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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

 
 
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Alt 06.01.2015, 19:36   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Also hier muss ich mal gröber kritisieren - das gefällt mir gar nicht! Wollte schon fragen, ob du das tatsächlich als lyrischen Beitrag ernst meinst ...

Schon die erste Zeile:
Eine Stadt kann bestenfalls IM MATSCH versinken, aber nicht "zum Matschen" - und was soll das denn heißen? Ein vergleichsweise niedersprachlicher, ja kindlicher Begriff für "im Dreck spielen"? So oder so sehr unvorteilhaft formuliert.

Ebenso kryptisch (aber wenigstens richtig formuliert) die 2. Zeile: Normalerweise spricht man von einem "Geist DER Zeit", hier ist es offenbar einer, der viel Zeit HAT - was aber nicht näher erklärt wird, ebensowenig wie Herkunft oder inhaltsspezifische Präsenz des Geistes. Auch WAS er "schrotten" will, was recht gemeinsprachlich klingt, bleibt im Dunkeln.

Völlig abseitig die 3. Zeile: Was ist mit "klatschen" gmeint? Applaus oder Schläge? Und wie steht das in Beziehung mit Fliegen - oder Venedig?

Der fromme Wunsch der vierten Zeile nimmt auf einen zuvor nie erwähnten emotionalen Zustand Bezug, weder im Zusammenhang mit den Zeilen davor noch zum Titel. Die Stadt der Liebe wäre ja Paris ...
Also spricht hier entweder der Autor selbst, weil er ein unglückliches Erlebnis oder eine unglückliche Beziehung mit der Stadt verbindet, oder ein zuvor nie erwähntes LyrIch, was zum unzusammenhängenden Telegrammstil der Vorzeilen passen würde.

Dass der letzten Zeile ein abschließendes Satzzeichen fehlt, lässt auch mutmaßen, dass das Werk womöglich unfertig ist, entweder ein "work in progress" oder ein vom Autor aufgegebenes Fragment, das er aus unerfindlichen Gründen nicht löschen wollte.

Ich wäre dir dankbar, wenn du mir diese Zeilen näher erläutern könntest.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (06.01.2015 um 19:41 Uhr)
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