Thema: Im Traum
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Alt 12.01.2013, 14:26   #8
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
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Liebe gute fee,

dein Kommentar hat mich sehr gefreut und bewegt. Ich antworte erst jetzt, weil ich dafür etwas Ruhe brauche, die ich unter der Woche nicht finden konnte. Dein Kommentare sind so einfühlsam, man spürt beim Lesen nicht ein Ego, sondern ein ich, welches versucht zu verstehen – und tatsächlich versteht! Deswegen hast du auch gar nicht "an mir vorbeigelesen", im Gegenteil, ich fühle mich gut verstanden.

Deinen Rat "nicht allzuviel feilen" werde ich befolgen, so etwas muss man eine Zeit ruhen lassen, und wenn man es später wieder hernimmt, dann wird manchmal etwas ganz anderes daraus.

Deinen Vorschlag "der Wind trägt mich aufwärts" statt "hinauf" finde ich interessant, denn ich habe selbst zwischen beidem geschwankt. Mir schien das "hinauf" schwungvoller. Du machst mich jetzt wieder schwankend.

"zu sein wie Gott" möchte ich nicht sagen, weil ich hier möglichst natürlich sprechen will. Es ist ja ohnehin eine recht ungeheuerliche Stelle und die Inversion würde es dem Leser vielleicht noch schwerer machen, es ernst zu nehmen (Pathos?).

Das "e" könnte bei "verspüre" verschwinden. Vielleicht sollte ich etwas "dringlicher" so schreiben:
Und dann, im Traum, verspür ich den Drang,
wie Gott zu sein und Welten zu schaffen.
Was denkst du?

Am meisten habe ich mich über dein Bemerken und deine Bemerkung zu den sich "schließenden Bögen" gefreut. Es sollte meiner Meinung nach im Gedicht genauso sein, wie in einer musikalischen Komposition (ich rede deshalb bisweilen vom singbarem Charakter der Poesie).

Du hast mich sehr ermutigt. Ich hänge an den alten Formen. Das mit gutem Grund. Deshalb bin ich (vielleicht zu) vorsichtig. Aber wenn ich etwas versuche, und wenn ich dann merke, dass jemand (wie du) hinhört und es nachvollziehen kann, ist das ein großer Ansporn und macht mir große Freude.

Vielen Dank und liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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