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#1 |
Gesperrt
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 223
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Fassaden reden auf dich Fremden ein.
Was an Geschichte durch den Sinn dir geht, trägst du als Last mit dir, als Seelenpein. Noch hat die Zeit nicht alle Spur verweht. Worüber Worte schweigen, spricht der Stein. Du stehst gebannt am Eingang des Infernos. Du fragst dich still, wie konnte es denn sein? Was machte Menschen nur so seelenlos? Die Antwort geben stumme Schreie dir. Versteinert, klagen sie dem Firmament. Du fliehst bestürzt, es treibt dich fort von hier. Dorthin, wo niemand jemals dich erkennt. |
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#2 | ||
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb antigone,
es gab einmal eine zeit, da sagte man, die deutsche sprache sei nach auschwitz nicht mehr dazu geeignet, lyrik zu schreiben. wir wissen seit paul celan, daß das falsch ist. zum glück, denn sonst wäre alles, was wir hier tun, vergeblich und sinnlos. ein restzweifel allerdings bleibt: kann man als deutsche/r autor/in über ein kz schreiben? diese frage ist schon sehr viel schwerer zu beantworten. warum das so ist, läßt sich an diesem text ablesen. er ist merkwürdig sperrig, irgendwie leblos. er kann die schuld, von der er spricht, nicht tragen. das spürt man bis in die formulierungen selbst, die statisch wirken und bemüht. schon in s1 fallen verse auf, die nicht aufgehen. "alle spur" (s1v3) ist schon grammatikalisch falsch, es müßte "alle spuren" lauten. wenn nichts mehr zu sehen ist, dann "jede spur". und dann paßt auch das metrum, das anderenfalls in unordnung geraten wäre. in s1v2 und s3v1 ist es wieder das "dir", das an einer stelle steht, die reimgeschuldet ist. in s1v3 wird es klar erkennbar als füllwort bemüht. s2v2 und s2v4 enthüllen dann noch einen metrikfehler: Zitat:
Zitat:
es gibt weitere solche sprachliche mängel, die das gedicht nicht für eine veröffentlichung qualifizieren, sondern es geraten erscheinen lassen, es noch ruhen zu lassen, um es, erneut bearbeitet, zum glänzen zu bringen. lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (28.01.2013 um 18:50 Uhr) |
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