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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 12.01.2012, 15:43   #1
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard Urwald

regenschwere Straße
beschreitend
suchte ich dich
in einem Urwald
aus Stein und Eisen.

Ich folgte
meiner eigenen Tränenspur,
sie flüsterte Endlosigkeit.

in unwirklichem
gefiltertes Mondlicht?

Nein.

am Ende sah
dein Gesicht, es leuchtete
vor Glück

der Asphalt
fraß die Tränen
dein Blick verspiegelte Wärme
die ich so vermisste.
@ Timo - Brian
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!

Geändert von Timo (11.02.2012 um 11:52 Uhr)
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Alt 09.02.2012, 22:00   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.910
Standard

Hallo Timo,

ich las eben, ich glaube bei larin, daß du ein Großstadtkind bist.

So tauche ich denn nun auch hier einmal in den Urwald der Großstadt ein, in dieses Labyrinth aus Straßen, Gassen und Wegen, dieses Ungeheuer aus Stein, Stahl, Kunsstoff und Glas, den Hort der einsamen Menschen.

Ich kann mich noch daran erinnern, daß ich als Jugendlicher, wenn ich sehr traurig war, sehr gerne bei Regen und Wind durch die Straßen gezogen bin. (Ich komme auch aus einer größeren Stadt.)
Das war ein Gefühl der Einsamkeit und doch lag darin auch ein Hauch von Freiheit.
Jedes Mal versetzte mich das in eine melancholische Stimmung und ähnlich ging es mir bei diesem Text.

Denn auch ich habe am Ende immer geglaubt, das Glück wieder gefunden zu haben, denn wie es im Leben so ist, es geht immer weiter, irgendwie...

Ein schöner, freier Text, der mir recht gut gefällt.

Aber nix geht ohne Kritik:

Denn die Interpunktion hingegen ist weniger gelungen.

M. M. n. sollte man sie komplett fortlassen oder aber konsequent anwenden.

Die regenschwere Straße
beschreitend, suchte ich
dich in einem Urwald
aus Stein und Eisen.

Ich folgte
meiner eigenen Tränenspur,
sie flüsterte Endlosigkeit.

Unwirklich, unscheinbar
gefiltertes Mondlicht?

Nein.

Ich sah am Ende
dein Gesicht, es leuchtete
vor Glück.

Der Asphalt fraß die Tränen,
dein Blick verspiegelte Wärme,
die ich so vermisste.

Nun, ich bin nicht gerade der beste Freund freier Texte, aber ich konnte mich gut hineinversetzen.
Besonders gefiel mir das Bild, wo der Protagonist der eigenen Tränenspur folgte.
Das war wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, aus diesem Urwald wieder heraus zu finden.
Im Urwald der Großstadt aus dem Urwald der eigenen Gefühle...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 11:02   #3
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard

Hallo Falderwald,
ich möchte nie wieder zurück in eine Großstadt. Jetzt wohne ich in einer kleinen Stadt und fühle mich sehr wohl, da mein Schatz bei mir ist.
Freue mich, dass dir mein Gedicht gefiel und danke dir für deine Hinweise. Kritik ist eine Hilfe für mich.
Herzlichst
Timo
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!
Timo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 14:39   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Timo,

auch mir gefällt der Inhalt deines freien Textes sehr gut und ich kann mich in die Stimmung
des Protagonisten sehr gut hineinversetzen.

Nun kann ich es nicht lassen, deinen Text nur mal so für mich vor allem der Form wegen
ein wenig umzustricken
regenschwere Straßen
beschreitend
suchte ich dich
in einem Urwald
aus Stein und Eisen

ich folgte meiner
eigenen Tränenspur
sie flüsterte Endlosigkeit

in unwirklichem
gefilterten Mondlicht

und

am Ende des Weges
sah ich dein Gesicht
es leuchtete vor Glück

der Asphalt fraß
die Tränen
dein Blick spiegelte
Wärme die ich
so vermisste


Natürlich bleibt es dein Text und so, wie du ihn dir vorstellst,
ist er sicher für dich richtig und gut.
Ich meinte nur, man könnte ihn ein wenig poetischer gestalten...

Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 21:37   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Urwald

Hallo Timo,

du hast beeindruckende Bilder in deinem Text verwendet:

"regenschwere Straßen"

"Urwald aus Stein und Eisen

"Tränenspur".

Damit hast du das Gefühl der Orientierungslosigkeit in der Großstadt gut getroffen.

Allerdings gefällt mir die Version von Chavali besser. Sie scheint ein Gespür dafür zu haben, andere Texte zu "poetisieren".
(Ich spreche da aus eigener Erfahrung.)

Mir gefällt auch gut das "Happyend" in deinem Gedicht, wenn ich auch die Wärme am Schluss nicht "gespiegelt" sondern "versprüht" hätte.

Auf jeden Fall löst dein Gedicht einiges in mir aus - und das ist es, was ich an Gedichten (gleich welcher Form) mag.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2012, 12:44   #6
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard

Liebe Cahavali,
du bringst mich wieder auf Gedanken, an die ich vorher nicht so gedacht. Doch ich freue mich, dass du dir die Mühe machst und mich auf einige Lücken hinzuweisen und wie schreibt Wüstenvogel, zu poetisieren.
Vielen Dank dafür.

Hallo Wüstenvorgel,
manche Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich dieses Gedicht schrieb. Ich fühle mich in der Großstadt sowieso nicht geborgen. Schön ist es, wenn uns jemand zur Seite steht.
Auch dir gilt mein Dank für deine Zeilen.
Herzlichst
Timo
__________________
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Timo ist offline   Mit Zitat antworten
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