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Alt 17.06.2009, 21:21   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Lieber Galapapa,
du weißt es längst. Eine "wunderschöne" Traurigkeit.
Ohne zu offenbaren, wie oder womit sie so verletzt worden ist, fühlt man das Leid der Betroffenen mit ganzer Wucht mit.
Die gesamte Tragik zeigst du in der letzten Strophe auf, denn ihre wage und letzte Hoffnung ist ein Neubeginn - d.h. sie würde denselben Fehler wieder machen.

Aber: Diesmal pfusche ich ein wenig 'rein, mit vielleicht zu eigenem Stil. Ist eh nur zum Anschauen gedacht:


Mit jedem Herzschlag hatte sie an ihn geglaubt,
mit jedem Atemzug war sie bereit zu lieben. (kein Komma)
Rasch waren Ängste in Vergessenheit getrieben;
doch plötzlich war sie ihrer Illusion beraubt.

"rasch" und "plötzlich" gefällt mir nicht so sehr mit "waren" und "war".
Sie ist einer Illusion beraubt worden - was bedeutet, dass es von Anbeginn eine gewesen ist. Auch für sie?
In der zweiten Strophe kommt die große Enttäuschung zur Sprache.
Ich würde darum in der ersten bei ihrem Vertrauen und Glauben bleiben - nur fehlt mir da jede Idee. Vielleicht ist es aber nur mein persönliches Empfinden.


Zur schlechten Posse war ihr Traum vom Glück entstellt,
wie nackt fühlt sie sich allen Blicken ausgesetzt,
als gnadenlose Wahrheit ihren Stolz verletzt
und bitterste Enttäuschung sich zur Scham gesellt.

Verwundet fällt die Seele in die Einsamkeit,
in tiefer ( tiefe?) Traurigkeit versinkt die blinde Wut.
Für jedes Aufbegehren fehlt ihr nun der Mut,
ja, selbst zum Weiterleben ist sie kaum bereit.

ja, selbst zum Weiterleben ....
Diese Zeile ist mir zu salopp, der großen Enttäuschung nicht angemessen.


Wie Erde auf den Sarg wirft sie die Zukunft hin,
mit aller Sehnsucht, nun in Tränen aufgelöst,
begräbt ihr Gestern, von der Zuversicht entblößt,
sucht Trost jetzt in der Hoffnung auf den Neubeginn.


Meine Kritik kommt mehr aus dem Gefühl heraus. Ich kann keine "besseren" Vorschläge unterbreiten.
Vielleicht ergibt sich ja noch eine konstruktivere Diskussion.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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