Thema: Himmelslauf
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.06.2016, 16:05   #8
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
Standard

Hallo zusammen,

zuerst einmal möchte ich für die relativ lange Wartezeit um Entschuldigung bitten. Ich war aber von einzelnen Vorfällen zu genervt um mich mit dem Forum auseinander zu setzten und wollte mir erst klar werden, wie ich damit umgehe. Das weiß ich seit wenigen Tagen und haben dann jetzt auch endlich die Zeit, euch zu antworten. (ist ja nicht mein Hauptforum und dann gibt es noch sowas wie "Real life"... )
Welche Vorschläge ich übernehme werde ich vermutlich ausnahmsweise nicht immer direkt bei der Beantwortung des Kommentars sagen, weil es teilweise recht konträre Vorschläge sind, die sich auch ausschließen, weil sie in eine andere Richtung gehen.

@charis

Zitat:
Ja, das mag ich, originell!, jambt gut dahin!
Ich dachte mir, wenn schon keine originelle Form, dann wenigstens ein originelles Thema, das man bei Sonetten vermutlich selten sieht.

Zitat:
um die Verkürzung vielleicht zu vermeiden: "und (sie) schenkt uns Gold im (und) warme(n) Strahlen"
Das gefällt mir nicht so ganz, weil es die Aussage etwas verfälscht und noch bildlicher ist.

Zitat:
"hält so" ... wäre eine Abwechslung und könnte im Metrum funktionieren?
Das gefällt mir schon besser. Auch, weil es nicht so viel verändert. Ich werde es mir überlegen. (Und vielleicht mit anderen vergleichen. Weiß gerade nicht, ob es dazu welche gab.)

Zitat:
Meinst du die Sterne? "umrandet", hm, spricht mich wenig an: "umrahmt? (umgarnt? im Netz? vereint mit?) von feuer(farben?)spielenden Opalen?"
Jup. Ich meine die Sterne. Es freut mich, dass es erkennbar ist.
Umgarnt oder umrahmt gefällt mir sehr gut. Da werde ich auch noch überlegen, welches ich nehme. Das "Umrandet" hat mir auch nicht soo dolle gefallen. Dann muss ich halt hinten noch etwas ändern. In die Richtung von "Umrahmt von tausend glänzenden Opalen" oder dergleichen.
Das von dir vorgeschlagene Adjektiv ist für mich dafür aber unpassend, weil für mich weder das Feuer nicht passt und die Sterne zu statisch wirken, um zu spielen.

Zitat:
zweimal?
Ich muss zugeben, da bin ich unsicher, muss ich sagen. Der Duden hilft mir auch nicht wirklich. Vielleicht kann jemand anderes helfen, ob beides oder nur eine der beiden Schreibweisen möglich ist.

Zitat:
nur eine!; "erzeugen" klingt nach einem Industieprodukt - auch wenn das Ganze mit Augenzwinkern geschrieben ist, vielleicht doch eher "und zeugen" oder "bescheren ( und schenken) uns die (manch) blaue(n) Stunden"
Da stand mal "jene" und dann "diese" und das klang mir zu gestelzt und im letzten Augenblick hatte ich mich dann dafür entschieden. Ich war noch froh drüber, gemerkt zu haben, dass die "blauen" im Plural waren. Die Stunden hatte ich übersehen... -.-
Was genau ich damit mache, muss ich mir noch überlegen. (Siehe Falderwalds Beitrag.) Vielleicht komme ich dann auf deine Ideen zurück.

Zitat:
"würd der Mond die Sonne nagen", na ja - wirkt eher unbeholfen als lustig, was vielleicht deine Absicht war?
"würd" empfinde ich als unschöne Verkürzung und es müsste eigentlich "der Mond an der Sonne nagen" heißen - also irgendwie geht das gar nicht. Auch dieses "es wirkt", "da scheints" gefällt mir nicht so richtig.
Ich gestehe: Ein auch für mich unzufriedenstellender Vers. Wenn es keine Gruppenaufgabe mit Abgabedatum gewesen wäre, hätte ich den auch noch im Keller abhängen lassen, in der Hoffnung, dass was besseres kommt.
Ich werde mal die gesamten Vorschläge anschauen und vergleichen. Vielleicht kommt mir auch noch der geniale Einfall, wenn ich die Vorschläge als Anregungen habe.

Zitat:
Ich möchte hier unbedingt nochmals betonen, dass mir persönlich das Bild mit dem "nagen" ausgesprochen gut gefällt - nur irgendwie nicht so wie es in diesem Vers verarbeitet ist - aber das kann man auch anders sehen.
Keine Angst, das werde ich behalten. (Siehe wieder Falderwalds Beitrag)

Zitat:
Insgesamt bin ich richtig verschossen in dieses Sonett! Allein schon in Strahlen - aalen!
Das freut mich sehr. Das liest man selten genug.

@Lailany
Zitat:
mit diesem Text stellst du mich vor ein Dilemma:
Dann viel Spaß da rauszukommen. Kann die weiße Eule dir helfen? XD

Zitat:
Mir gefällt das Thema und deine Aufarbeitung desselbigen wirklich gut.
Hat mal wieder ne Weile gedauert, bis ich das hatte. Sollte ja was besonderes werden.

Zitat:
Sehr lyrisch und poesievoll finde ich Z 2 + 3 im 2. Quartett, sowie das gesamte erste Triolett.
Ist ja schon mal prozentual viel. Freut mich. Danke!

Zitat:
Mit der letzten Zeile lässt du den Leser im Regen stehen. Sag mir bitte, dass das mit dem Nagen ein verspäteter Aprilscherz ist!
Aaalso. Ja, das Nagen klingt so wirklich doof. Aber wie oben gesagt, etwas der Zeitdruck. Mit dem Gedicht selbst war ich zwar relativ früh fertig (so eine Woche vor Abgabe), aber dafür wollte mir nichts passendes einfallen. Das Nagen selbst will ich aber schon behalten, weil ich von Anfang an geplant hatte, quasi zwei Synthesen zu schaffen, indem ich zum einen die Abend- und Morgenstunden und zum zweiten die Sonnenfinsternis einarbeitete. Dein Tanz lässt sich da zwar hineininterpretieren, aber noch etwas indirekter, als mein Nagen. Aber es gibt ja Vorschläge mit nagen. Da werde ich also auf jeden Fall irgendwas finden, um das zu verbessern. Oder verschlimmbessern. Das wird man dann merken.

Zitat:
Bzgl Form gibts natürlich nix zu bekritteln, These - Antithese - Synthese sind klar herausgearbeitet.

Ein gutes klassisches Sonett, das mit ein bisschen Nacharbeit zu einem SEHR guten werden könnte.


Zitat:
Gerne hier auf Besuch gewesen und meinen Senf dagelassen.
Wies aussieht bekam ich auch eine Beilage dazu.

@Falderwald
Zitat:
Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut, die Umsetzung weniger.
Also so viele positive Reaktionen, die ich zum Thema bekommen habe, geben mir das Gefühl, dass es wirklich nicht schlecht ist.

Wiedermal treffend zusammengefasst (vielleicht änderst du die "Z" in "S". Ich war zumindest kurz irritiert, bis ich zu 3 kam und sah, dass das auf Strophe 3 passt. ).

Zitat:
Außerdem ist die Sicht, dass sie sich um den Erdball jagen eine ziemlich schlichte Betrachtungsweise, denn eigentlich jagt nur der Mond um den Erdball im eigentlichen Sinne.
Es geht ja um die Sichtweise von der Erde aus. Die Sterne sind ja auch keine Opale, sondern sehen nur so aus. Aber wenn es hilft, kann ich auch "Himmel" schreiben. Der Himmel ist ja weiter gefasst als der Erdball.

Zitat:
Aus den Worten alleine werde ich als Leser nicht schlau, ich kann nur eine gewagte Interpretation versuchen: Es geht bei den Ehrenrunden um die Konstellation der Bahnen dieser beiden Himmelskörper, die zu einer Sonnenfinsternis führen. Und wenn der Mond sich langsam vor die Sonnenscheibe schiebt, so sieht es aus, als ob er an ihr nagt.
Lässt sich doch ganz gut Interpretieren. Aber zu offen schreiben wollte ich auch nicht. Etwas Spaß muss der Leser doch auch haben. Mir war es aber wichtig, beide möglichen Synthesen abzubilden. Ganz oder gar nicht.

Zitat:
Die „goldnen Wärmestrahlen“ in S1/Z2 lasse ich im Gedicht noch gerne durchgehen, (M. Claudius „Das Abendlied“ ...die goldnen Sternlein prangen) aber mich wundert es, dass der krasseste Fehler noch niemandem aufgefallen ist, denn in Z1/S4 stirbt der Planet den Akkusativtod, denn der lautet: den (blauesten) Planeten. Und wieso „blauesten“?
Gibt es noch andere blauen Planeten und sind die weniger blau? Weiß man das wirklich?
Ich schätze mal, das fiel nicht auf, weil es in der normalen Form so richtig wäre. Aber hier hast du recht. Mal schauen, ob ich das irgendwie hinbekomme. Der Wandelstern ist aber kein Wort, das ich verwenden würde.
"Blaueste", weil bisher keiner bekannt ist, der mehr nasses Wasser enthält wie unserer.

Zitat:
Ich frage mich, welche glänzenden Opale in S2/Z3 gemeint sind, da ja von den glänzenden Opalen die Rede ist. Das erschließt sich nicht.
Also wenn darauf eingegangen wurde, wurden die Opale auch als Sterne erkannt. Darum würde ich die Metapher gerne beibehalten, ohne einen Vergleich daraus zu gestalten.

Zitat:
Zudem kann nicht die Rede davon sein, dass der Mond uns umkreist, sondern vielmehr die Erde. Das hat er nämlich schon getan, als wir noch gar nicht da waren und wird es vorrausichtlich auch noch machen, wenn wir gar nicht mehr da sind.
Das bedeutet ja nicht, dass er uns nicht umkreist, weil er das vor unserer Existenz tat. Und ich meine damit "unsere Erde". Also uns als Planet im Gesamten.

Zu den (in den vorherigen Anmerkungen noch nicht besprochenen) Änderungen im Text:

Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen
Sie reichen zwei Mal täglich sich die Hände
Zum Farbenwechselspiel der blauen Stunde,
Wenn sie sich um den ganzen Erdball jagen.
Durch das "reichen" wird der Satz zu einer Inversion. Und das "Farbenwechselspiel" ändert ja nichts daran, dass du sagst, dass die blaue Stunde nicht unbedingt zu dem Zeitpunkt des Hanreichung stattfindet.

Beim letzten Vers werde ich mir in Ruhe alle Vorschläge ansehen und mir den besten aussuchen, vielleicht einen mit Hilfe der Vorschläge selbst zusammenschustern. Aber was überlegen werde ich mir auf jeden Fall.

@Sidgrani
Zitat:
ich finde die Idee für dein Sonett ebenfalls gut, für mich klingt es an einigen Stellen allerdings zu nüchtern, zu wissenschaftlich. Etwas mehr Poesie täte dem Sonett sicher gut.
Hm... ich bin ein relativ rationaler Mensch. Das kann ich vermutlich nicht immer verbergen.

Zitat:
Ich finde, der Mond jagt keineswegs um die Erde herum. Er kreist bzw. umläuft, aber das ist auch nicht so passend in einem Gedicht.
Der Mond und die Sonne jagen sich ja gegenseitig. Der Mond selbst, unabhängig von der Sonne betrachtet, würde auch bei mir nicht über den Himmel jagen. (Auch wenn er sich mit einem Affenzahn um uns dreht. )

Danke für eure Kommentare! Und ich bitte noch einmal um Verzeihung für die lange Wartezeit! Ich hoffe, ich habe beim Versuch, mich nicht zu oft zu wiederholen, nicht vergessen, etwas zu beantworten. Sonst einfach noch mal nachfragen.

nächtlicher Gruß, gutes nächte und carpe noctem
Nachteule
Nachteule ist offline   Mit Zitat antworten