17.07.2011, 22:42 | #1 |
Lyrische Emotion
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Neulich auf Norderney
Neulich auf Norderney Da fliegt der nette Sonnyboy per Helikopter von Berlin für teures Geld nach Norderney zum Sommerinterviewtermin. Beim kühlen Drink am Nordseemeer macht unser Bundespräsident auf supercool und familiär und zeigt sein ganzes Showtalent. Dort lacht der große Zampano aus dem Berliner Irrenhaus auf zynisch höchstem Staatsniveau den dummen Steuerzahler aus. Was uns der Rundfunk zwar verschweigt, die Szenerie jedoch beweist, ist, wie, dem Bürger zugeneigt, man diesen stets gekonnt bescheißt. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
18.07.2011, 15:37 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Die Flugbereitschaft freut sich, Faldi.
Früher musste man, oh weh, an den fernen Wolfgangssee. Schmunzelnde Grüße vom Hans
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chorch chorch |
19.07.2011, 20:59 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, Faldi,
wenn Wulff der Erste wäre, der sich auf Steuerkosten vergnügt und Privilegien auslebt ... Leider geschieht so etwas nicht zum ersten Mal - und, wenn wir weiter nur zusehen, auch nicht zum letzten Mal. Die hohen Herrschaften in der feinen Anstalt für angehende Nepper, Schlepper und Bauernfänger lernen das offenbar voneinander. Es ist wichtig, dass wir nicht immer schweigen und alles hinnehmen. Jemand muss einfach sagen: Herrschaften - so nicht! Und nicht mehr mit uns! Dein Gedicht ist eine wichtige Stellungnahme gegen solche Vorgänge. Wir sollten ohnehin diesen "Damen und Herren" nicht auch noch ihre Freizeit bzw. ihren Urlaub finanzieren - sie finanzieren unseren schließlich auch nicht. Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, ihnen auf die Zehen zu treten. Vielleicht tragen sie ja heimlich Stahlkappen in den Schuhen - aber 81,7 Millionen Tritten wäre kein Schuh der Welt gewachsen ... Natürlich ist das unrealistisch, pure Utopie. Aber Träume sind manchmal unleugbar genussvoll. In diesem Sinne schließe ich mich an: Mit Hub rotiert er in die Luft, politisch fällt’s ihm leicht zu schrauben und uns „im Flug“ das Geld zu rauben. Warum ist hier ein Dieb kein Schuft? Parteienhub hob ihn empor, da er die Schrauben richtig drehte, wodurch’s ihn bis zur Nordsee wehte, mit Steuertreibstoff im Motor. Den „Michel“ nahm er als Pilot; getrieben von der Langeweile, schrapp-schraubte er in höchster Eile nach Norderney zwecks Vesperbrot. Zu fies war dieses Sommerloch, das musste jemand sofort stopfen! Danach ein Gläschen Malz und Hopfen; ein froher Pups: So lebt sich‘s doch! Sein Interview weht wie der Wind direkt auf unser Festland rüber; verpasst uns einen Nasenstüber, weil Pupse nun mal müffelnd sind. Der Bundespräsident „hebt ab“? Bekämen wir den Kerl zu fassen, dann sollten wir ihn schwimmen lassen. Ertüchtigung bringt’s Hirn auf Trab! Danke, Faldi, dass du dem Unmut stellvertretend für alle Bürger Ausdruck gibst. Sehr gerne gelesen und mich als Zweitstimme dazu gesellt. Liebe Grüße Stimme
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21.07.2011, 00:59 | #4 |
Lyrische Emotion
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Hi Hans,
stimmt, aber da hat Mr. Europa Urlaub gemacht und wurde vom Rundfunk dort besucht. Er ist da nicht extra zum Interview hingeflogen... Aber die Kanzlerin ist ja auch nicht untätig. Frau Merkel reiste unterdessen nach Afrika ohne ein müdes Verschnaufen, der Hunger dort war schnell vergessen, sie wollte Kanonen und Boote verkaufen. Leider, leider mussten die Kosten für diese Reise unter Verluste gebucht werden. Danke für deine Gedanken... Moin Stimme, natürlich ist er nicht der Erste und er wird auch nicht der Letzte sein. Daß das aber in der momentanen Situation das Letzte ist, wird uns ja jetzt gerade erst wieder mal so richtig bewusst. Man könnte jetzt sagen, du meine Güte, da meckern sie im reichen Deutschland darüber, daß ihr Staatsoberhaupt sich zu einem Interviewtermin fliegen lässt und tatsächlich spielen die Kosten für diese Reise im gesamten Staatshaushalt auch keine Rolle, aber es setzt ein falsches Zeichen. In ganz Europa wird zu massiven Einsparungen bei den Staatsausgaben gerüstet, da kann man doch so etwas anders arrangieren. In Berlin finden sich sicherlich wunderschöne Studios, die jede Art von Kulisse simulieren können, da hätte es gereicht, das Sommerinterview unter Hinweis des geplanten Urlaubs des Herrn Bundespräsidenten mit seiner Familie dort zu drehen. Das muss wirklich nicht sein und so gedankenlos kommt eine kleine Ausgabe zur anderen. Es wird überall der Rotstift angesetzt, nur bei sich selbst fällt das anscheinend sehr schwer. Wasser predigen und Wein saufen, lautet die Devise. Die Herren und die Damen, die auf uns nieder kamen, muss der Poet verdichten und stets davon berichten, wenn diese Interpreten ins fette Näpfchen treten und sich dabei nicht schämen im besten Einvernehmen den Armen ohnegleichen die Leistungen zu streichen, wenn sie nicht funktionieren, um sie zu kontrollieren. Sie brauchen währenddessen dem Saufen, Huren, Fressen und Leben nicht entsagen, weil sie an allen Tagen mit allen Kräften streben vom kleinen Mann zu leben. Man kann mit einem Lachen so einfach sich das machen: Will ich schon zu sonst nichts taugen, kann ich ja am Volke saugen. Werden wir was daran ändern? Wohl kaum - aber wir können es benennen. Ich bedanke mich für deine auch reimende Zustimmung... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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25.07.2011, 09:20 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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moin falderwald,
die eine seite ist der medaillie ist: die "großen" haben es wohl immer schon verstanden, sich und die ihren gekonnt in szene zu setzen - selbst über ihren tod hinaus! ( man betrachte die pyramiden oder auch taj mahal....) die andere seite aber: in unserer medial aufgeheizten welt gilt das wahrscheinlich mehr denn je! man stelle sich vor, irgendein staatsmann wäre beim interview nicht tipptopp gekleidet, geschminkt oder frisiert..... jeder schritt, jede geste wird überwacht , analysiert, zig-fach verfielfältigt. man achtet vorrangig auf wirkung, inhalte treten mehr und mehr in den hintergrund. kann irgendetwas auch noch in ruhe geschehen und entschieden werden - ohne riesengroßes palaver nach allen seiten? auch das scheint mir ein zweischneidiges schwert zu sein - da manchmal themen in der öffentlichkeit breitgetreten werden, die im dienste der guten sache besser noch eine weile unter verschluss blieben. intimität wird verunmöglicht - und das hat auch böse nebenwirkungen. tja - der wunsch, die "öberen" möchten doch die sparsamkeit, die sie anderen auferlegen, auch selber praktizieren, bleibt berechtigt. manche tun es auch. aus diesem grunde schätze ich unseren derzeitigen österreichischen bundespräsidenten, der mit seiner frau weiterhin in seiner wohnung lebt, obwohl ihm von amts wegen auch eine villa zustünde man sieht ihn auch manchmal mit ihr hand in hand gehen, ganz einfach, ganz schlicht, ohen großes pi-pa-po. eine sorte politiker, die wohl im aussterben begriffen ist. die anderen sind alle mit dem fernsehen großgeworden - oder haben ihre connections zu den tageszeitungen.... das erfreulichste an deinem text ist für mich das bild der insel norderney! es hat mich dazu veranlasst, weitere bilder zu googeln, sowie fotos von sylt, amrun, usw... was für schöne fleckchen erde! da muss ich unbedingt auch mal hin! (und wenn ich dort bin, lasse ich mich sofort von dir interviewen - und das stellen wir dann ins forum ein! ) so ist das halt: was für die jet-setter nur ein "katzensprung " ist, das betrachtet otto normalverbraucher als urlaubsziel und träumt davon ein jahr lang! gerne gelesen und weiterversponnen, larin |
09.08.2011, 00:07 | #6 |
Lyrische Emotion
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Servus larin,
das Taj Mahal ist schließlich die Grabstätte für eine geliebte Frau und die Pyramiden waren für die Pharaonen bestimmt, die ja immerhin als Götter verehrt wurden. Diese Bauwerke sind also für die Toten geschaffen worden (auch nicht besser, ich weiß), während der hier beschriebene Herr noch unter den Lebenden weilt und somit immer noch (bis zu seinem künftigen Staatsbegräbnis) Steuergelder verschwenden kann. Vielleicht kommt seine Asche als guter "Christdemokrat" (wie peinlich) ja in den Kölner Dom (Sie taugt bestimmt gut als Bindemittel für den Zement der Ausbesserungsarbeiten ). Du hast Recht, vor den Kameras muss immer alles perfekt inszeniert sein. Gestriegelt und gebügelt, aalglatt eben, vor Fett triefend mit einem Strahlerlächeln und perfekten Jacketkronen, die dem übelriechendem Atem der verlogenen Worte wenigstens noch einen Hauch Gepflegtheit verleihen sollen. Dieses Pack ist sowas von abgedroschen und widerwärtig, das spottet jeder Beschreibung. Und wenn ein Land wie Deutschland schon einen Grüßaugust als Königersatz benötigt, dann sollte dieser auch direkt vom Volk gewählt werden, damit es sich wenigstens teilweise mit diesem identifizieren kann. Ich weiß ja nicht, wie das in Österreich gehandhabt wird und über Heinz Fischer kann und will ich auch nichts sagen, da kehre ich lieber vor der eigenen Türe (und der des guten Freundes auf der anderen Seite des großen Teichs ). Die von dir beschriebene Poltikersorte ist sicherlich vom Aussterben bedroht und mir wird schlecht, wenn ich an die Zukunft denke. Reden wir lieber von Norderney... Das Interview können wir gerne machen - wenn du mich einfliegen lässt, versteht sich. Denn was dem einen recht ist, soll dem anderen billig sein, oder? Nein, wenn du mal in der Nähe bist, melde dich ruhig. Wir zeigen dir gerne auch Ratzeburg. Das ist schließlich auch eine Insel... Vielen Dank für deinen Kommentar... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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