Thema: unbegreiflich
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Alt 18.07.2017, 12:08   #9
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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liebe chavali,

danke für dein mitfühlen und mitgehen mit meinem gedicht. nein, schuldgefühle habe ich keine mehr, schon lange nicht mehr, dank dem sehr einfühlsamen vertrauenslehrer damals. und es belastet mich auch längst nicht mehr.
aber es ist und bleibt ein erlebnis meines lebens, das ich einfach (noch)mal in worten festhalten wollte. es hat mich noch einmal für eine kleine zeit in mein elternhaus gespült. doch nun werde ich es in den nächsten monaten für immer verlassen. vermutlich wird es in den nächsten jahren verkauft und dann sind alle erinnerungen nur noch schatten im wind. darum habe ich mich dafür entschieden, die letzte zeit hier zu nutzen, um wenigstens das eine oder andere noch festzuhalten.

Schau, hier ist auch eines meiner Erinnerungen, anderer Natur:
Wandel

Als Kind
saß ich mit Büchern auf Bäumen,
las Seite um Seite.
An den Stamm gelehnt
naschte ich süße Früchte
und träumte vom Leben.

Lange vorbei,
die Wälder stehen krank.
Bäume schreiben sich ab,
Blätter fallen vor der Zeit.
Gespritztes Obst hält stand,
viele gehen leer aus.

Hinterm Haus
steht noch einer in voller Blüte.
Ich sitze darunter und schreibe,
Seite um Seite vom Leben
und träume dazu
von süßen Früchten.

und ja, es tut gut manche geschehnisse einfach niederschreiben zu können/zu dürfen. und allein dafür bin ich schon dankbar.

und auch für eure anteilnahme
liebe grüße
liara


liebe koko,

missbrauch ist ein hartes wort und irgendwie trifft es auch zu. aber ich glaube auch, dass er einfach nur froh war, dass ihm überhaupt jemand zugehört hat.
und auch die eigenschaft von suchtkranken ohne rücksicht auf verluste andere zu benutzen steht außer frage.

was nun mein gedicht betrifft, habe ich mir gedanken gemacht, was das verklärende daran sein könnte und ich denke es ist dieser satz:
"heut blüht vorm fenster der flieder
und ich sing wie er meine lieder
jahr für jahr"
aber ich spiele nicht wegen ihm gitarre und ich singe auch nicht deswegen, wir sind viele musische leute in unserer großen familie. allerdings war es mir insofern wichtig, dass mich dieses geschehen dazu bewogen hat meinen allerersten eigenen (und befreienden) song zu schreiben und zu singen - auch wenn er für immer verschwunden ist. und ich glaub, er war gar nicht schlecht.

zur gedichtform. ja, ich habe einen eigenen stil, (an dem ich auch noch arbeite und hoffentlich verbessere) der vielleicht nicht jedem gefällt, aber ich wäre mit etwas hilfe und unterstützung gerne bereit, meinem gedicht ein zweites entgegenzustellen in klassischer form und mit herausgearbeiteter traurigkeit des kindes.
meines erachtens könnte da thematisch das sonett die beste form sein. ich schau mal, ob ich in der nächsten zeit etwas auf die beine stellen kann.

nochmals mein herzliches dankeschön
liebe grüße
liara

Geändert von Cheeny (18.07.2017 um 22:48 Uhr)
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