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Alt 30.08.2009, 15:43   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Geliebte. Götter.

Fremde Götter, glaubt Ihr, hab ich mir erkoren?
Der sei mein Gott, der Eure nicht?
Den alten Namen, wahrlich, hat er heut verloren,
doch trägt er noch sein ewges Angesicht.

Pan nannt ich ihn, daß dieser süße,
heißgeliebte Nam', der Alles mir bedeutet,
froher noch, öfter über meine Lippen fließe,
wenn die Glocke zum Gebet mir läutet.

Faß ich in einem Lobe doch zusammen,
was ich liebe, was ich ehr!
Mein Herz fühlt wundersame Flammen,
so oft ich dieses Gottes Namen hör.

Flucht mich Frevler, heißt mich Narren!
Duldsam macht mich mein Gebet
und duldsam werde stests ich harren,
bis Pan zur Recht' u n d Linken steht.

Vergänglich ist der Leib des Einen,
dem Andern bin ich Drüben zugetan.
Mag auch der Ird'sche Euch nicht göttlich scheinen:
Pan ist Gott und Gott ist Pan.

Beide haben selbst verwoben sich so wundersam
zu dem Einen, stetst geliebten Wesen,
das, Lieb zu schaffen, auf die Erde kam,
mir zu wehren, eins von ihnen jemals zu vergessen.

So ward in zwiefach Liebe ich gebunden:
Nicht eine mag die andre übersteigen.
In einem Wort hab ich mein Glück gefunden
und muß mich doch vor Zweien neigen.
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