Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Verschiedenes > Eiland Leben > Eiland-Treff > Am Lagerfeuer

Am Lagerfeuer Smalltalk und ungezwungene Gespräche

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 06.11.2011, 00:50   #19
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Stimme,

ich denke, das ist ein sehr gutes "Lagerfeuerthema".

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit
Wo liegt die "Grenze", gibt es eine und was sind/waren die Motive des Verfassers? Möchte er den Lesern etwas "geben" oder dient es der Selbstdarstellung? Mich würden hier Meinungen sehr interessieren, aber ich verzichte bewusst auf Beispiele, denn es geht mir nicht um konkrete Personen (lebend oder nicht).
Ich habe nur eine Stelle herauskopiert und muss mich erst sortieren, um zu antworten.

Wichtig und schön wäre, wenn sich möglichst viele dazu äußerten.

Wir betonen meist die Liebe zur Lyrik, wenn wir in Foren eigene Gedichte posten. Die Motivation scheint eindeutig und ist es doch nicht, wenn man sich ein wenig im Forensein auskennt.
Abgesehen von einer Bewertung der Gedichte, die unterschiedlich ausfallen darf und soll, ist der Umgang der "Berufenen" unter einander oft abschreckend.
Liest und glaubt man Biographien über die Altmeister, gingen die auch nicht gerade zimperlich mit einander um. Erst recht nicht die Kritiker, die oft über "Sein und Nichsein" entschieden haben.

Ich glaube es mangelt haupsächlich an Ehrlichkeit. Das unterstelle ich nicht den anderen. Ich habe mich selbst dabei erwischt. Darum schreibe in weiter in der "Ichbeispielform".

Z.B.:
Ich schreibe mir etwas von der Seele und ernte statt eines "Beifalls" tiefstes Mitgefühl und bekomme Ratschläge für eine Lösung des Problems, der Traurigkeit oder des Mißgeschicks.
Ich fühle mich "entlarvt" und berufe mich sofort darauf, das lyr. Ich nicht mit dem Autor gleich zu setzen.

Lasse ich alles Persönliche bewusst aus und mache eine "Lehre oder Moral" daraus, kommt sofort das Missfallen des erhobenen Zeigefingers.
D. h. ich werde selbst in der Motivation "beschnitten" und hüte mich, mir treu zu bleiben.
Bei den "Altmeistern" hat man damit kein Problem mehr. Man liest ihre Gedichte und entscheidet für sich, ob es anspricht, gefällt oder lyrisch wertvoll ist.
Den unterschiedlichen Geschmack in der Beurteilung erkennt man schon in der Rubrik der Lieblingsgedichte.

Bei den "Altmeistern" sucht man sich seinen "Liebling" aus und kann es kundtun.

Ist man lebendig und stellt sich vor/dar, muss man mit Kritiken leben.
Fallen sie positiv aus, ist die Welt in Ordnung - zunächst. Mit der Zeit hat man selbst viel gelesen, geschrieben und kann sehr wohl unterscheiden, ob man beständig nur freundlich behandelt wird, weil eh nichts zu wollen ist, oder ob man sich tatsächlich zum "Dichter" entwickelt hat. Die gegebene "Eitelkeit" darf man dabei nicht unterschätzen.

Bei der Dichtung spricht man von der schönen Kunst. Schon bei "Kunst" gehen die Meinungen weit auseinander. Die Schönheit hatte schon Kriege zur Folge.


Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit
Ich finde die Problematik äußerst komplex, denn es spielen viele Faktoren eine Rolle. Warum liegt einem Dichter daran, seine Werke auf komplizierte Art zu verschlüsseln, indem er "verlangt", dass jemand z. B. die Edda gelesen hat oder Platon? Möchte er Leser ein wenig "anschieben", damit sie sich "weiter bilden"? Möchte er zeigen, was er alles "weiß"?
Manchmal bin ich richtig froh über "komplizierte, verschlüsselte Texte", weil ich per Google dazu lerne. Es fällt mir nicht schwer, das offen zu gestehen.
Gibt aber jemand beständig seine "hohe Bildung" preis und spricht mir deshalb ein Verständnis für seine Lyrik ab, dann sprechen wir nicht mehr über eine gemeinsame Liebe zur Lyrik, sondern über seine Bedingungen zur Lyrik.
Das ist aber auch nur relativ. Denn ich bestehe auf Einhalten der Rechtschreibung - während der andere Dichter meint, es käme nur auf den Inhalt an.

Fazit: Dichtung ist entweder Berufung oder Hobby. Etwas, was mir kein anderer nehmen kann. Er kann mir mit konstruktiver Kritik helfen oder mich mit einem Lob anspornen. Die Liebe zur Dichtung kann mir niemand nehmen.
Was jeder können sollte, ist ein entsprechender Umgangston.

Man nehme zwei Liebende. Sie lassen sich von niemanden sagen, sie passten nicht zu einander, wenn sie wahrhaft Liebende sind. Sie werden es bleiben, selbst wenn sich die ganz Welt gegen sie verschwört.

Liebe Stimme,
du hast so viel angesprochen. Ich weiß gar nicht, ob ich auf alles eingegangen bin.
Ich lege etwas Holz nach und lausche.

LG
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:54 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg