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Alt 07.05.2010, 21:41   #20
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Pedro,

nein, langweilig finde ich deine Geschichte auch nicht, ich war wirklich gespannt, wie sie ausgeht.
Ich habe die letzten Kapitel schon vor ein paar Tagen gelesen, komme aber erst heute zu einer Antwort.

Wie larin schon schrieb, man muss sich darauf einlassen, weil es eben nicht nur ein üblicher Krimi ist.
Wenn man sich dann eingelesen hat, will man auch wissen, wie es weiter geht.

In Kapitel 24 bestätigt sich nun der Verdacht gegen Don Marcelo und es klärt sich das Geheimnis um das seltsame Verhalten der Claudia.
Ich gehe davon aus, daß Claudia mit Pedro darüber sprechen wollte, wozu sie aber nicht mehr gekommen ist.
Don Marcelo scheint sein Verhalten wirklich bereut zu haben.
Er hat einen hohen Preis zahlen müssen. Seine Frau hat ihn für seine Tat verlassen.
Auch hat er anschließend für Claudia und ihre Mutter einiges getan, was ich auch als ein Zeichen der Reue deute.

Kapitel 25 bringt nun die Auflösung.
Der mysteriöse Mensch, dessen Gedanken wir schon in einigen Kapiteln kennenlernen durften, war niemand anderes wie El Pato selbst.
Da hatte Pedro quasi den Bock zum Gärtner gemacht.
Der Verdacht war mir natürlich schon früher gekommen, denn El Patos Geschichte wurde ja immer ungläubiger, spätestens mit der Widerlegung seines Alibis.
Daß Pedros Leben zum Schluss noch einmal in Gefahr gerät, ist sozusagen der Höhepunkt.
Der Abschluss ist gerecht, denn daß ein Mörder beim Versuch einer Tat selbst das Leben verliert, geht moralisch völlig in Ordnung.

Der Schlusssatz ist bezeichnend und schlägt noch einmal einen Bogen zum (Neben)Titel "Die Melancholie des Alterns".
Wenn jemand stirbt, egal ob ein Mörder oder ein geliebter Mensch, hält das Leben wohl wirklich einen Moment an und etwas verbleibt nur noch in den Gedanken, was in dieser Existenz nicht mehr weiter mit geht.
Das ist eben die Melancholie des Alterns.


Alles in Allem finde ich den Text lesenswert.
Du könntest ihn etwas straffen, wie ich schon andeutete, indem du z.B. einige Charaktere herausstreichst, die mit dem weiteren Handlungsverlauf nichts zu tun haben.
Oder auch die Szene mit dem geplanten Attentat. Diese hat mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun.

Ich schrieb schon, daß du einen Roman draus machen könntest, denn die Story gibt das her.
Dann könntest du auch die einzelnen Charaktere viel deutlicher ausarbeiten und dem Leser plastischer darstellen.

So, lange Rede, kurzer Sinn, ich bin dran geblieben und habe mich durchgelesen.

Und das habe ich gerne getan und auch meinen Senf dazu hiergelassen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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