Der Fischer

[Walther]

Der Fischer
- Dem Eiland, den MacherInnen und allen Nordlichtern gewidmet -


Die Reling oben, hoch an der Barkasse,
Will glänzen, soll es, ist am Griffpunkt matt,
Und was der Kahn bewegt, macht nicht mehr satt:
Der alte Mann mit seiner Henkeltasse

Lehnt an der Stange, raucht die alte Pfeife
Und das Gesicht erzählt von Meer und Fisch.
Auch der Geruch des Schiffs schmeckt nicht mehr frisch,
Er ist schon fast so alt wie das Gekeife

Der Möwen, die verrückte Kreise ziehn.
Der Mann entfaltet eine braune Tüte,
Verbirgt die Pfeife, steckt sie wieder hin,

Wo er sie holte, geht in die Kajüte,
Um kurz nur Wind und Wetter zu entfliehn.
Die Miene löst sich. Man liest Herzensgüte.

Hallo Walther,

was soll ich da schreiben?

Ich liebe die melancholische Ader, die in Dir schlummert.
Da gibt es keine übertriebene Logik, einfache Bilder, die sanft zu Metaphern gefügt werden. Du bedienst alle Wahrnehmungsebenen, auch Geruch.
Das ist ganz hohe Kunst, wahrlich ein Poet größter Güte!

Ich lausche Deinem Sonett mit einem respektvollen Schweigen.

vlg

EV

Hallo Walther,

Ein Kapitängedicht!

Ich bin sehr gerne mitgeschippert. du bist in der letzten Zeit auf hoher See!

Das gefällt mir sehr,

Liebe Grüße sy

[Walther]

Zitat von EVG

Hallo Walther,

was soll ich da schreiben?

Ich liebe die melancholische Ader, die in Dir schlummert.
Da gibt es keine übertriebene Logik, einfache Bilder, die sanft zu Metaphern gefügt werden. Du bedienst alle Wahrnehmungsebenen, auch Geruch.
Das ist ganz hohe Kunst, wahrlich ein Poet größter Güte!

Ich lausche Deinem Sonett mit einem respektvollen Schweigen.

vlg

EV

Hi EV,
natursonette gibt es von mir einige. danke für das viel zu große lob.
lg W.

Zitat von syranie

Hallo Walther,

Ein Kapitängedicht!

Ich bin sehr gerne mitgeschippert. du bist in der letzten Zeit auf hoher See!

Das gefällt mir sehr,

Liebe Grüße sy

lb Sy, danke für deine eintragung und danke für dein kapitänssonett, das du uns gestiftet hast! lg W.

[Erich Kykal]

Hi Walther!

Schönes Sonett!

S1Z1 ist nur vierhebig. "Die Reling hoch" suggeriert, dass etwas besagte Reling hochläuft oder -klettert, eine Bewegung andeutend wie "entlang". Weiterlesend sieht man aber, dass es nur um die Reling an sich geht. Da wäre "Die hohe Reling" angebracht, beschreibend eben.

S3Z1/S2Z2 - "ziehn/entziehn" ist im Grunde dasselbe Reimwort. Und wozu die Verkürzung? Der Reim mit "hin" in S3Z3 ist ohnehin unrein, da "hin" im Gegensatz zu den andern beiden ein kurzes "i" hat. Also besser "ziehen", und dann:

S4Z2 - Aus Betonungs- und Reimgründen besser: "Um kurz aus Wind und Wetter zu entfiehen". Oder: "um kurz dem schweren Wetter zu entfliehen.".

S3Z3 würde ich passend umschreiben mit einem anderen Reimwort.

Gern gelesen.

LG, eKy

[Walther]

Zitat von Erich Kykal

Hi Walther!

Schönes Sonett!

S1Z1 ist nur vierhebig. "Die Reling hoch" suggeriert, dass etwas besagte Reling hochläuft oder -klettert, eine Bewegung andeutend wie "entlang". Weiterlesend sieht man aber, dass es nur um die Reling an sich geht. Da wäre "Die hohe Reling" angebracht, beschreibend eben.

S3Z1/S2Z2 - "ziehn/entziehn" ist im Grunde dasselbe Reimwort. Und wozu die Verkürzung? Der Reim mit "hin" in S3Z3 ist ohnehin unrein, da "hin" im Gegensatz zu den andern beiden ein kurzes "i" hat. Also besser "ziehen", und dann:

S4Z2 - Aus Betonungs- und Reimgründen besser: "Um kurz aus Wind und Wetter zu entfiehen". Oder: "um kurz dem schweren Wetter zu entfliehen.".

S3Z3 würde ich passend umschreiben mit einem anderen Reimwort.

Gern gelesen.

LG, eKy

hi eKy,
danke für deine wertvollen tips. sie kommen wie immer in den weiterbearbeitungsspeicher, wenn sie nicht direkt umgesetzt werden.
lg W.