Hi, Walther!
Ich frage mich, worin liegt wohl das Glühen
in Versen, die kein Klingendes verbindet,
kein Reim, der sich den Worten schmiegend
ein Schloss im Himmlischen des Lesers fügt!?
Wo liegt die Kunst in bloß gereihten Sätzen,
gleich welcher Art ihr Dichberühren sei,
wenn nichts sie hält in einer klaren Ordnung
mit zartem Gleichklang, wo sie haltlos enden?
Ein nackter Rahmen nur für kalte Bilder,
entkleidet allem, was ein Fühlen bindet,
so ist die Form, die keine Reime runden.
Nur ein Skelett ist sie, bar ihres Fleisches,
und tanzt den Sinnen, ein Lebendiges
vorgaukelnd, klappernd ihre Strophen vor.
Ist nicht "böse" gemeint - soll nur meine ganz persönliche Ansicht zu ungereimten Sonetten oder anderen Gedichten dieser Art widerspiegeln, egal, wer sie schrieb.
LG, eKy