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Alt 13.12.2019, 20:36   #13
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Hans!

Man könnte aber auch sagen, dass man einen "Opferkult" vermeiden wollte, wie die Nazis es mit den Gefallenen des gescheiterten Münchner Umsturzes in den 20ern betrieben haben, oder die Kommunisten in der DDR mit jenen, die als Partisanen gegen die Nazis kämpften.

Diese Männer hatten vielleicht keine Wahl, weil sie "dienen" mussten, aber zumindest haben sie dem religiösen Wahn und den alttestamentarisch herrschenden menschenverachtenden Warlords dort ein Beispiel entgegengestellt, dass man nicht immer konsequenzenlos alles machen kann, was man will, nur weil man die Macht hat.

Ja, es hat letzten Endes nichts gebracht - außer ein kaum beachtetes Zeichen, ein eher hilfloses Symbol zu setzen - das war keine Menschenleben wert.
Aber was wäre die Alternative gewesen? Jedes Mal, wenn der Irrsinn grassiert, einfach nur nichts tun und wegschauen - und hoffen, dass sich diese Greuel nie bis in unsere Ecke der Welt verirren? Irgendwann MUSS die Menschheit beginnen, in größeren Dimensionen zu denken! Und wir sind alle hier auf dieser ERDE, also sollten wir endlich beginnen, global zu denken und zu handeln.

Die Idee dahinter an sich ist schon richtig: Erziehung zur Moderne, Vermittlung von anderen Möglichkeiten als Gottesfurcht und Kadavergehorsam, Bildung und Menschlichkeit - das funktioniert nur auf lange Sicht und bei stabilen Verhältnissen. Und stabil waren diese in jenen islamischen, noch mittelalterlich geprägten Regionen ja noch nie!
Nur den Menschen dort diese Verhältnisse militärisch aufzwingen zu wollen - das war die falsche Methode! Aber wer will sich heutzutage schon ohne jede Rückendeckung als die eigene Überzeugung als "Missionar der Vernunft" opferbereit wie die alten Prediger des Christentums in die rückständigen Erdteile wagen, auf die Gefahr hin, als Hauptdarsteller bei der nächsten Enthauptungsorgie zu enden!?

LG, eKy
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