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Alt 14.01.2019, 17:04   #1
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Beiträge: 664
Standard Guter Ton in den Händen

Guter Ton an schlechten Tagen
wird zu Grabe hier getragen.
Schnell wird sich im Ton vergriffen,
sich ein Kompliment verkniffen.

Engelsgleich fängt die Triangel
ködernd mit viel Tingeltangel
mit dem Ohrwurm an zu angeln.
Hört nur, wie sie wieder rangeln.

"Plingpling" in dem Trauerreigen
will sie es den Geigen zeigen.
Doch es kann von allen Geigen
bald die erste nicht mehr schweigen.

Und schon spielt sich die in Rage.
O- Ton: oberste Etage
in dem großen Staatsorchester:
"ich bin Erste!", "... und ich Bester!"

Auf die Tränendrüse drücken
schwere Töne und es bücken
sich die Menschen voller Trauer.
Schwermut liegt schon auf der Lauer.

Wer drückt sich und alle Tränen
besser aus, wer ist zum Gähnen?
Jeder spielt nun mit Gefühlen,
Andacht scharrt schon zwischen Stühlen.

Wen schickt man zuerst zur Pause,
wen in Rente, wen nach Hause?
Wessen Töne sprechen Bände?
Wem gebührt der Klatsch der Hände?

Bauz. Das Stück ist aus, es schweigen
Triangel sowie die Geigen.
Sie verstummen, um zu lauschen.
War da nicht ein zartes Rauschen?

Jeder will die Salven hören,
den Applaus jetzt bloß nicht stören,
hoffend auf ein gutes Ende,
auf den guten Ton der Hände.

Geändert von AAAAAZ (23.01.2019 um 15:09 Uhr)
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