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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte |
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Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
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Hallo Wolo,
schönes Epos! Das lässt sich gut lesen. Ich hab den Text mal in Sinnfüße zerlegt, damit man die Versbewegung verfolgen kann. Da ist schon viel Abwechslung drin, besonders in den vorderen Vershälften. Weiter hinten schleichen sich öfter mal Amphibrachys-Ketten ein. Das scheint ein Phänomen der deutschen Sprache zu sein. Ganz ohne xXx-Sequenzen wäre so ein Text schrecklich unnatürlich. Andererseits muss man immer ein bisschen aufpassen, dass nicht zu viele aufeinander folgende Verse diesen Tanz aufführen. Hier ist das in V4-6 der Fall. Sehr gut, und nicht immer leicht zu verwirklichen, machen sich Anapäste, weil sie genau die Gegenbewegung zum daktylischen Grundmuster vorgeben. Davon hast Du auch einige. Wenn es sich mit Deiner Vorstellung vom Text vereinbaren ließe, würde sich das hier, nach dieser kräftigen Zäsur auch anbieten: Zitat:
Die Doppelsenkungen hast Du weitgehend schön gleichmäßig mit leichten Silben gefüllt. Fehler konnte ich keine entdecken. Ich schreib noch ein paar Anmerkungen kursiv dazu. Als die träumenden Vögel, von Eos geweckt, sich erhoben, X xXxx Xx || xXxxX xxXx wurde der Himmel schwarz und Helios selber erbleichte, XxxXx X || xXxx Xx xXx bass erstaunt, welch Dunkel sein Kommen heute bewirkte. XxX | xXx xXx || XxxXx Unten im Tale hörte man Rufe und Fragen von Menschen, Xx xXx XxxXx || xXx xXx welche verwirrt und ohn‘ es zu fassen zum Hügel empor sahn. XxxX xX xxXx || xXx xXx Oh, wie erleichtert schnaufte man auf, als schließlich ein Mann mit X xxXx XxxX || xXx xXx Fernglas am Auge beruhigend sprach: Nur Bergfinken sind es. Xx xXx xXxxX || xXxx Xx Schnell gingen alle zurück an die eben begonnene Arbeit. X xxXxxX || xxXx xXxx Xx Helios seinerseits widmete sich den täglichen Pflichten. Xxx Xxx XxxX || xXxx Xx Abends jedoch, da strömte viel Volk zusammen am Waldrand, XxxX | xXxxX || xXx xXx um das Spektakel der wiederkehrenden Finken zu sehen, XxxXx xXx|Xxx || Xx xXx choreografisch verblüffend, auch rätselhaft in der Entstehung, XxxXx xXx || xXxx XxxXx Betontes „in“ ist zwar möglich (auch eindeutig zu lesen), aber verglichen mit dem unbetonten „haft“ in „rätselhaft“ ein bisschen schwach. Rufe hellen Entzückens den Mündern der Menge entlockend. Xx XxxXx || xXx xXx xXx Erst, als im Westen die letzten Streifen des schwindenden Tages X xxXx | xXx Xx || xXxx Xx So wolltest Du es vermutlich haben? Stimmt schon, „die letzten Streifen“ gehören sinngebend eng zusammen. Trotzdem ergibt sich metrisch gesehen hier für mich auch eine Mittelzäsur. Man könnte auch so lesen: X xxXx xXx || Xx xXxx Xx Das wär nicht gut. Ich sag mal, hier muss der Rezitator aufpassen. gänzlich verblichen, da krochen die eifrig schwatzenden Vögel, Xx xXx || xXx xXx || Xxx Xx einer dem anderen nach, in die Wipfel der schützenden Tannen. Xx xXxxX || xxXx xXxx Xx Froh um ihr warmes Zuhause, verziehen die Menschen sich bettwärts. X xxXx xXx || xXx xXxx Xx War mir eine Freude! ![]() LG Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (01.03.2015 um 11:00 Uhr) |
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