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Alt 23.03.2009, 08:17   #8
ReinART
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Lieber Norbert
habe dein gedicht 1 x gelesen und gedacht: Wow, wo bekommt er diese starken Bilder her.
Das lag daran, dass ich sogleich die Bilder zu deuten vermochte, respektive glaube, was Du sagen wolltest. Dachte: Ein selten schönes und tiefes Gedicht.
Beim zweiten lesen und dann der Kommentare, wurde ich etwas verunsichert angesichts der Bilder.
Arme Leute- kann man auf unterschiedliche Weise interpretieren. Du weißt wie ich das meine und muss nicht weiter ausholen.
Auch der letzte Schrei: es muss ja nicht ein Merkmal der Nichtarmen sein, dass sie schreien können. Ich kenne sehr glückliche und in sich ruhende Menschen, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie mal ausrasten und schreien. Es ist also der Schrei noch keine Garantie für eine ausgeglichene Gefühlswelt oder fürs Glücklichsein.
Dann der Wartesaal in dem die Uhr nicht tickt. Wieder ein unglaublich starkes Bild, das mich sofort gefangen nahm , aber beim zweiten darüber nachdenken, kam ich zu der Ansicht, dass die tickende Uhr auch als Synonym für genau dieses Unglücklichsein stehen könnte und bei Menschen, wie den Aborigines oder anderen Naturvölkern, die ohne Uhr leben, das Zufriedensein vielleicht daher kommt, dass diese "hektische Uhr" eben nicht tickt.
So viel dazu.
Ein ganz starkes Gedicht über dass man nicht nachdenken sollte sondern sich von den von Dir beschworenen Bildern verzaubern lassen sollte.
Lieben Gruß
reinhard
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