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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

 
 
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Alt 21.04.2009, 21:47   #11
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo feirefiz

Dein Statement in erklärenden Worte finde ich jetzt besser, als das Gedicht selbst. Im Gedicht ist für mich der eine oder andere Allgemeinplatz zu lesen.
Denn mit vor allem dem christlichen Glauben entlehnten Vorstellungen gibst du eine Übereinkunft (wie man sich Heiland, Gott und deren Eigenschaften vorstellt) an den Leser weiter.
Ist es nicht erstaunlich, dass kritische Werke über Gott sehr oft auch genau jenen Gott betreffen, in dessen Kultur, z.B. der Chistlichen, der Autor Teil hat?

Wie würde dein Gedicht wirken, würdest du in der Essenz andere Glaubensgrundlagen als Eckpfeiler verwenden? Im Kommentar beziehst du dazu Stellung, dass jede Art des Gottesglaubens indoktriniert sei durch den vorherrschenden religiösen Glauben; und das sehe ich eigentlich genauso.

Was mich bei solchen Themen interessiert, ist das Nachforschen, ob es etwas "Grandioses" wirklich gibt, oder ob der Glaube an dieses allein schon religiöse Gesinnung ausmacht! Wäre es der Glaube, wäre (und ist) der Inhalt, also was "angefrömmelt" wird egal. Also wurscht, ob "Gott" grün, rot, blau, strafend, gütig, kriegerisch oder friedfertig "geglaubt" wird. Und genau so zeigt sich wohl der sogenannte Glaube auch.
Gibt es für den Mensch etwas Erfahrbares, das ihn "öffnet" für etwas "Heiliges"?
(etwas Heiliges in dem Sinn, dass es vom Mensch noch nicht instrumentalisiert wurde, nie instrumentalisiert werden kann, weil es eben "jenseits" des Einflusses von Wunsch, Hoffnung und sämtlichen
Winkelzügen des menschlichen Ich und seiner Vorstellungskraft liegt.)

Dieses Heilige könnte/kann kein "Eigentum" einer Religionsgemeinschaft sein und wäre/ist doch da!!
Ich möchte keineswegs die Frage und Suche des Menschen nach Erlösung aus dieser Welt, die nicht zuletzt durch seine eigene Handlungsweisen in Tat und Glaubensstrukturen so ist, wie sie ist, außer Acht lassen.
Um "Irgendwas Außergewöhnliches" in den Mensch einziehen zu lassen - sei es nun Erleuchtung, Seeligkeit oder Verschmelzung mit Liebe im weitesten Sinn - muss da nicht zuerst jeder davorgeschaltete Wertungs- und Einordnungswahn aufgegeben werden? Ich meine ja!
Was ich sagen möchte: Wenn dem Glaube eine inhaltliche Vorstellung im Denken zugrunde liegt, durch dessen Filter alle Eindrücke und Erfahrungen dem Glauben "untertan" gemacht werden und angepasst werden, kommt niemals etwas Ursprüngliches, etwas Originäres, etwas Unverfälschtes, etwas "Heiliges" in den menschlichen Geist!

Wahrscheinlich können wir, weil wir Gott nicht schauen können, ihn ergo nie vollkommen erfassen oder für nicht existent beweisen. Das können wir mit unserem beschränkten Denkapparat gar nicht. Aber das, was vielleicht als Erleuchtung und Gnade schon in Menschen offenbart wurde, kann kein allgemeiner traditionierter Glaube verursacht haben. Verstehst du, was ich meine?
Wie "erscheint" wohl Liebe, Seeligkeit, Hasslosigkeit sowie ungetrennte Achtung und Teilhabe an der Schöpfung bevor wir glauben?
Und wann und warum eignen wir uns einen Glauben an? Vor, oder nach dem sogenannten Sündenfall?
Ist der Wunsch, ewig zu leben die Triebfeder? Können wir das durch Glauben gar bewerkstelligen, ohne anmaßend zu sein?
Im Märchen "Frau Holle" ist das "gute" Mädchen, die Goldmarie vollkommen frei von Hoffnung auf Belohnung.
Die Pechmarie handelt nur scheinbar helfend. Ihr Glaube, ihre Hoffnung, ihr Ich bezogenes Begehren war nur auf die Belohnung gerichtet.

Goldmarie handelt ohne Wissen und Glaube an "Erhörung" und deshalb auch ohne Erwartung und Hoffnung auf Belohnung. Und das hat sie, bzw. tut sie selbstlos, denkt also nicht an Lohn in Ewigkeiten!

Was bietet Religionsglaube?

Blaugold
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