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Alt 26.10.2010, 00:45   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
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Beiträge: 526
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Hallo Walther

ja, mein Gedicht ist eine Provokation an alle, die wir meinen, aufgeklärt und willig zu sein, mit dem Wissen von Ungerechtigkeiten der Welt in guten Absichten zu handeln. Ich möchte dabei keineswegs konkrete Fingerzeige mit dem erhobenen Finger geben. Wir sind in diesem Teil der Erde relativ frei, Missstände aufzudecken und wollen doch an vielen Dingen, die unsere Bequemlichkeit beeinträchtigen, eigentlich nichts ändern! Bequemlichkeit ist eben auch eine "Droge", von der man abhängig ist (man will und kann sie nicht so ohne Weiteres aufgeben). Insofern wäre dein Vorschlag natürlich ebenso passend, ich appeliere im Text aber an den Einzelnen mit seine eigenen Träumen von einer "Besseren Welt". Denn jeder hat, zwar von verschiedenen Faktoren beeinflusst, andere Vorstellungen und Träume, doch sind sie eben nicht universell. "I have a dream ..." sagte wohl Martin Luther King und meinte was anderes damit, als z.B. die Finanzgierigen oder allgemeine Leichtgläubige.
Die Welt wird von den Ideen und Vorstellungen des Menschen im Grunde mehr korrumpiert, als dass sie zur Einigkeit führen!
Denn auch Ideen und kulturelle Errungenschaften werden ausschliesslich vom Ego weitergeführt und verbreitet. Das, was im Denken ein Bild der Welt erzeugt, und sei dieses Bild, diese Idee, dieser Glaube noch so "gleichgeartet" - das alles trennt, denn es ist ein Ich-Denken, das sich halt sozusagen als ein WIR-Denken tarnt, wie sich ein Wolf im Schafspelz!

Aber das weiss ja jeder, der sich nicht nur für den anderen "Schuldigen" interessiert, und der es wissen will.

Mit dem Titel "Verteilungsschreddern" möchte ich aussagen, dass eine gerechte Verteilung z.B. von Ressourcen ja nur von demjenigen ausgeübt werden kann, der sich etliches schon "unter den Nagel gerissen hat". Der also zuerst Unrecht tut, um es dann wieder auszugleichen versucht.
Wäre jeder berechtigt, sich auf dem Kartoffelacker das zu nehmen, was er braucht, nicht mehr und nicht weniger - wer müsste dann was noch verteilen?


ich danke dir für dein Lob und den Kommentar, dem ich somit antworten durfte.

Blaugold
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