zweigestirn
schweig still, mein augenstern
ich lese, was du denkst
im blick, mit dem du mich umfängst
so nah wie du mir bist, sind alle worte fern
halt ruhig, mein sonnenstrahl
ich fühl, wie du mich nährst
in deinen armen, wie du mich begehrst
lichtlos war blass der tag mir, und so fahl
hör zu, mein mondenschein
ich sprech zu dir von meiner liebe
des nachts speist du sanft schimmernd jene triebe
der zarten ranke, die nicht wächst allein
lass los, mein sternenkind
die angst mich jemals zu verlieren
wenn meine lippen dich nun sanft berühren
dann fühlst du, was wir füreinander sind:
bestimmt, mein lichtblick, meine ruh,
für jene ganz bestimmte weile hier auf erden
die wir als zweigestirn den weg beschreiten werden
aufleuchten, strahlen und verglühen - ich und du
.fee '07
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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