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Alt 31.08.2009, 12:27   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat von cyparis Beitrag anzeigen
Fremde Götter, glaubt Ihr, hab ich mir erkoren?
Der sei mein Gott allein, der Eure nicht?
Den alten Namen, wahrlich, hat er heut verloren,
doch trägt er noch sein ewig Angesicht.

Pan nannt ich ihn, daß dieser süße,
geliebte Nam, der Alles mir bedeutet,
nun froher über meine Lippen fließe,
wenn Glockenhall mir zum Gebete läutet.

Faß ich in einem Lobe doch zusammen,
was ich so innig liebe, was ich ehr!
Mein Herze fühlet wundersame Flammen,
so oft ich diesen Götternamen hör.

Fluchet mich Frevler, heißt mich einen Narren!
Duldsamer macht mich mein Gebet
und leise duldsam werde stets ich harren,
bis Pan mir sacht zur wunden Seite steht.

Vergänglich, ach, so ist der Leib des Einen,
dem Andern bin ich Drüben zugetan.
Mag auch der Ird'sche Euch nicht göttlich scheinen:
Pan ist der Gott und Gott ist Pan.

Die beiden woben sich in mir so wundersam
zum Einen, jenem stets geliebten Wesen,
das Liebe uns zu schaffen auf die Erde kam,
in seinem Namen, den wir nie vergessen.

So ward in zwiefach Liebe ich gebunden,
nicht eine mag die andre übersteigen:
In einem Wort hab ich mein Glück gefunden
und muß mich doch vor deren Zweien neigen.

Hi, Cypi!

Ach, welch göttliche letzte Strophe! Diese allein schon macht mich schmelzen!
Für die Zeilen davor hier meine Ratschläge, vor allem in punkto Sprachmelodie und -rhythmus. Übernimm, was dir geeignet erscheint.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (31.08.2009 um 12:29 Uhr)
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