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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

 
 
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Alt 25.05.2011, 16:43   #1
Canberra
SydneyIsMyCastle
 
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Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Schönste Stadt am Rhein :P
Beiträge: 70
Standard Trauer

Trauer, kaltes Dämonfeuer,
Bruder tief im Höllenschlund,
Wir betreten, Ungeheuer,
sterbend deinen schwarzen Grund.
Pyromanisch schwärzt du Hoffnung;
Was der Waage ehrbar ist,
Unschuldige müssen weinen,
Wenn du ohne Binde misst.

Wem die stille Nacht der Skrupel,
Wieder einen Feind beschert;
Wen die Frau erneut betrogen,
Ist dem Hass wohl auch nichts wert.
Nein - denn selbst die kleinste Seele
Tötet, wenn sie es vermag.
Freundschaft gibt es nur im Märchen,
Träumer zimmern ihren Sarg.

Trauer trinken alle Menschen.
Faules Wasser der Kultur.
Kali, Eris, Proserpina
Säen ihre Aschespur.
Konventionen legt sie nieder.
Kettet uns in Religion.
Gibt uns Sünden ihr zuwider.
Lacht uns aus von ihrem Thron.

Trauer ist das Beil des Henkers.
Im Gerichtssaal der Kultur.
Trauer, Trauer schleift die Messer.
Schnitt für Schnitt der Lebensschnur.
Unkraut wächst in ihren Spuren.
Finsternis verströmt ihr Kleid.
Seelenloses Zwischenwesen,
Schatten der Unsterblichkeit.

Durch die wassereisig Lüge
Treibt sie wirre Seelen an.
Zecht der Bürde und der Fessel.
Ist der Wissenschaft Tyrann.
In den Kohlengruben wartet
Eingesperrt in tiefer Kluft
Glauben ohne große Aussicht
Auf den Tag jenseits der Gruft.

Trauer sprudelt in Pokalen.
Schierer Glanz versteckt das Blut.
Teufelszeug zerstört das Denken.
Aus dem Nichts Niobes Mut.
Illusionen laben Herzen.
Selbstmord wird ein Heldenbild.
Dieser Saft erschafft nur Schmerzen.
Was der irren Kühnheit gilt.



Nimmt die Musen und Chariten
Gibt die Dummheit, den Verfall.
Straft die Lebenden aufs Neue.
Macht sich Venus zum Vasall.
Bringt die Fliegenden zum Fallen.
Opfert schändlich Menschenblut.
Denn was kann ihr nur gefallen?
Macht und Kraft der Satansbrut.

Brandmarkt Solons Erbe grausam.
Mitleid kennt die Trauer nicht.
Folgt dem Guten wie Erinnyen.
Schenkt der Gnade kein Gewicht.
Ghuls und Zombies aus dem Grabe.
Nur der Stärkste bleibt bestehn.
Fromm sind nur die toten Engel.
Und der Rest wird untergehn.


(Eine Hommage an Schiller)
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