Heimlich
Ganz zaghaft regt es sich in den geheimen Ritzen
der Mauer, die aus Alltagsfelsgestein errichtet.
Fragile Fühler tasten, suchen ängstlich
den Fluchtweg in ein vages Schattendasein.
Sie scheuen helles Licht und allzu forsche Augen,
sind nur Fragmente, namenlose Silhouetten.
Im trüben Schein des fahlen Sichelmondes
entfalten Nachtgeschöpfe ihre Flügel.
Ein erstes schlüpft aus der vertrauten Puppenhülle,
Gemeinsamkeit macht ihnen Mut und sie entfliehen
im Schutz der Nacht zu unbekannten Sphären -
der Tod spannt morgenrote Auffangnetze.
Geändert von Lailany (29.10.2014 um 12:01 Uhr)
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