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Alt 03.01.2014, 13:12   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Schamanski!

Hocherfreut habe ich diesen hintersinnigen Text erneut gelesen!

Der oberflächliche Leser vermutet erst mal "political incorrectness" - da werden türkischstämmige Deutsche veräppelt! Buh!

Der einzige diesbezügliche Vorwurf könnte sein, dass der Inhalt und die Form nahelegen, bildungsferne Schichten mit einem Migrantenhintergrund praktisch gleichzusetzen. Gern und fleißig wird ja so verallgemeinert - und leider tappt der diesbezüglich mutamßende Leser hier in dieselbe Falle!
Diese Verse so zu deuten, griffe bei weitem zu kurz und würde der eigentlichen Aussage nicht gerecht. Sagen wir eher, die Form behandelt einen vorhandenen Teilaspekt der Problematik, denn niemand wir verleugnen können, dass weite Bereiche der sog. bildungsfernen Schichten tatsächlich ethnisch geprägt sind - was allerdings mehr über die Vorurteile und mangelnde Chancengleichheit des betreffenden Kultur- und Bildungsapparates aussagt (und aussagen soll!) als über die mögliche rassistische Prägung eines Autors, der versucht, einen Missstand anzuprangern, dem durchaus alle Bevölkerungsschichten ausgeliefert sind!
Hier wird nur eins versucht: auf möglichst prägnate Weise klarzustellen, dass das hier erzählende LyrIch aus einer bildungsfernen Schicht stammt. Klar, mittels eines Klischees, das selbst diskussionswürdig ist, aber eben sehr zielführend und mit verschiedenen geistig/moralischen Befindlichkeiten der potentiellen Leserschaft sehr geschickt spielend!

Denkbar wäre auch die Variante, dass der hier lamentierende Bildungsferne so strunzpieseldumm ist, dass er keines vollständigen Satzes mächtig ist...aber ehrlich gesagt, das wäre angesichts der Sprachwahl wohl nur eine Schutzbehauptung - und mE. hat das Gedicht das auch gar nicht nötig.

Sehr gern gelesen und beklugquasselt!

LG, eKy
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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