittag ruht, Blüten streut...
wenn wild der Flammenrotdorn dräut...
wenn stolz die Weihe streicht vorbei..
wenn im Dämmern schwer wie Blei
sinkt ins Herz die Träumerei...
Liebe bewundernde Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 08:57   #9
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Beiträge: 4.134
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Liebe fee,


welch ein überwältigendes Lob!
Du machst mich fast (aber nur fast!) verlegen.
Es war eine jener Mainächte, in denen ich - noch trunken von all dem Schönen - das, wes mein Herz voll war, in einem Zug aufs Papier warf. Eine Zeile findet keinen entsprechenden Reim, aber ich wollte später an diesem Guß nicht mehr feilen. Es schien mir nicht so wichtig zu sein.


Nochmals Dank für "beglückt"
und liebe Grüße
von
cyparis!


Liebe ruhelos,

schnell wieder tief Luft holen!
Wie schön, daß meine Bilder in den Augen der Leser wieder zu Bildern werden, das freut mein Dichterherz.

Aber "Meisterdichterin".... ist das nicht fast zuviel des Guten?
Es gibt Meisterinnen des Naturgedichtes, die mich blaß werden lassen. Aber die sind alle tot. Heutige sind mir nicht bekannt (außerhalb der Foren).

Hab Dank und laß Dich
lieb grüßen
von
cyparis


Liebe Chavali,


ich glaube, Du kanntest das Gedicht schon.
Wie ähnlich wir lesen (und empfinden) zeigt mir, daß auch für Dich die letzte Strophe am gelungensten zu sein scheint.

Vielen schnurrenden Dank
und maunzende Grüße
von
cyparis

Geändert von Leier (05.05.2009 um 09:01 Uhr)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2009, 11:47   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, cypi!

Tja, das wird jetzt nicht leicht! Leider muss ich vermelden, dass mir dieses Gedicht aus verschiedenen Gründen nicht so liegt.
Sprachlich: Insgesamt zu lang, zu viele "wenn"s, manche Begriffe (troglodytenhaft usw.) passen nicht ins lyrische Bild, in die Stimmung. Zum Ende hin reimtechnisch zu bemüht. Das Metrum leidet, und das Reimschema wechselt ständig, oder macht zumindest den Eindruck. Auch die offenen Enden (zb S2) stören mich, diese halben Zeilen hintennach.

Ansonsten sprachlich sehr schön und stimmungsvoll. Gute Bilder, fast zuviele davon. Zum Ende hin ermüdet die Fantasie schon daran.
Am meisten stören mich die unregelmäßige Metrik und das flackernde Reimschema. Sorry, ist leider so.

Das Gefühl steht auf einem anderen Blatt. Das bringst du sehr gut herüber.
Tut mir leid, wenn ich ausgerechnet hier nicht nur voll des Lobes bin. Ist eben Geschmacksache, manches...
LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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