Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30.12.2011, 10:42   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Guten Morgen, wolo,

übergehende Reime, eine Variante des Binnenreims. Ich denke, wir haben (trotz aller, teilweise auch "naturgegebener" Unterschiede) etwas gemeinsam: Du probierst auch sehr gerne etwas aus, stimmt's? Das schätze ich sehr, und es ist ein kleiner Teil dessen, was mich deine Gedichte gerne lesen lässt - natürlich nicht die "Hauptsache". Die meisten davon gefallen mir einfach. Nimm das Lob also an - ich schreibe dir keine "Gefälligkeitskommentare".

Der Titel passt. Es sind einzelne "Brösel" (Verse), die zusammen eine "kleine Nachweihnachtsgeschichte" erzählen. Und es bedeutet natürlich auch die "Reste" des Weihnachtsfests. In dieser Reimform ist es auch sehr schwierig, "fließend" zu schreiben, daher verwendete ich diese Binnenreimart bislang auch nur "eingestreut", ein ganzes Gedicht habe ich so noch nicht geschrieben. Manchmal ordne ich die Form dem Inhalt und manchmal den Inhalt auch ein wenig der Form unter - aber ich möchte den Inhalt nicht dem "Reim unterordnen". Es ist also nur meine persönliche Geschmackssache, die mich bisher "zögern" ließ, ich fühle mich allerdings gerade "motiviert", mich irgendwann vielleicht doch einmal daran zu versuchen.

Besonders gefallen mir diese beiden Verse, auch im "Zusammenhang":

Zitat:
geknackte nüsse
küsse hängen noch im raum
Der ganze Inhalt besitzt, meines Erachtens nach, auch eine metaphorische Ebene, die hier am deutlichsten ist. "geknackte Nüsse" verstehe ich als eine Metapher, die mehrfache Bedeutung haben kann. Und der Vers "küsse hängen noch im Raum" - wie der Schmuck am Tannenbaum, der Gedanke kam mir spontan in den Sinn. Gefällt mir wirklich gut.

Zitat:
traum von stillem glück und frieden
bieder, brav und gut gelaunt
Hier hast du dich dafür entschieden, das Reimmuster "ausklingen" zu lassen. Sicher, mit "Frieder" oder "bieden" würde es auch nicht funktionieren. Das meine ich auch, wenn ich sage, dass man einen Inhalt nicht dem "Reim unterordnen" sollte. Da es ohnehin der "Schluss" ist und die Aussage auch passt, finde ich es so in Ordnung.

Obwohl du dir einen kleinen, ironischen Seitenhieb nicht "verkneifen" konntest, nicht wahr? Ich schmunzle gerade - das ist wolo. Keine Sorge, mittlerweile habe ich das zu schätzen gelernt. Es hat schon vor einer Weile begonnen, mir in vielen deiner Gedichte gut zu gefallen.

Es gibt bei übergehenden Reimen noch die "Steigerung", wenn auch noch Endreime verwendet werden - aber das ist dann mit Sicherheit ausgesprochen "kniffelig". Allerdings nehme ich so etwas als "Herausforderung", und beim Lesen dachte ich mir: Irgendwann mache ich mich mal daran.

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten