![]() |
![]() |
#5 | ||
Schaumgeboren
Registriert seit: 27.05.2016
Beiträge: 5
|
![]()
Hallo Ihr Drei,
vielen Dank für die lieben Willkommensgrüße und die hinterfragenden und interessierten Kommentare zu meinem kleinen Sonett. Um Erichs Lob gleich abzuschwächen - ich habe überhaupt kein Talent; für mich ist die Dichtkunst generell ein reines Handwerk und dieses versuche ich schon seit einer Weile auf ein für mich akzeptables Level zu bringen. Talent hieße für mich eher, dass man sich in einer Laune mal hinsetzt und es einfach fließen lässt und nach kürzester Zeit steht ein rundes Werk auf dem Papier. Ich arbeite gerne mit Stilmitteln und dachte, dass sich die bewusste falsche Betonung lustloses als Untermalung der Klimax der Oxymora, die ich versucht habe im Bereich der Disharmonie anzusiedeln (welkes Wiederkehren, totes Echo, lustloses Begehren) gut anbieten würde, stellt sie doch letztendlich auch eine Disharmonie im Metrum dar - vielleicht zu viel gewollt. Zitat:
Zitat:
Grundsätzlich gefällt mir die Idee des Beschattens besser - aber sie birgt für mich mindestens zweierlei Probleme. Schatten/beschatten ist für mich so ziemlich der bananigste (Neologismus-Alarm) "Reim", den ich mir vorstellen kann - dem könnte man allerdings Abhilfe schaffen, da ich ja schon einräumte, dass S1Z1+2 nur Dekor sind, das beliebig zerschnitzelt werden kann. Aber das Beschatten drückt für mich in erster Linie aus, dass Nyx den an sich schon dunklen Abend noch beschattet, ergo dunkler ist als die Dunkelheit, was natürlich ein tolles Bild ist. Dein Vorschlag - Thomas - zielt ja eher auf ein "vor den Blicken beschützen" ab?! Und das ist hier nicht die Intention von Nyx, da es kein geheimes Schäferstündchen ist, das im Verborgenen passiert, respektive passieren soll; zusätzlich wäre - Hauptproblem - das Bild des Begattens weg - verquer hin oder her - und der ganz oben gewünschte Übergang vom Sichtbaren zum Hörbaren wäre dahin. Ich glaube nicht, dass ein Beschatten für den Leser einen erzwungenen Akt darstellen kann, mit dem eine gewisse Geräuschkulisse einhergeht. Unschön, aber wie gesagt, kein Talent und beim Handwerk noch lange nicht da, wo ich hin möchte. Erich, mein Vorbild, ich hoffe das Gefühl der Diskrepanz zieht sich durch das ganze Terzett, ansonsten funktionieren die Oxymora ja nicht mal ansatzweise wie geplant - zum diesbezüglichen lustlosen Begehren habe ich weiter oben etwas geschrieben, wie Du vielleicht schon gelesen hast. Ansonsten scheinen wir auf einer Welle zu schwimmen, denn Dein Vorschlag mit dem Einschub entspricht der ersten Fassung des Terzetts. Diese widersprach aber meinem rein optisch-ästhetischen Anspruch an eine möglichst identische Zeilenlänge (unabhängig vom Versmaß). Ich habe schon 2 kürzere Ausreißer in den Terzetten, wobei man das lustlose Begehren wieder begründen kann, aber den Abschlussvers (der optisch auch sehr kurz kommt) nicht. Der Bindestrich-Einschub stünde vor eben diesem Vers; entsprechend kämen direkt hintereinander ein optisch überlanger und ein verkürzter Vers, was sich in meinen Augen prinzipiell beißen würde. Vielleicht passt es aber im Rahmen der Diskrepanz, die sich durchs Werk zieht, ganz gut, um die Conclusio zu untermalen; dass am Ende zwei so unterschiedliche aber doch gleiche Verse in Wohlgefallen zusammenkommen? Probieren wir es nochmal aus. Ich denke das Begatten stößt mir trotz meiner vertretbaren Idee doch sehr auf. Ich denke ich habe zur Genüge ausgeführt, warum sich Nyx inhaltlich nicht vom Abend begatten lassen kann; da dies aber der technisch biologische Duktus ist werde ich an dieser Stelle noch einmal nachdenken, ob mir eine optimalere Lösung einfällt. Unabhängig von der Diskussion freue ich mich natürlich, dass Euch, auch Dir, liebe Chavali, das Werk im Großen und Ganzen gefallen hat und ich danke Euch erneut für Eure Lebenszeit, die Ihr in meinem Faden verbracht habt. Liebe Grüße Aphrodite Geändert von Aphrodite (01.04.2017 um 12:31 Uhr) |
||
![]() |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|