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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 28.01.2018, 18:49   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EVG!

"Modrig" ist ein Zustand, den man nicht mit einem Gruß verbinden sollte, außer ein Zombie will mit dir "High Five" machen.

Außerdem: Wenn die Äste modern, steht der Baum nicht mehr lange!

Und ja: Bäume, respektive Äste knarren, und zwar ordentlich! Geh mal bei steifer Brise in den Wald.

Vielen Dank für das positive Echo!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.01.2018, 21:41   #2
Eisenvorhang
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Na, ich denke die Bäume würden dann eher denken: "was ist das für ein modriger wandrer"

ja, du hast vollkommen recht.

ich danke dir auch, weil ich schon länger für die geräusche des waldes die bezeichnung suchte.

ein paar fehlen noch - eine kurze frage:

wenn ein baum umfällt, durch wind oder dummheit ( ) könnte man das als ein tiefes "reißen" beschreiben?

im grunde reißen ja die wurzeln. ein knarrendes reißen...

hmm...

vlg

ev
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Alt 29.01.2018, 09:39   #3
juli
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Lieber Erich,

Ein lyrischer, nachdenklicher Waldspaziergang - Ein tolles Kind!

Der Wald heißt den Dichter willkommen, und er bietet Trost, Freiheit und die wunder der Natur.

Die letzte Zeile sendet Frohsinn und macht klar, wie einzigartig Bäume, und deren Umfeld sein können.

Ich versinke gerne beim Waldspaziergang und staune immer wieder über die kleinen Wunder der Natur.


EV, Bäume können im Wind knarren. Und wenn ich spazieren gehe, gehe mit mir auch schon mal die Bäume mit.... Ich erinnre mich an die Ents bei " Herrn der Ringe" Im Wald zu sein, wenn Sturm ist... ja das war ich auch schon mal... da können Bäume schreien! Knarzen, quietschen, reiben, reißen, flattern, winken....

Sehr gerne gelesen Erich

Ein wunderschönes Sonett

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (29.01.2018 um 12:59 Uhr)
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Alt 29.01.2018, 18:52   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Vielen Dank für deine freundlichen Gedanken!

Ich habe das letzte Terzett nochmals überarbeitet, ich war nicht recht zufrieden damit. Kannst du mir sagen, ob es eine Verbesserung darstellt?

Die ursprüngliche Version zum Vergleich:

Nur wo mich breite Äste knarrend grüßen,
vermag ich in Gedanken frei zu spielen,
die mir das Mensch sein Müssende versüßen.



LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (30.01.2018 um 16:35 Uhr)
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Alt 29.01.2018, 19:08   #5
Laie
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Hi eKy,

ein wunderbares Waldsonett! Man merkt, welch ein besonderer, ja fast heiliger Ort der Wald für dich ist.

Ich hab's sehr gern gelesen.


Gruß,
Laie
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Alt 30.01.2018, 10:12   #6
juli
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Standard Hey eKy,

Ich habe mir Gedanken gemacht.

Nur wo mich breite Äste knarrend grüßen,
vermag ich in Gedanken frei zu spielen,
die mir das Menschsein Müssende versüßen.
<<<aber deine Version passt am besten in deinen Sprachduktus. Die beiden M hintereinander finde ich auch gelungen.


"weil sie mir rohe Menschlichkeit versüßen"
"die mir das Menschliche mit grün versüßen" ne ( ich lasse es einfach stehen)

Liebe Grüße aus dem Norden von sy

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Alt 30.01.2018, 16:41   #7
Erich Kykal
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Hi Sy!

Danke für deine Gedanken.

"Menschlichkeit" bedeutet Mitgefühl, Gnade, Freundlichkeit usw - der Begriff ist sehr positiv konnotiert. Also ist "rohe Menschlichkeit" ein Widerspruch in sich. Du meintest wohl "Menschsein".

Das "Grün" ist hauptwörtlich gebraucht und müsste groß sein - aber diese Zeile wirkt ohnehin nicht so recht. Auf's Grün habe ich davor schon ausreichend Bezug genommen, das wäre zuviel des Guten, und so richtig griffig/lyrisch fein ziseliert für eine Conclusio ist die Botschaft auch nicht.


Ich hatte Gründe, das letzte Terzett zu ändern. Zum einen hatte ich das Reimwort "spielen" bereits im ersten Terzett verwendet (die Dopplung war mir nicht aufgefallen), zum anderen scheint mir "das Mensch sein Müssende" ein wenig geschraubt formuliert.

LG, eKy
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Alt 30.01.2018, 17:32   #8
Chavali
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Servus, Erich

ha, der Dichterfürst hat wieder zugeschlagen
Fein verdichtet! Schönes Thema, in dem sich viele Lesende wiederfinden werden.

Für das letzte Drittel hab ich eine Idee:
Allein wo breite Äste knarrend grüßen,
erwachen mir Gedanken, die an vielen
Lebenstagen meinen Weg versüßen.
....weil Gelegenheiten ist sehr unlyrisch


Gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (30.01.2018 um 18:57 Uhr) Grund: schrbfhlr
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Alt 30.01.2018, 19:06   #9
Dana
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Lieber eKy,
ich "tapere" durch eine ganz eigene Zeit und merke, dass ich in dieser Gedichte ein wenig anders lese und verstehe.
In Deinem "Waldkind" habe ich etwas tief Berührendes entdeckt. So sehr, dass ich direkt "mitarbeiten" möchte, um mir zu erhalten, was mir wichtig ist.
Bitte verändere diese Strophe nicht durch "die mir das Mensch sein Müssende versüßen.

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Allein wo breite Äste knarrend grüßen,
erwachen mir Gedanken, die zu vielen
Gelegenheiten meinen Weg versüßen.
Ich bin ein Waldkind, fast täglich da. Ich traue mich nur noch nicht nächtens da zu sein.

In diesem wunderschönen Gedicht ist man sehr an Reime gebunden. Ich weiß um den Trost, um das Loslassen, das in diese Strophe einfließt und für mich so viel enthält. Das Waldkind erfährt eine "Erlösung" - für den Moment.
Das Waldkind kennt das Leben und die "erlösende Flucht" im Wald.

Lass Dir Zeit und arbeite noch daran. Ich denke mit und melde mich wieder.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 30.01.2018, 23:22   #10
Erich Kykal
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Hi Chavi!

Vielen Dank für den "Fürsten" - ein eher unwürdiger Würdenträger wäre ich, schmückte mich tatsächlich solch ein Titel!

Dein Vorschlag beginnt die letzte Zeile leider mit betontem Auftakt - und das mag das "normale" Sonett gar nicht.


Hi Dana!

Ich habe die Str. bereits verändert - die Version mit "Mensch sein Müssende" war die ursprüngliche, und ich war nicht damit zufrieden.

Das Gedicht wurzelt in meiner Kindheit, in der der Wald hinter dem Haus meiner Eltern (ein bewaldeter Hügel mit ein paar Granitfelsen am Grat, südseitig mit hohen Fichten bewachsen, nordseitig mit dichtem Unterholz, Buchen und Heidelbeeren bestanden) dem von anderen Kindern enttäuschten oder verletzten Knaben Zuflucht und Trost gewährte, den mit sich allein oder gemeinsam mit anderen Spielenden bergend umfing, seine Träume bewachte und seine Verletzlichkeit hütete.
Dort baute ich ganze Dörfer aus Rinde, Zweigen und Zapfen, dort spielten wir Verstecken, später "Musketiere" oder "Cowboy und Indianer", bauten Verstecke, zuletzt sogar ein Baumhaus. Die Freunde wechselten, wurden seltener. Zuletzt war ich mit dem Wald alleine und lernte, ihm zuzuhören, ihn wahrzunhemen, wie man es in Begleitung anderer Menschen niemals könnte.
Deshalb verbinde ich mit einem Wald nie etwas Unbekanntes, Unheimliches, sondern immer Vertrautheit und Geborgenheit.

Mit etwa 15 ging ich übrigens öfter mal in der Nacht spazieren, im Vollmond über Wiesen und durch den Wald. Es erforderte damals noch meinen ganzen Mut - heute würde es mich kaum einen besorgten Gedanken kosten, aber es zieht mich nicht mehr hinaus.

Mein Leben lang ist mir die Liebe zum Wald geblieben, sicher auch, weil meine Eltern mich auf ihre "Schwammerltouren" (Pilze suchen) in ganz Oberösterreich, teils auch in Niederösterreich mitnahmen, kaum dass ich laufen und ein Körbchen halten konnte. Oder wir gingen Heidelbeeren pflücken und labten uns später an Mutters unvergleichlichen Heidelbeeromeletts mit Zimt und Sauerrahm! Diesem Umstand verdanke ich, dass ich mich sehr selten im Leben verlaufen habe - die "interne Landkarte" in gedanklichem 3D sorgte dafür, dass ich mich stets leicht orientieren konnte.

Ich freue mich, in dir eine verwandte Seele zu wissen!

LG, eKy
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