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Alt 07.05.2014, 14:09   #6
Cebrail
verrannt
 
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Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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Hallo Katzi,
mir gefallen deine Zeilen (fast) sehr so wie da stehen und im Bezug auf Gins Haiku gesehen,
führen sie das Thema weiter, zeigen noch eine weitere beobachtende Perspektive auf und lassent mich
als Leser die Sehnsucht des Betrachters spüren.

… und ich kann Gins Gedankengänge nachvollziehen, da er in seinen Zeilen, (aus meiner Sicht), den Fokus auf die Freiheit, die Weite, die Unabhängigkeit lenkt.

Bei dir sehe ich es so, dass du eine weitere Ebene hinzugefügt hast und den Wunsch des Betrachters
nach Freiheit in die Mitte gerückt hast, also wie Gin schon in etwa erwähnte, dem Ganzen einen melancholischen Anstrich gegeben hast.
Der Betrachtungswinkel ist also vom Ansatz her gleich, nur nimmst du Gins Zeilen die Leichtigkeit indem du hier einen zweiten Vogel geschaffen hast, dessen Flügel wie Blei sind.

Nun ja, ein wenig wirr (wie immer) und ich versuche mal es an Hand meiner Interpretation aufzuzeigen.

Ich habe hier den Raubvogel, den Milan, der sich frei und ohne Angst am Himmel bewegen kann.
Jep, er ist der unumstrittene König des Himmels und auf der anderen Seite den Singvogel, der zwar auch fliegen kann, aber immer auf der Hut sein muss, dass er nicht zur Beute des Milans, sprich der Freiheit wird und sich so eben in seiner Dornenhecke, die ja für viele Vögel ein sicherer Nistplatz ist, aufhält.
Also sitzt der 'Vogel' in seiner sicheren Hecke (dem Heim), beobachtet den Räuber am Himmel und macht das was er kann und was auch besonders schön ist, er singt von der Freiheit.
Ich glaube ich könnte den Gedanken noch Stunden weiter spinnen, da er einiges an Nahrung für meine beiden Hirnwindungen liefert und durchaus, wie du schon erwähntest, einen philosophischen Ansatz hat.

Jetzt komme ich mal zu dem 'fast' in meiner ersten Zeile.
Das hier,
'die dort am Himmel sich grau in grau türmen.'
ist metrisch betrachtet wohl in Ordnung, nur lässt es mich stocken, weiß gar nicht warum,
aber um das rund zu lesen, brauche ich immer einen zweiten Anlauf und komme raus.
Nur vom Gefühl her, so als würde der Vogel in ein Luftloch fallen ;-).

Der Smaragd ist auch nicht so meine Wellenlänge und jetzt wo ich es nochmal betrachte,
würde ich sogar sagen, dass die komplette zweite Strophe eher nur Beiwerk, Ausschmückung ist
und man sie vielleicht sogar weglassen könnte. Aber das ist nun gerade aus dem Bauch raus betrachtet, von daher nicht von so hoher Wertigkeit.

Den Titel könntest du ja in 'Bleifrei' ändern ;-), ne das würde vielleicht doch zu sehr von der Tiefe der Zeilen ablenken und eine Assoziation mit Benzin hervorrufen, obwohl ….

Sorry, mir kommt gerade das Wort Maikäferflugbenzin in den Sinn ;-).

Wie oben schon erwähnt mag ich dein Gedicht und es hat wirklich einiges zu bieten.
Es lädt mich wieder mal zu Exkursionen in die weite Welt der der Katzenspinnereien ein und es macht Spaß sich damit zu befassen.

Einen lieben Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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