Thema: Lustsklave
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Alt 10.01.2017, 22:55   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Dana!

Diese Doku über die Tanzknabentradition in Afghanistan habe ich auch gesehen und war erschüttert: Seit Jahrhunderten kulturell sanktionierte Knabenschänderei!


Das war allerdings hier nicht das Thema: Hier geht es um das sinnliche Unterwerfen eines "Sklaven" und Fußfetischisten in den Händen einer sog. Domina, also um ein freiwilliges erotisches Rollenspiel.

Wie weit derlei gehen darf, wie lang es dauert und wie ernst es den Involvierten damit ist, bleibt fließend - das reicht von einem stundenweisen "bezahlten Vergnügen" oder einem Ausprobieren im privaten Bereich zur Belebung eines fade werdenden Sexuallebens mit einem Partner - bis hin zu freiwilligem lebensaus- und erfüllendem Dienst rund um die Uhr für eine angebetete "Herrin" oder einen "Herrn". Dazu sagt das Gedicht nichts Spezifisches aus. Latex, Lack und Leder scheinen für manche dabei hifreich, aber Pflicht sind "Werkzeuge" nicht dabei ...

Es ging mir darum, gewisse Spielarten der Erotik mal ein wenig aus der Schmuddelecke zu holen - die lange unkommentierte Zeit hier beweist, dass man sich immer noch damit schwer tut, derlei wertneutral zu betrachten. Indem ich es in ein schönes lyrisches Kleid wob, hoffte ich Stimmen zu finden, die wie ich auszusprechen wagen, wie erfüllend und lustvoll ein Spiel der absoluten Hingabe und Unterwerfung sein kann - man muss ja nicht gleich eine Lebensaufgabe daraus machen!

Vielen Dank jedenfalls, dass du es gewagt hast, hier das Eis zu brechen - trotz "Verklemmtheit"!

LG, eKy

PS: Zur Überraschung, dass derlei "ausgerechnet von mir" kommt: Ich bin ein - relativ - vorurteilsfreier Mensch (von moderner Lyrik mal abgesehen ... ) und unterwerfe mich dementsprechend auch relativ wenigen Hemmungen.
Andererseits bin ich geradeheraus und spreche offen über alles, was mich gerade bewegt - in diesem Falle war es der Umstand, dass Menschen gern werten, gerade wenn es um Sexualpraktiken geht - selbst heute noch, in einer offenen und toleranten Gesellschaft (mit der es nicht so weit her ist, wie wir neuerdings erfahren).
Die Überraschung kommt daher, dass man so ein Thema nicht von mir gewohnt ist oder erwartet hätte, denn weil ich schreibe wie aus einem vergangenen Jahrhundert, unterstellt man mir auch leicht die dazu passenden Moralvorstellungen - nur allzu menschlich.
Nur wer mein Schaffen aufmerksam verfolgt, wird ähnliche Werke finden, zB "An eine namenlose Hure" (zu finden auch bei YouTube) und manch andere.
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Geändert von Erich Kykal (10.01.2017 um 23:19 Uhr)
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