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#14 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Drei meiner Lieblingsgedichte:
Ernst Goll (1887-1912) Heimweg Die Sonne schied – ein letztes Leuchten blieb noch hängen in den herbstgoldroten Zweigen. Ein dunkler Knabe führt sein blondes Lieb den Waldpfad heim. Die dunklen Lippen schweigen. Doch wo der Weg in Vorstadtgärten mündet, reicht er dem Mädchen seine kühle Hand und fühlt erschreckend, wie die Liebe schwindet, die ihre Seelen aneinanderband. Unter eines Tages Summe Unter eines Tages Summe ist der schwarze Strich gemacht, und wir reichen uns die stumme Hand zum Abschied: "Gute Nacht!" Schien die Sonne uns vergebens? Oh, wir sagen lächelnd: "Nein!" Und ins goldne Buch des Lebens schreiben wir: Beisammensein. Abschied Meine armen Wege gehen wieder ferne von den deinen, vor dem dunklen Fenster stehen wir, und unsre Seelen weinen. Jahr und Tag und Stunden schwinden, meine Gärten stehn verlassen – weiß nur, dass ich Liebe finden wollte auf den dunklen Straßen. |
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