Koblenz
Wo Rhein und Mosel sich zusammenfügen,
da plätschern Wogen leis wie muntrer Quell.
Dort am Gestade stehst du mit Vergnügen
und siehst den Booten zu, die sich im Wasser wiegen,
gefolgt von Möwen, die im Flug pfeilschnell
sich Beute holen, gleich den klugen Fischern,
die mit den Strömen eng verbunden sind
schon seit Jahrhunderten. Im Winde, dem frischern,
erahnst du Kraft! Ruhig zieht der Rhein, geschwind
holt ihn die Mosel ein zum Hochzeitstanz.
Darüber thront ein unbesiegter Recke:
Die Feste Ehrenstein – sie hält die Wacht.
Erfurcht gebietend blickt sie auf die Strecke,
damit kein Feind mit Arglist sich verstecke
vor Koblenz, das sich hier so fein gemacht!
Die Sonne spiegelt es im Wellenglanz,
erzählt von Kämpfen, die auch blutig waren.
Denn ewig flicht die Zeit den Siegerkranz
dem Mutigen. Erlittne Not, Gefahren
sind nun vorüber, solln in Frieden bleiben,
sich einen wie die Ströme, ohne Gram:
Bis einst Chronisten in die Bücher schreiben,
wie lang Umstrittnes hier zur Ruhe kam.
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