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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.02.2018, 18:55   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Dana!

Vielen Dank für deine Gedanken und die Freude an meinen Zeilen!

Mit den beiden letzten Zeilen will ich aussagen, dass egal, wie sehr wir und um Sinn bemühen, wir letztlich doch Teil der Entropie bleiben - unentrinnbar.
Der eigene Tod setzt den Schlusspunkt unter alle wie auch immer verzweifelten Überlegungen, Theorien und Glaubenskonstrukte.
Wir verebben, das Lied unserer Träume klingt aus, und irgendwann ist all das nicht mehr wichtig.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 04.02.2018, 20:38   #2
Laie
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Hi eKy,

ein wirklich tiefgehendes Sonett. Gefällt mir richtig, richtig gut! Wirklich grandios gedichtet!

Ich glaube, würde man sich die Sinnfrage nicht stellen, wäre man glücklicher. Aber ja, man kann sie sich auch ohne Glauben sehr gut stellen. Mich würde z.B. brennend interessieren, wie alles begann und warum. Wie die Situation vor der Entstehung von Raum und Zeit durch den Urknall war. Das ist dann zwar eher eine Seinsfrage, aber das ist ja sehr ähnlich. Was den Sinn des Lebens angeht, ist der wohl einfach das Leben selbst. Biologisch gesehen Fortpflanzung, ideologisch gesehen Glück und Liebe (in all ihren Varianten).

Wie dem auch sei: Sehr gern gelesen!


Gruß,
Laie
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Alt 04.02.2018, 23:15   #3
Erich Kykal
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Hi Laie!

Ja, diese Neugier um ihrer selbst willen! Ich habe wahrscheinlich keine Lebenserwartung von 80 mehr, aber ich würde gern länger leben, nur um zu sehen, wo das mit der Menschheit oder dem Universum noch hinführt. Gar nicht, um teilzunehmen oder zu beeinflußen - einfach nur, weil ich es wissen möchte!

Auch ich lebe "sinnlos" und komme gut damit zurecht.

LG, eKy
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Alt 05.02.2018, 01:00   #4
Eisenvorhang
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Hallo Erich,

ich muss gestehen, dass ich mit einigen Dingen syntaktisch nicht zurecht komme, auch grammatikalisch kann ich Dir nicht überall hin folgen.
Was sicherlich an meiner Unzulänglichkeit und Unerfahrenheit liegt.

Strophe eins ist für mich perfekt ab Zeile zwei.
Um jede weitere Strophe zieht sich ein Gürtel stetig enger und ich weiß nicht, ich fühle es nur, dass es dem Produkt aus meiner Sicht nicht so gut tut.

Ich las viele Deiner Gedichte und mir scheint, als würdest Du mittlerweile mit mehr "Lyrikdruck" schreiben. Als würden die Gedichte weniger Atmen.

Ich überlegte lange, ob ich kommentiere und vor allem wie.

Bitte Erich, ich komme in Frieden - missverstehe mich bitte nicht.
Keine Provokation, kein Angriff! Ich meine das durchaus sehr wohlwollend und helfend im Sinne eines ehrlichen Leserfeedbacks.

vlg

EV
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Alt 05.02.2018, 17:31   #5
Erich Kykal
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Hi EVG!

Keine Sorge, ich gebe dir unumwunden recht! Seit Monaten bin ich sehr uninspiriert, muss mich zu den ein oder zwei Werken pro Monat regelrecht zwingen. Dementsprechend konstruiert wirken dann manche Stellen.

Der Kopf ist eben nur Teil der Gesamtheit - ohne Tiefe des Gefühls fehlt einfach etwas, egal, wie geschliffen und wohlgestalt die Sprache auch gesetzt ist.

Ich merke, dass ich beginne, das Interesse am Dichten zu verlieren. So ist das mit den meisten kreativen Dingen, die ich begonnen habe (und es waren viele!) - wenn ich merke, das ich mein Potential voll ausschöpfe, also nichts mehr dazugewinnen kann, verliere ich die Lust daran und beginne etwas anderes.

Beim Dichten bin ich ohnehin viel länger geblieben als gedacht. Vielleicht ändert sich das auch wieder und ich habe wieder Freude dran. Im Moment jedenfalls kommt nichts Beseelteres von mir - der Brunnen ist leer ...

LG, eKy
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Alt 05.02.2018, 20:24   #6
Sufnus
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Hi Erich!
Ehrlich gesagt waren Deine aktuellen Gedichte (ältere von Dir hab ich noch nicht gelesen) für mich einer der wesentlichen Anreize, hier mitzumischen... ich find Deine Sachen echt cool! Also wenn Du jetzt sagst, Dein aktuelles Zeug gefällt Dir nicht, werd ich Deine alten Sachen auf keinen Fall lesen, sonst brennt bei mir voll die Sicherung durch. Und dann die Vorstellung, Du würdest mit dem Dichten aufhören... also ich versteh nur noch Bahnhof...
Vielleicht brauchst Du einfach mal neue Lyriklektüre? Der deutsche Originalgeniegedanke hat furchtbare Dinge bei vielen Künstlern angerichtet... aber ohne Werksspionage geht in der Kunst garnix, ging noch nie was und wird nie was gehen. Ich hab schon in irgendeinem Beitrag aufgeschnappt, dass Du bei moderner Lyrik sagen wir... reserviert... ;-) reagierst, aber hast Du da wirklich die ganze Bandbreite durch? Vielleicht gibts doch den ein oder anderen Autor von den 1950er-Jahren aufwärts bis heute, der für eine Inspiration gut wäre?
Lg!
S.
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Alt 05.02.2018, 21:20   #7
Eisenvorhang
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Ich kenne das Problem Erich.

Bei einem möchte ich Dir aber widersprechen: ich glaube nicht, dass Dein Brunnen leer ist. Vermute eher, er füllt sich wieder mit einer neueren Reife.
Die Weltenwege werden so schnell nicht enden.


vlg

EV
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Alt 05.02.2018, 22:49   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sufnus!

Danke für das indirekte Kompliment , aber du kannst meinen älteren "Stuß" gerne lesen, so viel anders als der aktuelle ist er wohl nicht.

Mein lyrischer Leitstern war, ist und wird immer Rilke sein. Mit moderner Lyrik habe ich es damals in den Achzigern sogar eine Zeit lang probiert - aber wir wurden nie gute Freunde. Ich hab einfach zu viel Freude am geschliffenen Wort, an Reimen, Gleichklang, rhythmischer Sprachmelodie und allem Sonstigen, was die "gute alte" Art zu dichten eben ausmacht.

Nach meinem kurzen Ausflug in die lyrische Moderne habe ich 24 Jahre überhaupt nichts mehr geschrieben, da mir wohlmeinende Freunde klar machten, dass die altmodischen Gedichte heutzutage eh keiner mehr würde lesen wollen. Da ich aber nicht anders schreiben wollte, ließ ich es lieber ganz bleiben.
Erst 2005 kam ich durch Zufall wieder dazu, und seit ca. 2007 bin ich in Gedichteforen aktiv, hier seit 2009.

2012 hatte ich schon mal unfreiwillige "lyrische Pause", ca. ein halbes Jahr lang. So lang dauert die jetzige Auszeit auch schon. Ab und zu ringe ich mir ein Werk ab, mehr geht zur Zeit eben nicht. Mal sehen, was wird ...


Hi EVG!

Vielen Dank auch dir für den freundlichen Zuspruch!


LG euch beiden, eKy
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Alt 06.02.2018, 14:27   #9
Ophelia
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Lieber Erich,

mir gefällt dein Sonett ebenfalls sehr und ich glaube ebenfalls nicht, dass deine lyrische Quelle versiegt ist. Jeder hat glaube ich Phasen, in denen er kreativer ist und manchmal kommt halt eine Zeit, in der uns nicht soviel einfällt. Bei deinem großen, lyrischen Schaffen in den letzten Jahren, ist es nicht verwunderlich, dass du mal ein wenig in ruhigeren Gewässern segelst. Setze sich selbst nicht unter Druck, denn damit erreicht man, glaube ich, das Gegenteil. Also bei mir ist es zumindest so.

Liebe Grüße

Ophelia

P.S. Ich hoffe dein Ohr hat sich erholt...
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 06.02.2018, 17:22   #10
Laie
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Hi eKy,

auch ich denke nicht, dass dein Brunnen leer bleiben wird oder überhaupt leer ist. Vielleicht kommt es dir momentan nur so vor. Du hast mir in einem Kommentar mal erklärt, dass du in einer Art Trancezustand schreibst. Ich denke, was Ophelia schreibt, stimmt. Du bist eine andere Produktivität und Kreativität gewohnt, erwartest diese von dir selbst und machst dir jetzt zu viel Druck, möglicherweise auch unterbewusst. Andere, wie ich z.B., werden nie dein Level an kreativer Produktiviät erreichen. Und ich glaube fest daran, dass die Quelle bald wieder sprudeln und sich dein Brunnen wieder randvoll füllen wird, sobald du es nicht erzwingen willst


Gruß,
Laie
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