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Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.976
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Fenster zur Wahrheit Über Wahrnehmung, Weltbilder und die Versuchung des Glaubens Vorwort Dieses Werk ist aus dem Bedürfnis entstanden, über die Begrenztheit unserer Wahrnehmung und die Versuchung geschlossener Weltbilder nachzudenken. Es ist kein wissenschaftlicher Traktat, sondern eine philosophische Reflexion, gewachsen aus persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen. Der Text will nicht belehren, sondern öffnen. Er will keine fertigen Antworten geben, sondern Fragen stellen. Wer ihn liest, möge ihn nicht als Angriff verstehen, sondern als Einladung zum eigenständigen Denken. Denn Philosophie beginnt dort, wo wir bereit sind, unser Nichtwissen ernst zu nehmen und die Vielfalt der Perspektiven zu respektieren. Zwei Prologe und zwei Epiloge rahmen die Abhandlung. Sie sind nicht als Konkurrenz gedacht, sondern als Ergänzung. Der erste Prolog und Epilog sprechen in einer klaren, offenen Sprache, die den Leser unmittelbar einlädt. Der zweite Prolog und Epilog greifen die Tradition der klassischen Philosophie auf und formulieren die Gedanken in dichterer, anspruchsvollerer Weise. Beide Fassungen sind gleichwertig und zeigen, dass dieselben Gedanken in unterschiedlichen Sprachwelten Gestalt gewinnen können: einmal als Einladung zum Dialog, einmal als Reflexion im Geiste der Philosophen. Der Leser möge selbst entscheiden, welche Stimme ihn stärker anspricht – oder beide nebeneinander hören, um die Vielfalt der Ausdrucksformen zu genießen. Denn Wahrheit ist kein Besitz, sondern Beziehung, und sie lebt im Gespräch zwischen den Stimmen. Prolog - Einladung Diese Abhandlung ist kein Urteil, kein Angriff und keine fertige Wahrheit. Sie ist ein Versuch, über die Begrenztheit unserer Wahrnehmung und die Versuchung geschlossener Weltbilder nachzudenken. Jeder Mensch sieht die Welt durch sein eigenes Fenster, und jeder glaubt, dass sein Blick der richtige sei. Doch was geschieht, wenn wir erkennen, dass unser Fenster nur ein Ausschnitt ist? Die folgenden Gedanken wollen nicht überzeugen, sondern anregen. Sie wollen nicht belehren, sondern öffnen. Wer sie liest, möge sie nicht als fertige Antwort nehmen, sondern als Einladung, selbst zu prüfen, zu zweifeln, zu fragen. Denn Philosophie beginnt nicht dort, wo wir glauben, alles zu wissen, sondern dort, wo wir bereit sind, unser Nichtwissen ernst zu nehmen. Prolog - Tradition Der Mensch ist, in seiner Erkenntnis, stets an die Bedingungen seiner eigenen Anschauung gebunden. Was ihm erscheint, ist niemals das Ding an sich, sondern nur die Erscheinung, vermittelt durch die Formen seiner Sinnlichkeit und die Begriffe seines Verstandes. Gleichwohl neigt er dazu, das Gegebene für das Ganze zu halten, den Ausschnitt für die Totalität, das Fenster für die Welt. Diese Abhandlung will nicht Wahrheit verkünden, sondern die Grenzen des menschlichen Erkennens sichtbar machen. Sie will zeigen, dass die Sehnsucht nach einem absoluten Weltbild – sei es religiöser oder anderer Art – aus eben jener Begrenztheit entspringt, die wir nicht überwinden können. Der Leser möge sich nicht in der Erwartung einer endgültigen Antwort verlieren, sondern in der Übung des Denkens, das sich seiner eigenen Schranken bewusst bleibt.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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