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Satire Zipfel Für Zyniker und andere Fieslinge

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Alt 14.06.2017, 02:58   #1
AAAAAZ
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Hallo zusammen,

mein Bleistift war schon zur Gegensatire gespitzt, wenn Mallarme diesem unisonen, geschwurbelten Abartigkeits- Gewettere nicht rechtzeitig eine Gegenstimme verliehen hätte. Im Grunde könnte ich gar nicht mal sagen, was für mich schlimmer ist, ein Gedicht aus dem Dilettantizismus oder ein Kommentar aus der selben Epoche, welche nur darauf ausgelegt sind, den eigenen beschränkten Horizont als verbindlichen Maßstab festzulegen. AZ
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Alt 14.06.2017, 09:55   #2
Kokochanel
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Ihr Lieben,

ups, da muss ich noch rasch antworten, bevor meine nächste „Babyschicht“ beginnt. GGG

@ Erich und Mall

Ich finde nicht, Erich, dass man die „Schuld bei sich suchen muss“, wenn man eine Meinung vertritt. Das grundsätzlich. Man muss sich für seine Meinung nicht entschuldigen, es sei denn, man würde argumentativ total widerlegt.
Deine Meinung zu Prosagedichten, die fein gemacht sind, ist bekannt, und ich denke, du nimmst dir viel damit, diese Werke nicht einmal zu lesen. Es gibt Autoren ( Karl Feldkamp z.B.), mit dem ich durch mein eigenes Forums damals auch persönlichen Kontakt hatte, ist ein Dichter. Ein richtig guter Dichter!

Das hat mit Trash auch nicht ansatzweise etwas zu tun.
Auf dem Wege, aus lyrischer Prosa durch Stilmittel , nicht nur durch Setzen, ein modernes Gedicht zu machen, sind viele Autoren. Der eine ist weiter, der andere übt noch. Das Genre jedoch ist grundsätzlich Kunst, da es Stilmittel benutzt und nachhaltige Aussagen trifft.
Wie man es subjektiv bewertet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil, sehe die moderne Prosa als Bereicherung der Lyrik, wenn sie gut gemacht ist. Da wäre ich jetzt recht nah an Mall.

Zum eigentlichen Thema, denn Trash hat ja mit der Prosadichtung nichts zu tun. Ich denke, dein Punkt:

Dass Lyrik schön sein sllte, auch wenn sie Unschönes zu sagen hat“ trifft es. Wir berufen uns seit ewigen Zeiten auf die Metren und Formen der alten Griechen, was klangvolle Werke hervorbringt.
Die Trasher wollen keinen Klang. Sie wollen protestieren, bestenfalls, die meisten jedoch wollen sich in ihrer Unfähigkeit als Künstler bestätigen lassen. Das sehe ich ganz genau so.
Diese Gattung von Autoren trifft man aber nicht nur beim Trash, sondern auch bei anderen Genreschreibern, die so kryptisch schreiben, dass es einfach „Kunst sein muss!“ GGG.

Der andere Punkt ist, dass allgemein die Sprachfähigkeit, also elegant zu sprechen inkl. Grammatik, heute nachlässt. Das hat vielerlei, auch soziale Gründe, die hier auszuführen uferlos wäre. Auch diese wollen schreiben und erfinden dann vielleicht den Trash. Und auch diese haben Publikum…

Ich denke, das Kunst sich ebenso wie Sprache immer wieder erneuert, siehe Diachronie, aber auf der Basis des Könnens. Die Kunst bringt z.B. grafische >Gedichte hervor, die versuchen, Inhalt zu vermitteln und durch die Grafik zu stützen. Das sind Stilmittel.
Wohingegen die Vereinfachung etwas anderes ist, z. vierhebige Sonette, Limericks im Jambus und ohne Ortsangabe. Das ist eben der Unterschied. Trash ist nichts Neues, Experimentelles, das voranbringt, sondern eine Vereinfachung, die zur Hintertür hereinkommt und das Level der Lyrik senkt.

Wir kommen zum Punkt Toleranz, das Lieblingswort dieser Epoche. Mir geht es bei diesem Satiregedicht nicht darum, fehlerhafte Werk zu verhöhnen oder Autoren, die am Anfang stehen. Mir geht es darum, dass ich die klassische Dichtung erhalten möchte.( ohne das gute Neue, siehe oben Prosagedichte abzulehnen). Das ist eine differenzierte Haltung, zu der Trash-Vetreter offenbar nicht fähig sind, siehe AAAZ.

Wie man ja an AAAZ’s Kommentar deutlich sieht, ist die Toleranzschwelle derer, die den Unsinn vertreten, recht niedrig. Beleidigung und Nicht Differenzieren Basisprogramm. Warum also, auch in diesem Punkt, tolerant sein gegen Intolerante, die alles Klassische als „Kram von gestern abtun“.
Da gibt es keinerlei sachliche Diskussionsbasis.
AAAZ, dein Kommi ist Trash. Kannst jetzt stolz drauf sein oder auch nicht. Hol dir zum Trost doch noch was zum Lecken, tust du ja so gerne…

LG an alle von Koko
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Alt 14.06.2017, 12:28   #3
Erich Kykal
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Hi Koko!

Bezüglich des Az-Kommis schließe ich mich an!


@ Az:

Schon dein erster Satz ist falsch konstruiert, und ich werde dir nicht erklären wieso, wenn du es nicht selbst zu erkennen vermagst.
Zudem: Es heißt "Dilettantismus", und wenn der Kommentar, den du ansprichst, auf derselben Zeitebene liegt wie du, kannst du nicht von einer "Epoche" sprechen, sondern bestenfalls von "aus der gleichen Ecke" oder "aus derselben Geisteshaltung heraus" oder "aus dem gleichen Meinungsumfeld" usw...
Eine Epoche bezeichnet einen vergangenen Zeitrahmen, und ich bin kein Zeitreisender - selbst meine Ansichten sind gegenwärtig, mögen es auch dieselben sein wie jene aus besagter Epoche.

Aber wie auch von Koko gesagt - Sprachbeherrschung ist eine verschwindende Kunst ...


LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 14.06.2017, 12:50   #4
Kokochanel
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- drum sagte ich ja, der Kommi ist Trash. Mit dem Konjunktiv hat et Schätzken et auch nich so....
Bisschen anders setzen, dann hätte man ein tolles Trash-Gedicht.
Schaut:


Dilettantizismus

mein Bleistift war schon zur Gegensatire
gespitzt
wenn Mallarme diesem unisonen, geschwurbelten
Abartigkeits- Gewettere
nicht rechtzeitig
eine Gegenstimme verliehen
hätte. Im Grunde
könnte ich gar nicht mal sagen
was für mich schlimmer ist
ein Gedicht aus dem Dilettantizismus
oder ein Kommentar aus der selben Epoche
welche nur darauf ausgelegt sind den eigenen
beschränkten Horizont
als verbindlichen Maßstab festzulegen.

Hey suppi, epochal ansprechend, dilettantisiert hoch frisiert, klasse geschrieben, gerne gelesen von einem, der nicht lesen kann.

von Koko ( Lehrer sind scheiße! Immer, nicht nur eopchal)
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Alt 14.06.2017, 12:52   #5
Erich Kykal
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Hi Koko!

(Gelächter eines epochalen Lehrers! )

LG, eKy
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Alt 14.06.2017, 16:01   #6
AAAAAZ
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Ihr Lieben,

Jipp, da lache ich doch gerne mit, wenn soviel Sachverstand zusammenkommt. Wo so viel und herzhaft gelacht wird, bin ich immer wieder gerne dabei.
Und wo so lebhaft und undifferenziert mit einer krachledernen Satire über entartete Gedichte hergezogen wird, da wird sich auch heute noch blind verstanden. Dass es neben einem Michelangelo blaue Reiter gibt, die durch die heiligen Hallen der selbternannten Kunstsachverständigen zu galoppieren wissen, verstößt schon fast gegen gute Sprachsitte und ein Forenselbstverständnis von Qualitätssicherung in bewährter Form und Sprache. Wer bei einer solch hochwertigen Satire Beifall klatscht, fühlt sich bestimmt in die gute alte Zeit zurückversetzt, als die Welt noch so schön einfach war.
Blinder Dilettantizismus ist natürlich als Neologismus ein Kunstbegriff für die Etikettierung eines ausgrenzenden Kunstsachverstandes. Zum Glück habe ich es nicht mit grobschlächtigen Wortakrobaten zu tun, denen ich dieses näher erklären müsste, die verstehen die kleinsten Nuancen von Ironie sehr wohl.
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Bei Trash ist Einigkeit gefragt, damit wir hier nicht zumüllen. Und eifrige Gralshüter von Form und Wort sind gefragt und nötiger denn je, oh jeh.
Nehmt es bitte nicht persönlich, aber ein offenes vielseitiges Forum ist mir doch schon lieber, als wenn hier nur wenige den einseitigen Ton für ihr Brüllgelächter anschlagen.
L.G A.
,,AAAZ, dein Kommi ist Trash. Kannst jetzt stolz drauf sein oder auch nicht. Hol dir zum Trost doch noch was zum Lecken, tust du ja so gerne… Wow, Koko, der hat gesessen, gekonnt ist gekonnt!
danke für euren Humor!
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Alt 14.06.2017, 18:06   #7
Erich Kykal
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Hi Az!

Hast du meine Ausführungen nicht gelesen? Ich frage das, weil du immer noch Äpfel mit Birnen vergleichst in deinen Beispielen: Ich sagte doch, dass sich bildende Kunst und Wortkunst nicht direkt vergleichen lassen - zumindest sehe ich das so.
Warum du dennoch WIEDER die Malerei mit Michelangelo und dem Blauen Reiter bemühst, um klassische mit moderner Lyrik zu vergleichen, ist mir unverständlich.

Und "Dilettantizismus" ist "natürlich" ein Neologismus mit exakt umrissenem Definitionspotential! Wie praktisch - wie konnte ich das nur hemdsärmelig als Fehler missdeuten!

Und ja: Im wörtlichen Sinne halte ich die moderne Lyrik tatsächlich für "entartet". Dass du mich durch diese Wortwahl mit den Nazis ins gleiche Eck zu stellen versuchst, geht gepflegt an mir vorbei, denn alle wissen, wie ich zu diesem Gedankengut stehe.

Nebenbei gesagt übe ich mich, was moderne Lyrik angeht, ohnedies durchaus ständig in Toleranz: Ich schaffe es, die meisten "Ergüsse" dieser Art zu ignorieren und unkommentiert zu lassen, obwohl ich "so'n Hals" davon habe!
Toleranz aber verpflichtet mich nicht dazu, meine allgemeine Ansicht über etwas, das ich für kompletten Schwachsinn und verstiegene Verfehlung halte, dauerhaft zu verschweigen!

Soviel dazu.

LG, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 18:27   #8
Kokochanel
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"danke für euren Humor" schreibst du, AZ-
immer wieder gerne.
"Blinder Dilettantizismus ist natürlich als Neologismus ein Kunstbegriff für die Etikettierung eines ausgrenzenden Kunstsachverstandes...." Ah ja. Wusste jetzt nicht, dass du es als Neologizismus gesehen hast.
Ja, die Trasher, du - echt immer eine Nasenlänge voraus GGGGGGGGGGGG

Ist dir schon aufgefallen, dass du die Thesen, die gegen den Trash und seine Verfasser hier vorgebracht wurden, in vollem Umfang mit deiner Argumentation in Kommis bestätigt? Quod erat demonstrandum. Kein Neologizismus, aber immer wieder gut.

Gut gelaunte Grüße von Koko
PS Diese Diskussion ist nicht mehr sachlich und darum auch nicht mehr zielführend. Ich denke, wir beenden sie hier, zumal alle gesehen haben, was sie sehen sollten GGG

Geändert von Kokochanel (14.06.2017 um 18:59 Uhr)
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Alt 14.06.2017, 19:09   #9
mallarme
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Liebe Lyrikfreunde,
ich war hin und her gerissen, aber Kokos letzter Satz ist glaub ich momentan die Lösung. Die Diskussion
wird mit einer Schärfe geführt die ich eigentlich nicht mag. Ist die Sache wahrscheinlich nicht wert. Ist
ein hoch interessantes Thema und wir sollten es an einen runden Tisch verlegen . Vielleicht wird es ja mal.
Beste Grüße Euch
mallarme
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Alt 14.06.2017, 20:30   #10
Kokochanel
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ich habe im Garten einen eckigen Tisch, falls der auch geht, seid ihr herzlich willkommen.Wenn Erich mir verpricht, dass er mich auf seiner Harley mitnimmt, falls ich mit meiner Hüfte noch draufkomme- war immer mein Traum, mit so was mal zu fahren...
Ein privates Autorentreffen, warum nicht
Aber ohne Syri geht gar nix
Kann ja hier keine Herrenrunde machen- Thomas würde ich nämlich auch gerne einmal kennenlernen, da wir schon so lange kommunizieren. GGG

Alle sind willkommen, die einen harmonischen und schönen Kennenlerntag verbringen möchten im kleinen oder größeren Kreise.

Im Herbst sollte mein Babydienst von 4 Tagen die Woche sich reduziert haben. Sonst kann Töchterchen ja gleich ihren Master hinterhermachen und promovieren, wenn sie nur im Arbeitsleben versklavt wird...
Können wir gerne planen. Mutige vor!!!
Der Rheinländer an sich ist gesellig. Gästezimmer kann ich allerdings keine anbieten, aber es gibt Pensionen, die nicht allzu teuer sind. Dafür aber viel Garten.
Dazu sollten wir dann vielleicht einen eigenen Thread aufmachen.

LG von Koko
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