Thema: Spatzenkram
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Alt 11.02.2017, 19:33   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin AZ,

abgesehen von den metrischen Schwächen (vor allen Dingen in S1), die ich sonst von deinen Texten eigentlich gar nicht gewohnt bin, muss ich Erich leider widersprechen, denn ich kann diesem Text sehr wohl eine gute Prise schwarzen Humores abgewinnen, auch wenn es in der Satirerubrik vielleicht besser gepasst hätte.

Ich glaube, dass Erich hier von einer falschen Prämisse ausgeht, denn ich kann im Text beileibe keine falsche Einstellung zum Tierschutz ausmachen, auch der Vergleich scheint zumindest mir passend.

Der Spatz dient hier lediglich als Metapher (und könnte für jeden stehen), ebenfalls der Staubsauger bzw. dessen Rohr.
Genau wie die Metapher "Spatz", wiederholt sich das "Rohr" und der Höhepunkt ist der Rohrspatz, wo beide im wahrsten Sinne des Wortes vereinigt sind. Ich finde das nebenbei noch ein lustiges Wortspiel.
Die Krone setzt dem Ganzen noch der Rohrkrepierer auf, da musste ich sogar laut auflachen.
Das Bild von dem eingesaugten Spatz im Rohr finde ich dermaßen lustig, weil ich das so nicht empfinde. Ich glaube, dass ist eher so gemeint wie in einem Zeichentrickfilm, Tom und Jerry oder Bugs Bunny. Ich denke an den armen Kojoten Karl der den Roadrunner fangen wollte. Mann, musste der leiden und Rückschläge einstecken, denn hat es richtig zerfetzt und ich finde das heute noch zum geiern.

Hier hätte der Text eigentlich enden können, aber nein, jetzt kommt der kleine moralische Seitenhieb mit satirischem Einschlag.

Genau so blöde wie der Spatz der menschlichen Technik gegenüber steht, sieht sich der gemeine Mensch dem Mainstream der Gesellschaft und der Herrschaft des Establishment und der sogenannten Eliten ausgesetzt.
Die Medien tun das ihrige und kein Schwein kümmert es, wenn du den Löffel abgibst. Alles was du hattest und warst wird verteilt und löst sich auf. Dann bist du entsorgt.

Der Staub ist jetzt deine neue Existenz und du bist stumm wie ein Fisch. Die frechen Spatzen pfeifen immer noch, doch deinen verbliebenen Dreck kann man einfach wegwedeln.

Ich schließe daraus, dass sowohl Spatz und Mensch im Leben aufpassen müssen. Beide schimpfen wie ein Rohrspatz, wenn es ihnen ans gewohnte Futter geht, doch wenn sie sich zu weit vorwagen, dann ist es um sie geschehen.
Und das droht beidem, dem allzu frechen Spatzen wie auch dem zu vorwitzigen Menschen, so etwas kann leicht schief gehen.
Allerdings wiederholt sich die Geschichte immer wieder, die einen werden zu Staub, die anderen pfeifen von den Dächern.

Also schimpf nur, du kleiner, frecher Rohrspatz, da steckst du schneller drin, als dir lieb ist.

Das sind meine Gedanken, die mir zu diesem Text eingefallen sind.


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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